Wochennotiz Nr. 446

29.01.2019-04.02.2019

Logo

Open Camping Map 1 | © Sven Geggus © Map data OpenStreetMap contributors

Mapping

  • Nachdem sein erster Vorschlag abgelehnt wurde, hat Danysan seinen Vorschlag Verkaufsstellen von Lademöglichkeiten für Prepaid-Dienste (z.B. Mobiltelefone oder Fahrkarten) in OSM zu ergänzen überarbeitet und erneut zur Abstimmung gestellt.
  • Ein Isthmus ist ein schmaler Streifen Land, der auf beiden Seiten von Wasser begrenzt wird und zwei größere Landmassen verbindet. SelfishSeahorse schlägt natural=isthmus als Tagging-Möglichkeit vor.
  • Andrew von Apple informiert auf mehreren Mailinglisten, u. a. Ecuador, Chile, Türkei, dass sein Unternehmen auf MapRoulette jeweils mehrere Aufgaben erstellt hat. Die Aufgaben wurden mit Apples Datenanalysetool Atlas ermittelt. Korrigiert werden sollen u. a. Schnittpunkte von Gebäuden und Straßen oder überlappende Fahrspuren usw.
  • Die Staudammkatastrophe von Brumadinho, ein Dammbruch mit mindestens 150 Toten, war nach zwei Tagen in OSM eingearbeitet. Simon Gascoin beschreibt, wie er mit Sentinel-2-Bildern das Ausmaß der Schlammlawine untersuchte und festgestellt hat, dass OSM bereits aktualisiert wurde. Diese Twitter Nachricht zeigt die Ausmaße der Katastrophe.
  • Bei Topf Secret, einer Initiative von FragDenStaat, lassen sich die Ergebnisse der Hygienekontrollen von Restaurants, Kiosken oder Supermärkten von den zuständigen Ämtern abfragen. Die Initiative nutzt dabei Daten von OSM und bittet um Mithilfe bei der Ergänzung und Aktualisierung von Gastronomie-POIs in OSM.
  • Mapillary hat 42 verschiedene Objekte, die automatisch auf hochgeladenen Fotos erkannt werden, hinzugefügt.
  • Einige Benutzer gehen beim Mapping eine Nummer weiter: HonourableNath reiste nach Yaguine, Mali, zu einer Zeit, als dort Flüsse überflutet waren. Ihr Beitrag auf dem OSM Mali Blog zeigt (fr) einige Transportmethoden sowie einen Vorher-Nachher-Vergleich der Kartierung des Gebietes.

Community

  • Frederik Ramms Frage, ob es ethische Standards für Unternehmensmitglieder geben sollte, wurde noch nicht beantwortet. Es ist wahrscheinlich einfacher die Frage ohne einen aktuellen Fall im Hinterkopf zu besprechen.
  • Der Mapper des Monats, der von OpenStreetMap Belgien ausgewählt wird, ist der ebenfalls aus Belgien stammende und auch als Correcaminos604 bekannte Guirec Halflants. Eine Übersicht der bisher gekürten Mapper findet ihr hier.
  • Tigerfell veröffentlichte seine Gedanken darüber, welche Informationen zur Dokumentation der OSM Geschichte aufbewahrt werden sollten, und lädt dazu ein, an der Diskussion teilzunehmen.

OpenStreetMap Foundation

  • Der Vorstand hat seine Gründe zur Entscheidung über die Grenzen auf der Krim noch nicht veröffentlicht. Martin Koppenhoefer bringt dieses Thema wieder auf die Tagesordnung.
  • Die Diskussionen über die 101 Anmeldungen von Global Logic aus Indien gehen unvermindert weiter.

Veranstaltungen

  • Am 17. Februar 2019 findet in Dortmund eine Mappingparty statt.
  • Thomas Rupprecht kündigt den ersten OSM „Stammtisch“ für die OSM-Communities im Wiener Becken an. Das erste Treffen findet am 28. Februar 2019 im „maker space“ in Leobersdorf statt,
  • Die FOSDEM 2019 fand am 2. und 3. Februar 2019 in Brüssel statt. Das Programm mit einigen Beiträgen und Videoaufzeichnungen für OSM im Geospatial Devroom ist jetzt verfügbar.

Humanitarian OSM

  • Im Rahmen des EuYoutH_OSM Erasmus+ Projektes hat Ciaran Staunton die Schüler der Portmarnock Community School intensiv geschult. Das Training mit 360-Grad-Kompaktkamera und Mapillary dient der Vorbereitung der Schüler zum humanitären Mappen in Lesotho.
  • Raman Huria bloggt über die von Community-Mitgliedern gesammelten 731 Bodenproben in Dar es Salaam. Die Proben wurden professionell bewertet und die Daten werden zur Unterstützung der Hochwassergefahrenmodellierung verwendet.
  • Auf der Website von HOT wurde ein Artikel über Tansanias erstes Patientenortungssystem veröffentlicht. Er erklärt, warum die Herkunft eines Patienten wichtig ist und wie HOT dazu beiträgt, die Situation zu verbessern.
  • HOT veröffentlichte zwei Artikel von 15-jährigen Schülern, die von einem NetHope- und HOTOSM-Gerätezuschuss Mobiltelefone für die peruanische GAL-Schule erhalten haben. In den beiden Artikeln beschreiben Ana Paula Figueroa und Abril Gomez, warum sie sich entschieden haben, alle sexistische Werbung und deren Positionen zur Analyse des von der Gesellschaft allgemein akzeptierten Sexismus aufzuzeichnen und wie sie vorgegangen sind, um das Ziel zu erreichen.
  • Der Toronto Observer beschreibt in einem Artikel, wie freiwillige Torontonians einigen der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften der Welt in Nigeria bei einem Mapathon geholfen haben, der von Missing Maps am Hauptsitz von Ärzte ohne Grenzens in Toronto organisiert wurde.
  • Das UN Support Office for Somalia (UNSOS) der Vereinten Nationen, das sich schon viele Jahre in Somalia engagiert, entwickelte jüngst eine Kartierungsinitiative für das Land, die der Friedenssicherung und Konfliktvermeidung sowie der Navigation und Logistik dienen soll. In einem für die UN außergewöhnlichen Schritt hat sich die Organisation entschieden, alle bereitgestellten Daten direkt in OpenStreetMap zu bearbeiten und damit alle humanitären Einrichtungen zu unterstützen. Das erste Projekt im Rahmen dieser Initiative ist im OSM Wiki sehr ausführlich beschrieben. Dazu soll der HOT Tasking Manager genutzt werden.
    Ein erster offizieller Mapathon wird während der FOSS4G-IT 2019 in Italien stattfinden, wie Alessandro P. auf der Mailingliste Talk-it mitteilte (it).

Karten

  • Enttäuscht von der Datenqualität der Campingplätze in OpenStreetMap und im Bewusstsein, dass oft nur eine geeignete Special-Interest-Karte zur Verbesserung der Situation beiträgt, startete Sven Geggus die Open Camping Map. In einem Blogbeitrag gibt er einen Einblick in seine Motivation und erklärt einige technische Hintergründe.
  • Wenn Du ein Restaurant mit veganen oder vegetarischen Angeboten suchst, sorgt die OpenVegeMap dafür, dass Du nicht hungrig nach Hause gehen musst. Diese ist auch als Android-App verfügbar.

switch2OSM

  • Stefan Wehrmeyer schreibt in seinen Blogbeitrag auf FragDenStaat den Satz: „Die Lektion: besser gleich auf OpenStreetMap setzen“. Er beschreibt ausführlich seinen Irrweg von Yelp über Google zu OpenStreetMap. Zur Nachahmung empfohlen.

Open-Data

  • Christoph Grenz hat eine ansprechende Website erstellt, die die Informationen aus dem Open Data Portal der Stadt Bonn auf einer Online-Karte mit zusätzlichen Funktionen wie JOSM-Edit-Links und zum Teil Vergleichen zwischen OSM und öffentlichen Daten darstellt.
  • thinkWhere entwickelt ein Portal zur Verbesserung des Zugangs zu offiziellen europäischen offenen Geodaten. Das Unternehmen kooperiert mit EuroGeographics, einer Art Dachorganisation für 63 europäische Staatsorganisationen wie dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.

Lizenzen

  • Das britische Open Data Institute hat einen Leitfaden für Lizenzen für Geodaten veröffentlicht. Obwohl es sich hauptsächlich auf allgemein zugängliche britische Geodaten bezieht, deckt es auch die Lizenz von OSM ab und vergleicht die wichtigsten britische Lizenzen für Geodaten mit der von Google.

Programme

  • FOSSGIS, das deutsche Local Chapter der OSMF, betreibt nun das Open Source Routing Machine (OSRM) basierte Routing-Backend für die OSM Hauptseite. Die BSD-lizenzierte Routing-Engine wird auf zwei Servern gehostet, die die Routing-Grafiken berechnen und die gewünschten Routenbeschreibungen bereitstellen. Wie der bisherige Graphhopper-Routing-Service, der von der Firma Graphhopper angeboten wird, bietet OSRM ein Wegbeschreibungen für Autos, Fahrräder und Fußgänger.

Programmierung

  • Der API-Schlüssel der Bing-Maps-API, der von mehreren OSM-Editoren für die Bing-Satellitenbildlayer verwendet wird, ist auf Richard Fairhurst registriert. Dieser ist von dem wiederkehrenden bürokratischen Ärger mit Microsoft genervt und warnt die iD-Entwickler davor, dass die Bing-Satellitenbilder für OSM eines Tages ausfallen könnten.
  • Bryan Housels Tweet erinnert mögliche Mentoren oder Leute, die ein Projekt für den Google Summer of Code vorschlagen möchten, daran die GSoC-Wiki-Seite zu besuchen.
  • Aus Lizenzgründen umfassen sogenannte GTFS-Feeds, also Fahrplandaten des öffentlichen Personenverkehrs und dazugehörige geografische Informationen wie Haltestellen, häufig keine Geodaten über die Streckenverläufe. Dank dem Open-Source-Tool pfaedle von Patrick Brosi von der Universität Freiburg lassen sich diese jetzt mit OSM Daten anreichern. Die MITFAHR|DE|ZENTRALE bietet für Baden-Württemberg die angereicherten GTFS-Feeds zum Download an. Der Tweet der MITFAHR|DE|ZENTRALE, der auf diesen Service aufmerksam macht, verweist auch auf die theoretischen Hintergründe des sogenannten Map-Matchings.

Releases

  • Das aktuelle Update von openstreetbrowser.org ermöglicht es, die Ergebnisse der Kategorien nach bestimmten Kriterien zu filtern. Man kann jetzt beispielsweise nach italienischen Restaurants filtern.

Kennst du schon …

  • … das nett geschriebene Tutorial (.pdf), wie man sich als Anfänger im OSM-Universum zurechtfindet und die ersten Bearbeitungen vornimmt? Erstellt von Volker Gringmuth aka kreuzschnabel beschreibt die umfangreiche Anleitung die OSM-Basics, das Datenmodell und welche Hilfen es für die ersten Bearbeitungen gibt und streift am Ende Relationen und JOSM-Plugins.
  • street-patterns ein Tutorial zur Erzeugung netten Bildern unter Verwendung von Straßendaten aus OpenStreetMap?
  • OSM SEED, eine Sammlung von Docker-Dateien, mit denen sich ein eigener OSM-Mikrokosmos betreiben lässt? Dies kann nützlich sein, wenn man eigene Daten in einen geschlossenen Datenpool aufnehmen möchte, z.B. für Planungsszenarien in einer Stadtverwaltung oder Schulungen. Eine Präsentation ist auf YouTube verfügbar .

OSM in der Presse

  • Die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission hat kürzlich Cultural Gems veröffentlicht, einen auf OpenStreetMap basierenden Dienst, der Touristen bei der Suche nach „kulturellen Schätzen“ in europäischen Städten unterstützt. Der Evening Telegraph amüsiert sich darüber, dass in Dundee auf dieser Karte auch Toiletten als „sehenswert“ registriert sind.
  • Ein lokales Medienunternehmen interviewte den Mapper Franco Benedetti aus Funes, Argentinien, und beschreibt, wie stark sich der Stadtplan verbessert hat. (Automatische Übersetzung)
  • Die Yorkshire Post erklärt, warum der jüngste Preisanstieg bei Google der Grund dafür ist, dass viele Apps, darunter Adobe Lightroom als prominentestes Beispiel, nicht mehr richtig funktionieren. Der Artikel beschreibt auch, warum das bisherige Vertrauen in die kostenlosen Services von Google eine schlechte Sache ist und sagt voraus, dass OSMs Bedeutung zunehmen wird.

Weitere Themen mit Geo-Bezug

  • Die FAZ schreibt über die „Peutinger Tafel“, die lange Zeit als Straßenatlas des römischen Reichs galt.
  • Hilgermissen hat über die Einführung von Straßennamen abgestimmt. 60% waren für ein Erhalt des Systems die Hausnummern in der Gemeinde in der Baureihenfolge zu vergeben und auf Straßennamen zu verzichten.
    Bei regio-osm wird Hilgermissen in der theoretischen Hausnummernauswertung mit 58% angegeben.
  • Das britische Oberhaus diskutierte kürzlich, ob eine Beschränkung der digitalen Kartierung Großbritanniens durchgesetzt werden sollte. Owen Boswarva beschrieb die Diskussion über Twitter mit die Lords sind besorgt, dass „ein ausländisches Unternehmen, das seine Dienstleistungen auf russischer Kartensoftware basiert“ mit einer „großen hochauflösenden Erhebung“ „unsere zivile Infrastruktur lokalisiert“. Lord Wallace of Saltaire wies auf die interessante Tatsache hin, dass „…. ein verdächtiger Ausländer, der Fotos von Häusern macht, von einem mutigen Briten wie Mark Francois gestoppt und herausgefordert worden wäre, falls er ein Deutscher wäre „. Das Problem mit übereifrigen, die Welt kartierenden Deutschen ist anscheinend viel älter als OSM.
  • Die britische House of Commons Library hat für jede sogenannte Middle-Layer Super Output Area („MSOA„), eine kleine geografische Gliederung, in England und Wales Namen zusammen gestellt und bitten um ortskundige Hilfe bei der Prüfung und Ergänzung.

Wochenvorschau

Wo Was Wann Land
Dresden Stammtisch Dresden 2019-02-07 germany
Nantes Réunion mensuelle 2019-02-07 france
Berlin 128. Berlin-Brandenburg Stammtisch 2019-02-08 germany
Ulm ÖPNV-Mapathon Ulm 2019-02-09 germany
Rennes Réunion mensuelle 2019-02-11 france
Bordeaux Réunion mensuelle 2019-02-11 france
Zurich OSM Stammtisch Zurich 2019-02-11 switzerland
Lyon Rencontre mensuelle pour tous 2019-02-12 france
München Münchner Stammtisch 2019-02-13 germany
Bonn Bonner Stammtisch 2019-02-19 germany
Lüneburg Lüneburger Mappertreffen 2019-02-19 germany
Mumble OpenStreetMap Foundation public board meeting 2019-02-20 everywhere
Karlsruhe Stammtisch 2019-02-20 germany
Karlsruhe Karlsruhe Hack Weekend February 2019 2019-02-23-2019-02-24 germany
Rennes Créer ses propres cartes avec uMap 2019-02-24 france
Bremen Bremer Mappertreffen 2019-02-25 germany
Digne-les-Bains Conférence « Communs numériques – Cartes sensibles » 2019-02-26 france
Düsseldorf Stammtisch 2019-02-27 germany
Lübeck Lübecker Mappertreffen 2019-02-28 germany
Leoberdorf Leobersdorfer Stammtisch 2019-02-28 austria
Montrouge Rencontre des contributeurs de Montrouge et alentours 2019-02-28 france
Bordeaux Réunion mensuelle 2019-02-11 france
Dresden FOSSGIS 2019 2019-03-13-2019-03-16 germany
Montpellier State of the Map France 2019 2019-06-14-2019-06-16 france
Heidelberg Erasmus+ EuYoutH_OSM Meeting 2019-09-18-2019-09-23 germany
Heidelberg HOT Summit 2019 2019-09-19-2019-09-20 germany
Heidelberg State of the Map 2019 (international conference) 2019-09-21-2019-09-23 germany

Hinweis:
Wer seinen Termin hier in der Liste sehen möchte, trage ihn in den Kalender ein. Nur Termine, die dort stehen, werden in die Wochennotiz übernommen. Bitte prüfe die Veranstaltung in unserem öffentlichen Kalendertool und korrigiere bitte die Einträge im Kalender, wenn notwendig.

Diese Wochennotiz wurde erstellt von Nakaner, Rogehm, SK53, Guillaume Rischard, SunCobalt, TheFive, TheSwavu, derFred, kartonage.

Wochennotiz Nr. 445

22.01.2019-28.01.2019

    Logo

    „Wollen wir einen vier Jahre alten Import zurücksetzen?", fragt Frederik Ramm. 1 | © Map data OpenStreetMap contributors

In eigener Sache

  • Michael Reichert hat den Bericht (PDF) der Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung der OSMF über den unüblichen Eintritt von 101 GlobalLogic-Mitarbeitern ins Deutsche übersetzt.

Mapping

  • Das Proposal für crossing:island=*, das auf die Existenz einer Fußgängerinsel an einer Straßenüberquerung hinweisen soll, wurde angenommen.
  • Das neue Attribut embedded_rails=*, das genutzt werden kann, wenn sich Schienen auf einer Straße befinden und diesen Raum mit Fahrzeugen teilen, wurde ebenfalls angenommen.
  • Über den Vorschlag zur Kartierung strittiger Grenzen im OSM kann nun abgestimmt werden. John Paris‘ Vorschlag hat die Version 1.6 erreicht und enthält viele Rückmeldungen der vorherigen Versionen.
  • Stefano Maffulli schlägt vor, den Schlüssel building:soft_storey= zu formalisieren. Dieser kann verwendet werden wenn ein Gebäude mindestens eine Gebäudeebene hat, die deutlich flexibler oder schwächer in der seitlichen Belastbarkeit ist als die Ebenen darüber und darunter. Laut seinem Proposal wurde der Schlüssel bereits 13.000 Mal verwendet, hauptsächlich während der Bemühungen, Gebäude für das Open Cities Kathmandu Projekt zu kartieren.
  • Die Frage, ob der Schlüssellanduse= basierend auf der Landnutzung oder der Landbedeckung verwendet werden soll, kann zu hitzigen Diskussionen führen. Diesmal führte die Frage, wie Bereiche markiert werden können, die von den Behörden als Wald betrachtet werden, aber eher wie Buschwerk oder Geröll aussehen, zu einer Diskussion mit rund 100 Antworten auf der Tagging-Mailingliste.
  • Erwin Olario hat auf der Mailingliste Talk-Asia die Ergebnisse einer Sichtung der Änderungssätze von GlobalLogic-Mitarbeitern, die im Auftrag der Firma Grab mappen, durch fünf Mapper veröffentlicht. Mishari Muqbil widerspricht einer Reihe positiver Änderungssatzbewertungen.
  • Dass auch die "Lübecker Methode" nicht die erhoffte Klarheit und Eindeutigkeit bringt, musste Florian Lohoff kürzlich erfahren. Er machte sich ob der komplizierten Materie, dem Mappen von Radverkehrsinfrastruktur, auf die Suche nach einer einfachen Möglichkeit und stieß auf die genannte Zusammenfassung von Taggingregeln.
  • Andrzej ist der Meinung, dass das aktuelle Adressierungsschema nicht alle, auch nicht die Basisszenarien abdeckt. In seinem Beitrag verweist er auf mehrere Probleme mit britischen Adressen und auf eine Übersichtsseite über diese im Wiki. Dazu begann er eine längere Diskussion auf der Mailingliste Talk-GB.
  • Benutzer Kreuzschnabel berichtet im deutschen OSM-Forum über seine schlechten Erfahrungen mit der Bluetooth-GPS-Maus Navilock BT-821.
  • User PPete2 hat im österreichischen OSM-Forum eine Diskussion über die Eintragung von Höhendaten an "Wasserscheiden", Pässen, Sätteln, Jochen und anderen Orten angestoßen. Die hier eingetragenen Daten können auch für den Tourismus wichtig sein.
  • Benutzer will_p schreibt in seinem Blog über den Einsatz von addr:place in Großbritannien und listet einige Beispiele auf, die der Wiki-Definitionen in unterschiedlichem Maße nicht entsprechen.

Community

  • OSM verkündet den 5.000.000.000sten Knoten auf Twitter. Dieser wurde von Kazykan hinzugefügt und gehört zu einem Gebäude in Russland.
  • Die Geochicas veröffenentlichen ihren Geschäftsbericht (es). Dieser erläutert ihre Aktivitäten, Allianzen und das Community-Wachstum im Jahr 2018.
  • Auf der Mailingliste talk-at hat Faith Taylor von der Universität Portsmouth angefragt, ob es Interessierte in der österreichischen Community gibt, die sein Team bei der Planung eines Mapathons (8. bis 12. April) in Wien unterstützen wollen. Das Thema des Mapathons ist noch offen und es können Vorschläge dafür gemacht werden. ( Nabble )
  • Im OSM Wiki wurde eine Erweiterung installiert, die es einfach macht anderen Bearbeitern für ihre Änderungen zu danken.
  • Harald Hartmann hat im Forum einen Entwurf für eine Auswertung der in OSM erfassten Höchstgeschwindigkeiten auf deutschen Autobahnen veröffentlicht. Im Zuge der Diskussion wurde die Auswertung immer weiter verfeinert.
  • Mateusz Konieczny versucht die verschiedenen Rollen von Mitwirkenden im OSM-Ökosystem aufzulisten.

Importe

  • [1] Frederik Ramm schlägt vor, einen vier Jahre alten Gebäudeimport im Ulster-County, US-Bundesstaat New York rückgängig zu machen, da nur einfache Quadrate anstelle richtiger Hausumrisse importiert wurden. Vor zwei Jahren war der Import Gegenstand eines Blogeintrags bei Worst of OSM.

OpenStreetMap Foundation

  • Der Bericht der Membership Working Group über die ungewöhnliche Anmeldungen vor den OSMF-Wahlen und die Reaktion des Vorstands darauf hat zahlreiche Diskussionen ausgelöst. Es gab mehrere Fragen (von denen viele unbeantwortet blieben) und Forderungen, dass die GlobalLogic-Mitarbeiter von der Stiftung ausgeschlossen werden.
  • Bei der OSMF sind seit Jahresbeginn Bewerbungen neuer Regionalvertretungen für die Insel Irland und Uganda eingegangen. Alle laufenden Bewerbungen findet man auf einer Übersichtsseite.
  • Steven Feldman fragt sich in einem mit Entrismus in Open Communities überschriebenen Blogbeitrag, ob er sich geirrt hat, als er dachte, dass Bedenken über Firmenübernahmen ein wenig paranoid seien. Er kommt zu dem Schluss, dass OSM und OSGeo zum Mainstream geworden sind, dadurch von Interesse für kommerzielle Unternehmen sind und das Potenzial für Interessenkonflikte wahrscheinlich zunehmen wird. Er schlägt vor, die Satzung zu überprüfen, um einen angemessenen Schutz zu gewährleisten.

Veranstaltungen

  • Für die wichtigste Veranstaltung der OSGeo, die Free and Open Source Software for Geospatial (FOSS4G), die vom 26. bis 30. August 2019 in Bukarest, Rumänien, stattfinden wird, kann man sich jetzt registrieren.

    Wir erinnern an die FOSS4G, Italien, die vom 20. bis 24. Februar 2019 in Padova (Padua) stattfindet.

  • Für die State of the Map Africa, die dieses Jahr in Grand Bassam, Elfenbeinküste vom 22. bis 24. November 2019 stattfinden wird, werden noch Redner gesucht. Es wird um Vorschläge und Nominierungen geeigneter Redner gebeten. (Google-Anmeldung erforderlich)
  • Am 9. Februar 2019 findet im Verschwörhaus in Ulm ein ÖPNV-Mapathon statt. Die Verpflegung wird von Wikimedia Deutschland gesponsort.

Humanitarian OSM

  • HOT hat die Ausschreibung des diesjährigen Förderprogramms veröffentlicht.

Karten

  • Wer sich neben OSM auch für wildes Schwimmen in den Alpen interessiert wird vielleicht demnächst über eine OSM-Karte in einem Buch zu diesem Thema stolpern. Es wird dabei aber um Unterstützung gebeten.

Programme

  • Sascha Fendrich berichtet, dass das Openrouteservice (ORS) -Team am HeiGIT in Zusammenarbeit mit dem VROOM-Projekt ein ORS-Routing-Backend zur VROOM-Software beigesteuert hat. VROOM ist jetzt in der Lage, Traveling Salesman und andere Vehicle Routing-Probleme auf Grundlage der von ORS berechneten kürzesten Wege mithilfe von OpenStreetMap-Daten zu lösen. Eine dedizierte VROOM-API wird in Kürze über Openrouteservice verfügbar sein.

Programmierung

  • Die Linux Foundation verkündet, dass Mapzen in ihr aufgehe. Mapzen hatte mangels dauerhaftem Geschäftsmodell seine Dienste zum 31. Januar 2018 eingestellt.
  • Fängt der iD-Editor bald an zu piepen? 😉 (via GitHub)

Releases

  • Eine neue Version von iD wurde veröffentlicht. Die Highlights der neuen Version 2.13.0 sind die Darstellung von Qualitätsproblemen von KeepRight, die Unterstützung von MapRules, ein Service zur Verwendung von Presets von Drittanbieter-Websites wie Radiant und die Möglichkeit, schnell auf Features, Notes oder Datenprobleme zu zentrieren und zoomen.
  • Es gibt Fehler, die fallen sehr lange nicht auf. So wie hier blieb eine fehlerhafte *.poly-Datei der Geofabrik für Bremen sehr lange unentdeckt. Die Reparatur ging dafür umso schneller.

Kennst du schon …

  • … den JOSM-Trick, mit dem man das automatische Umschalten der unterschiedlichen Auflösungen (hohe Auflösung, niedrige Auflösung) beim Zoomen von DigitalGlobe Premium Luftbildern verhindern kann?
  • … wie man Ergebnisse aus einer Overpass-Abfrage als CSV-Datei speichern kann? Roland Olbricht, der Author der Overpass-API, antwortet auf eine Frage von Stefan Keller.
  • mapschool, die kleine Einführung in die Fachbegriffe der digitalen Kartographie?
  • PyQGIS? Es ist ein QGIS-Python-Tutorial für Nicht-Programmierer.

OSM in der Presse

  • Packt (auf englisch) und Golem (auf Deutsch) berichten über den dubiosen Massenbeitritt von 101 Mitarbeitern der Firma GlobalLogic in die OpenStreetMap Foundation.
  • Der Spiegel hat sich ein weiteres Mal Restaurantnamen in den OSM-Daten in Deutschland angeschaut und analysiert.

Weitere Themen mit Geo-Bezug

  • Eine zumindest sehr ungewöhnliche Methode für die Generierung von Adressen für Menschen ohne eindeutige Anschrift haben Forscher des MITs und Facebook laut einem heise.de-Artikel aufgezeigt. Ein Algorithmus analysiert die Dichte und Form der Straßen von Satellitenbildern, generiert daraus selbstständig ein Straßennetz und unterteilt dies in verschiedene Gemeinden, die dann in Quadranten unterteilt und durch ein nummeriertes Straßennetz adressierbar werden.
  • Die Website MIT Technology Review veröffentlichte einen Artikel darüber, wie Community-generierte Karten fahrerlosen Autos helfen können, indem sie die wichtigsten aktuellen Probleme wie den langsamen Aktualisierungszyklus von Straßendaten und die geringe Anzahl von kartierten Straßeninfrastrukturen lösen. Gemäß dem Artikel wird davon ausgegangen, dass Mapillary, das Karten erstellt und Objekte am Straßenrand katalogisiert, die auf hochgeladenen, Google-Streetview-ähnlichen Bildern basieren, die Möglichkeit hat, die Lücke der fehlenden Daten für autonomes Fahren zu schließen. Mapillary, das für den nicht-kommerziellen und persönlichen Gebrauch kostenlos ist, erhebt Lizenzgebühren von seinen kommerziellen Kunden wie der Stadt Amsterdam.
  • Rose Wanjiru schreibt auf Capital FM über die Bedeutung von GIS für die Entwicklung von Siedlungen in Kenia und welchen Teil OSM dazu beitragen kann.
  • Eine Anfrage eines Pokémon-Go-Spielers auf Reddit kann den Schluss nahelegen, dass Niantic möglicherweise eine Art Vandalismusfilter haben könnte.
  • Die wunderbare Historie der detaillierten Kartierung in der Schweiz ermöglicht es uns, die mit der Zeit schrumpfenden Gletscher des Landes tatsächlich zu beobachten.
  • Google Maps (die Smartphone-Anwendung) kann jetzt vor Blitzern warnen. Allerdings wäre damit die Nutzung der App der in Deutschland fahrenden KFZ verboten. Es drohen Strafen.
  • Zum Schluss zwei faszinierende Filmchen. Schon vor 10 Monaten konnte Fotograf Páraic McGloughlin mit "Arena" eine tolle Animation zusammenstellen mit über Monate gesammelten Google Earth Sat-Fotos. Sein Zwillingsbruder Kevin übertraf dies jetzt mit der im Stop-Motion-Stil fotografierten Animation "Epoch".

Wochenvorschau

    Wo Was Wann Land
    Toulouse Rencontre mensuelle 2019-02-06 france
    Stuttgart Stuttgarter Stammtisch 2019-02-06 germany
    Dresden Stammtisch Dresden 2019-02-07 germany
    Nantes Réunion mensuelle 2019-02-07 france
    Berlin 128. Berlin-Brandenburg Stammtisch 2019-02-08 germany
    Ulm ÖPNV-Mapathon Ulm 2019-02-09 germany
    Rennes Réunion mensuelle 2019-02-11 france
    Bordeaux Réunion mensuelle 2019-02-11 france
    Zurich OSM Stammtisch Zurich 2019-02-11 switzerland
    Lyon Rencontre mensuelle pour tous 2019-02-12 france
    München Münchner Stammtisch 2019-02-13 germany
    Bonn Bonner Stammtisch 2019-02-19 germany
    Lüneburg Lüneburger Mappertreffen 2019-02-19 germany
    Mumble OpenStreetMap Foundation public board meeting 2019-02-20 everywhere
    Karlsruhe Stammtisch 2019-02-20 germany
    Karlsruhe Karlsruhe Hack Weekend February 2019 2019-02-23-2019-02-24 germany
    Rennes Créer ses propres cartes avec uMap 2019-02-24 france
    Bordeaux Réunion mensuelle 2019-02-11 france
    Dresden FOSSGIS 2019 2019-03-13-2019-03-16 germany
    Montpellier State of the Map France 2019 2019-06-14-2019-06-16 france
    Heidelberg Erasmus+ EuYoutH_OSM Meeting 2019-09-18-2019-09-23 germany
    Heidelberg HOT Summit 2019 2019-09-19-2019-09-20 germany
    Heidelberg State of the Map 2019 (international conference) 2019-09-21-2019-09-23 germany

    Hinweis:
    Wer seinen Termin hier in der Liste sehen möchte, trage ihn in den Kalender ein. Nur Termine, die dort stehen, werden in die Wochennotiz übernommen. Bitte prüfe die Veranstaltung in unserem öffentlichen Kalendertool und korrigiere bitte die Einträge im Kalender, wenn notwendig.

Diese Wochennotiz wurde erstellt von Map-Peter, Nakaner, Rogehm, SunCobalt, TheFive, Tordanik, bjoern_m, derFred, geologist, kartonage.

Untersuchung ungewöhnlicher Neuanmeldungen [bei der OpenStreetMap Foundation durch Mitarbeiter der Firma GlobalLogic]

Die Membership Working Group hat am 26. Januar 2019 ihren Untersuchungsbericht zum Masseneintritt von etwa 100 neuen Mitgliedern aus Indien in die OpenStreetMap Foundation am 15.11.2018 veröffentlicht, den sie am 26. Dezember 2018 dem Vorstand der OpenStreetMap Foundation vorgelegt hat. Im Folgenden veröffentlichen wir eine Übersetzung des Berichts. Wir danken insbesondere SJFriedl für die Bereitstellung der Abbildungen als SVG-Dateien.

Englischer Originaltitel:
Investigation into Unusual Signups

erstellt von der Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung der OSMF, 26. Dezember 2018 [1]

Autoren: Steve Friedl (SJFriedl), Guillaume Rischard (Stereo) [2]

Zusammenfassung

Am 15. November 2018 gab es einen signifikanten und unüblichen Ausschlag in der Anzahl der Registrierungen neuer Mitgliedschaften bei der OpenStreetMap Foundation (OSMF): Ungefähr 100 indische Mitarbeiter einer Firma, die auf die Auslagerung von Arbeiten spezialisiert ist, haben innerhalb weniger Stunden Mitgliedschaften abgeschlossen und Bedenken hervorgerufen, dass es sich um einen Versuch handelt, die Wahl zu beeinflussen [3].

Ein Umlaufbeschluss, der diese Mitgliedsanträge abgelehnt hätte, fand keine Mehrheit im Vorstand.

Davon unabhängig hat die Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung (MWG) [4], die für die Verwaltung der OSMF-Mitgliedschaften zuständig ist, eine Untersuchung der Umstände dieses Falles durchgeführt.

Die MWG glaubt, dass angesichts der Beweislage Folgendes angenommen werden muss:

  • Die unüblichen Neuanmeldungen sind tatsächliche Mitglieder, keine Schein-Identitäten.
  • Es war eine zentral gelenkte, gerichtete Kampagne des Arbeitgebers, keine natürliche Reaktion auf einen öffentlichen Aufruf.
  • Die Mehrheit dieser Mitglieder hat sich nicht freiwillig, aus eigenem Antrieb und eigenständig angemeldet.
  • Wir hegen den starken Verdacht, dass der Arbeitgeber diese Mitgliedschaften bezahlt hat.
  • Die OSMF hat Glück, dass diese Kampagne entdeckt worden ist.
  • Wir wissen nichts über die Motive der Kampagne.
  • Die Firma ist gegenüber dem Vorstand und der Öffentlichkeit unehrlich.

Diese Neuanmeldungen wecken den Verdacht eines möglicher Versuches, die Vorstandswahlen am 15. Dezember 2018 zu beeinflussen, was nur durch den allgemein veröffentlichten, aber falschen Stichtag für die Wahlberechtigung unmöglich gemacht wurde.

Die Autoren danken all denjenigen, die uns unterstützt haben, insbesondere der indischen Community, deren Mitglieder sehr wichtige Hilfe während unserer Untersuchungen geleistet haben.

Hintergrund

Die OpenStreetMap Foundation ist ein nicht gewinnorientierter Verein, der in England und Wales registriert ist und das OpenStreetMap-Projekt „unterstützt, aber nicht kontrolliert“. Ihr Aufbau ist durch die Satzung (engl. Articles of Association (AoA), Anm. d. Übs.) vorgegeben, ihre Mitglieder sind die höchste Autorität.

Gerade als der Stichtag für die Wahlberechtigung der Vorstandswahl 2018 verstrichen war, traf eine große Anzahl an OSMF-Mitgliedsanträgen unter verdächtigen Umständen ein.

Dieser Umstand wurde vom MWG-Mitglied (und damaligen Vorstandskandidaten) Guillaume Rischard entdeckt, als er die Mitgliederstatistik der einzelnen Länder analysierte. Er meldete diesen Vorfall [5] dem Vorstand am 20. November 2018, weil er von diesem Zustrom besorgt war und nachdem er nach Nachforschungen in der Sache angestellt hatte.

Die Satzung der OSMF erlaubt es dem Vorstand, neue Mitgliedsanträge binnen sieben Tagen ohne Angabe von Gründen abzuweisen. Der Vorstand hat im Jahr 2011 davon Gebrauch gemacht, als es eine Massenanmeldung von Angestellten der Firma Skobbler, einer Firma, die OSM-Dienste anbot, gab. Diese wurde auf dieser Grundlage abgewiesen [6].

Im Fall Skobbler war kein Fehlverhalten oder Unanständigkeit vermutet worden, aber der Beitritt von 10 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder so knapp vor der Wahl war als destabilisierend angesehen worden, sodass der Vorstand die Anträge erst zum Tag nach der jährlichen Mitgliederversammlung (d.h. nach der Wahl) angenommen hat.

Ein Umlaufbeschluss, der diese Mitgliedsanträge abgelehnt hätte, hat im aktuellen Fall keine Mehrheit im Vorstand gefunden [7].

Guillaume kontaktierte die anderen Kandidaten der Vorstandswahl, und fünf der sieben Kandidaten unterzeichneten ein Schreiben an den Vorstand, das eine Stellungnahme und eine umfängliche Untersuchung dazu forderte und die Einführung von Regeln zur Vermeidung von Wahlbetrug zusagte. Der Vorstand bereitete daraufhin einen Umlaufbeschluss vor:

Umlaufbeschluss

Am 15. November 2018 gab es eine Massenanmeldung von 100 neuen Mitgliedern aus Indien, von der die meisten von einer einzigen IP-Adresse eines Unternehmens stammen, die im OpenStreetMap-Umfeld „wohlbekannt“ ist. Es gab eine größere Anzahl an Beschwerden bezüglich der Bearbeitungen dieser Firma, welche Mappingdienstleistungen für andere Unternehmen anbietet. Dieser Umlaufbeschluss weist die Mitgliedsanträge vorläufig zurück und beauftragt die MWG damit, den Fall weiter zu untersuchen. Mit dem Skobbler-Fall aus dem Jahr 2011 gibt einen Präzedenzfall mit einer ähnlichen Reaktion.

Der Vorstand veröffentlichte daraufhin die folgenden Informationen auf der Mailingliste OSMF-Talk [8]:

Die Befürworter argumentierten, dass die Umstände, unter denen die Anmeldungen erfolgten, untersucht werden sollten und später über sie entschieden werden sollte. Das ist keine Annahme böser Absichten.

Die Gegner argumentierten, dass der ursprüngliche Beschwerde – der Verdacht, dass die neu abgeschlossenen Mitgliedschaften unter bösen Absichten angelegt wurden, und die Forderung nach einer weiteren Untersuchung – nicht zugestimmt werde und somit keine keine rechtliche Grundlage zur Verzögerung des Beitritts unter unseren aktuellen Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft sei.

Alle Vorstände sind gegen das Anlegen unechter OSMF-Mitgliedschaften.

Gleichzeitig entschied der Vorstand, dass der Zeitpunkt, zu dem Mitglied gewesen sein musste, um wählen zu dürfen, der Beginn des 15. November und nicht das Ende des 15. November (UTC) sei. Diese und jegliche andere Neumitglieder, die nach diesem Datum eintrafen, waren auf der Mitgliederversammlung 2018 nicht stimmberechtigt.

Die Aufgaben der MWG umfassen die Verwaltung der OSMF-Mitgliedschaften. In ihrer Sitzung am 26. November 2018 beschloss sie [9], die Umstände dieser Neuanmeldungen zu untersuchen.

Was war unüblich?

Es ist üblich [10], kurz vor einer Wahl eine erhöhte Anzahl an Neuanmeldungen bei der OSMF zu sehen: Das Zeitfenster endet einen Monat vor der Wahl selbst, sodass ein Ausschlag bei den Neuanmeldungen sowohl erwartet als auch willkommen ist.

Aber der geschilderte Zustrom an Mitgliedern passt nicht zu den üblichen Verhaltensmustern und erregte Verdacht.

Die Beobachtungen, die uns ins Auge fielen:

  • Alle waren assoziierte Mitglieder; es gibt nicht die übliche Mischung an Mitgliedschaftskategorien.
  • Alle haben @gmail.com-Adressen; normalerweise sehen wir eine Mischung.
  • Fast niemand hat einen OSM-Benutzernamen angegeben; das ist sehr unüblich.
  • Viele (die meisten?) kamen von einer IP-Adresse von GlobalLogic verbunden, einer IT-Dienstleistungsfirma in Indien, die in OSM/der Geodatenerfassungsbranche unterwegs ist [11].
  • Alle haben sich im letzten Moment in sehr geballter Form angemeldet.

Dies war offensichtlich eine koordinierte Aktion, aber welcher Art? Eine legitime (aber unschuldige) Kampagne, um neue echte Mapper zum Beitritt und zur Unterstützung der Foundation zu bewegen? Ein arglistiger Versuch, mit gefälschten Mitgliedschaften das Wahlergebnis zu kippen? Etwas anderes? Wir nahmen uns der Sache an, um es herauszufinden.

Erste technische Erkenntnisse

Der erste Teil unserer Untersuchungen hat überwiegend nach Belegen gesucht, die entweder eine koordinierte (wie wir vermuteten) oder eine natürliche von der Basis ausgehende Kampagne (wie wir bezweifelten) unterstützen.

Sofern nicht anders angegeben, sind alle Zeiten in diesem Bericht in UTC.

Eine graphische Darstellung der Anmeldeszeiten [12] in stündlichen Gruppen über mehrere Tage um den 15. November herum zeigt einen enormen Ausschlag zu Mittag – 55 in der Stunde 10 UTC, etwa 2,5-Mal so viel wie in jeglichem anderen einstündigen Zeitraum seit die OSMF ihre Mitglieder mit CiviCRM verwaltet.

Beitritte pro Stunde im November 2018, .IN-Gruppe hervorgehoben

Dies ist ein enormer Ausschlag, der keine andere wahrscheinliche Erklärung außer eine koordinierte Kampagne hat [13]. Koordinierte Kampagnen sind nicht zwangsläufig oder üblicherweise verachtenswert. Wir haben recht schnell festgestellt, dass all diese echte Personen sind, was unsere ursprüngliche Befürchtung über mögliche Fake-Mitgliedschaften (dankenswerterweise) hinfällig gemacht hat. Die Motive oder der mögliche Einfluss durch Dritte bleibt nichtsdestotrotz unbekannt.

Zu Beginn des großen Zustroms neuer Mitglieder [14] erschien auf der Mailingliste Talk-in eine Nachricht, die zum Eintritt in die OSMF ermutigt hat und deb 15. November als den (falschen) Stichtag [15] erwähnte:

Betreff: [Talk-in] Mitgliedschaft in der OSM Foundation
Von: **@gmail.com
Datum: Do. 15.11.2018 07:16:00 UTC

Hallo OSM Indien,

dies ist nur eine Erinnerung daran, dass laut https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Foundation/AGM18/Election_to_Board die nächste Wahl für den Vorstand der OSM Foundation am 15. Dezember stattfindet.

Wer an der Wahl teilnehmen möchte, muss sich spätestens heute, den 15. November, als Mitglied unter folgendem Link anmelden: https://join.osmfoundation.org/

Das ist sicherlich ein ermutigender Mailinglistenbeitrag [16], aber 100 Mitgliedschaften aufgrund einer freundlichen Erinnerung, die an eine regionale Mailingliste gesendet wurden, würden daraus eine der wirkungsvollsten Kampagnen der Geschichte machen und die OSMF täte gut daran, das noch einmal zu probieren.

Der Absender ist ein Angestellter der Firma GlobalLogic und angesichts der Zeitdifferenz (Indien hat UTC+05:30) ist dieser Mailinglistenbeitrag um 12:46 Uhr Ortszeit (gegen Mittag) erschienen.

Es gab keinen Kontakt von Seiten der Firma, bis die Erklärung des Vorstands auf der Mailingliste OSMF-Talk veröffentlicht wurde, sodass man keine Erklärung hat, aber sich fragt, ob das eine von der Firma ausgedachte Tarnkampagne war, die gehofft hat, dass sie nicht auffliegt.

Die Firma selbst durch einen Vertreter hat nach der Veröffentlichung der Erklärung in einer E-Mail an die Mailingliste Talk-in bestätigt, dass sie hinter der koordinierten Aktion stecke [17]:

Betreff: [Talk-in] Dank an die Teilnehmer der SOTM-Asien und über 100 Neuanmeldungen für die OSMF
Von: **@globallogic.com
Datum: Mo. 03.12.2018 06:30:14 UTC
Hallo OSM Indien,

Ich schreibe diesen Beitrag mit frischen Erinnerungen an die SOTM Asien, an der ich und 25 andere Mitglieder meines Teams teilgenommen haben. Dies war unser erstes Mal auf der SOTM Asien und es war solch eine wunderschöne Erfahrung, all den tollen Vorträgen zuzuhören und an den Workshops teilzunehmen. Wir bei GlobalLogic engagieren uns dafür, die beste Karte mit OSM zu erschaffen und haben von anderen OSM-Communitys gelernt und koordiniert; SOTM’s sind eine tolle Plattform, um andere Communitys zu treffen. Wir haben die Mitglieder unseres Teams stets ermutigt, in den OSM-Communitys aktiv zu sein und sind darüber erfreut, mitteilen zu können, dass über 100 Mitglieder unseres Teams nach einem ermutigenden Beitrag freiwillig OSMF-Mitglieder geworden sind und hoffen, dass viele andere von euch es auch tun. (Hervorhebung durch MWG)

Ein Manager von GlobalLogic behauptet, dass der ermutigende Beitrag auf der Mailingliste Talk-in am 15. November, der von einem GlobalLogic-Mitarbeiter erstellt wurde, dafür verantwortlich war, dass ungefähr 100 andere Mitarbeiter entschieden haben, OSMF-Mitglied zu werden und den Beitrag selbst zu bezahlen. Wir sind uns im Klaren, dass der Manager diese Behauptung auch gegenüber dem Vorstand vorgebracht hat.

Der Vertreter scheint zu wissen, wie viele Mitarbeiter Mitglied geworden sind.

Der Autor des ursprünglichen Aufrufs und der Manager sind die einzigen GlobalLogic-Angehörigen, die die Mailingliste Talk-in abonniert haben [18] – zumindest mit E-Mail-Adressen, die uns bekannt sind.

Eine Reihe von uns hat die Verwendung des Begriffs „freiwillig“ in der Erklärung erkannt, was ungewöhnlich defensiv in einer ansonsten positiven Erklärung ist, aber es liegt möglicherweise daran, dass der Autor kein englischer Muttersprachler ist.

Wir haben außerdem beobachtet, dass die State of the Map Asia [19], die 500 km vom Firmensitz in Hyderabad entfernt stattfand, am 18. November geendet hat, der Beitrag aber erst zwei Wochen später veröffentlicht worden ist, nachdem die Anmeldungen auf der Mailingliste OSMF-Talk diskutiert wurden. All die Mitglieder [um die es hier geht], sind vor der SOTM der OSMF beigetreten.

Schlussendlich belegen unsere Aufzeichnungen, dass niemand aus Indien in den Wochen nach dem Beitrag des Managers am 3. Dezember der OSMF beigetreten ist, was eine begrenzte Wirkung von Beitrittsaufrufen auf der Mailingliste Talk-in nahelegt.

Wer sind diese Mitglieder?

Einige ehemalige Mapbox-Mitarbeiter sind zu GlobalLogic gewechselt und haben immer noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen. Mapbox ist eien US-amerikanische Firma, die sehr aktiv zu OSM beiträgt und ehemals ein OSM-Mappingbüro in Bangalore unterhalten hat [20].

61 der neuen Mitglieder haben E-Mail-Adressen angegeben, die sich auch in der OSM-Datenbank finden. Wir haben erwartet, dass mehr Leute OSM-Konten unter anderen E-Mail-Adressen haben (möglicherweise mit dem dienstlichen E-Mail-Konto).

Die meisten haben recht wenig zu OSM beigetragen. In den sechs Monaten vor der Anmeldung haben nur 32 von ihnen überhaupt zu OSM beigetragen. Nur sieben haben mehr als zehn Bearbeitungen.

Eine andere Gemeinsamkeit der aktiven Mapper sind humanitäre Mappingaktivitäten im Rahmen von HOT-Aktivitäten [21]. 15 haben nur für HOT gemappt – in verschiedenen Gegenden, größtenteils in Indien. 3 haben andere Dinge getan, aber die Mehrheit hat HOT-Mapping gemacht, 6 nicht mehrheitlich HOT-Mapping, 7 haben gemappt, aber nichts mit HOT-Bezug. HOT und der GlobalLogic-Kunde Grab arbeiten in Indonesien zusammen [22].

Die MWG bezweifelt, dass eine Gruppe dieser Art der Foundation aus eigenen Antrieb beigetreten ist, wie es behauptet wird.

Stattdessen haben wir den Eindruck, dass den E-Mail-Adressen Zweit- oder Tests-Benutzerkonten anstelle der Benutzerkonten für das Tagesgeschäft zugeordnet sind, weil der Umfang der Mappingaktivität nicht dem entspricht, was wir von einer professionellen Mappinggruppe erwarten.

Alle Anmeldungen sind von Gmail-Adressen aus erfolgt.

Wir verstehen, dass viele die Foundation aus eigenen Mitteln und nicht aus dienstlichen unterstützen möchten, womit das Auffinden von persönlichen E-Mail-Adressen zusammenpasst. Unserer Erfahrung nach haben Zweit-, Zweck- oder Wegwerf-E-Mail-Adressen oft Namen, die das nahelegen. Solche Muster werden hier nicht vorgefunden.

Zwar ist Gmail in Indien sehr populär, aber nur 71 Prozent (189 von 263) Abonnenten der Mailingliste Talk-in haben eine Gmail-Adresse. Wir beobachten eine breite Vielfalt an E-Mail-Domains in der Mitgliederliste der OSMF. Keines der neuen Mitglieder hat sich mit seiner @globallogic.com-Adresse angemeldet – nicht einmal der Manager, der später seine dienstliche E-Mail-Adresse verwendet hat, um an die Mailingliste Talk-in zu schreiben. Warum haben sie alle einen generischen Domainnamen verwendet?

Unserer Meinung nach passt das zu der Vorstellung, dass das eine Tarnkappenkampagne war, die beabsichtigte die Verbindung zwischen den Mitgliedern zu verschleiern.

Eine zufällige Kontrollgruppe

Wir haben glücklicherweise im Laufe dieser Untersuchungen eine große Gruppe französischer Mapper bemerkt, die der OSMF im November beigetreten ist, – auch als Reaktion auf nicht zusammenhängende ermutigende Beiträge (einer von Christine Karch auf der Mailingliste Talk-fr [23] am 12. November gefolgt von einem von Christian Quest [24] am Folgetag). Das ist für uns die ideale Kontrollgruppe, um das Verhalten von Neumitgliedern zu analysieren.

Mit diesen zwei Kohorten – .FR und .IN – beide ungefähr gleich groß (jeweils 110 bzw. 101 Mitglieder) konnten wir die Umstände und das Verhalten beider Gruppen vergleichen und einander gegenüberstellen. Was es uns wohl sagen mag?

Man möge beachten, dass die MWG nicht ermitteln kann, welche Mitglieder der jeweiligen Gruppen auf die Kampagne reagiert haben: Es ist gut möglich, dass einige der neuen Mitglieder von .FR und .IN mit den anderen nichts zu tun haben und einfach zufällig während des betrachteten Zeitraums der OSMF beigetreten sind. Wir weisen jedoch darauf hin, dass der GlobalLogic-Vertreter „über 100 Mitglieder“ für seine Kampagne beansprucht, was jeglichen Zweifel an den Aktivitäten dieser Leute an jenem tag ausräumt.

Leider haben wir keine Zugriffsprotokolle des Webservers aus diesem Zeitraum mehr, die uns noch mehr Informationen über die Anmeldungen zur Verfügung gestellt hätten.

Vergleich: Reaktionen auf Aufrufe

OSMF-Beitritte pro Stunde, November 2018, .FR- und .IN-Kohorte hervorgehoben

Das vorherige Diagramm der Anmeldungen Mitte November wird hier noch einmal wiederholt, hebt aber die .FR-Anmeldungen separat hervor, welche zuvor Teil der Kategorie „andere“ waren. Außerdem sind nun Aufrufe auf Mailinglisten eingezeichnet, die zum Beitritt aufgerufen haben:

Wir beobachten eine deutlich geballtere Reaktion in der .IN-Kohorte als in der .FR-Kontrollgruppe. Wir wissen, dass die .FR-Beitritte eine natürliche Antwort auf ermutigende Mailinglistenbeiträge waren. Die .IN-Gruppe ging davon aus, einer deutlich knappere Frist genügen zu müssen, was selbstverständlich zu einer geballteren Reaktion führt.

Die französische Kampagne hat die Frist korrekt verstanden und lief von allein gegen die 48-Stunden-Frist.

Die obige Abbildung stellt einen längeren Zeitraum dar, um den Ausschlag im Vergleich mit normalen Anmeldezahlen hervorzuheben. Wir können aber auch diesen Zeitraum vergrößern, um die Reaktion auf die Aufrufe zu zeigen, als die Kampagnen auf die von ihnen für wahr gehaltenen Fristen zuliefen:

OSMF-Beitritte pro Stunde, November 2018, .FR- und .IN-Kohorte hervorgehoben (vergrößerte Darstellung 12.11. 12:00 bis 16.11. 03:00)

Der Betrachter möge das Diagramm sorgfältig betrachten, um die Markierung für den Aufruf der zweiten Kohorte zu entdecken. Ihm folgt direkt eine enorme Anzahl an Anmeldungen.

Dies war eine noch nie dagewesene Reaktion auf irgendeine Kampagne, von der wir je erfahren haben.

Wir verstehen, dass die zweite Kohorte sich einer knapperen Frist konfrontiert sah, aber das ungeheurer Ausmaß und die Unmittelbarkeit der Reaktion könnte eine gerichtete Reaktion anstatt einer koordinierten nahelegen.

Vergleich: Mitgliedschaftstypen

Obwohl es praktisch kaum einen Unterschied [25] macht, wie die Mitgliedsschaftstyp das tägliche Mapping (oder die Mitgliedschaft in der Foundation) beeinflusst, erwarten wir eine Mischung an normalen und assoziierten Mitgliedern. Selbstverständlich sind sämtliche Mitglieder in der OSMF willkommen, unabhängig davon, welchen Mitgliedsschaftstyp sie wählen. Der Mitgliedsbeitrag ist in beiden Fällen 15 Britische Pfund pro Jahr und kein Typ ist aus Sicht der MWG oder der OSMF „besser“ als der andere.

Wir beobachten keinen Mix: Die .FR-Gruppe besteht größtenteils aus normalen Mitgliedern mit ein paar assoziierten Mitgliedern, aber die gesamte .IN-Kohorte hat sich als assoziierte Mitglieder angemeldet:

Gruppe normale Mitglieder assoziierte Mitglieder
.IN 0 101
.FR 99 11

Eine mögliche Erklärung für ein verzerrtes Verhältnis ist, dass ein Aufruf auf eine spezielle Anmeldeseite verlinkt, auf der man sich nur für einen Mitgliedstyp anmelden kann, anstatt auf die Hauptseite join.osmfoundation.org zu verlinken, die die Wahl zwischen beiden Kategorien anbietet.

Tatsächlich: Christian Quests Aufruf verlinkt auf die Anmeldeseite für normale Mitgliedschaften (absichtlich) und diejenigen, die diese Nachricht weiterverbreiteten haben denselben Link verwendet. Aus irgendwelchen Gründen haben es ein paar .FR-Mitglieder geschafft, den Weg auf die Seite für assoziierte Mitglieder zu finden.

Man mag spekulieren: Könnte jemand in einem Beitrag innerhalb von GlobalLogic unabsichtlich auf die Seite für assoziierte Mitglieder verlinkt haben und damit eine höhere Aufmerksamkeit dorthin gezogen haben?

Das kann möglich sein, aber es passt nicht zur Behauptung, die die Firma wiederholt hat [26], dass es der öffentliche Mailinglistenbeitrag sei (möglicherweise intern weitergeleitet), der zu diesen Beitritten aufgerufen hat, ein öffentlicher Beitrag, der auf die Hauptseite der OSMF verlinkt hat, die beide Links enthält.

Es ist unglaubwürdig, dass 101 Mitarbeiter durch diesen Aufruf, der beide Optionen präsentiert, eine Anweisung wahrnehmen, jedoch nur eine zu wählen. Alle. Wir könnten erwarten, dass mindestens eine von ihnen ein normales Mitglied wird und wenn es nur daran liegt, dass der Abschnitt für normale Mitgliedschaften als erstes auf der Seite erwähnt wird. Somit passt das deutlich besser zur These, dass ein Dateneinpflegeteam die Daten in einem Dateneinpflegerhythmus eingepflegt hat.

Eine andere mögliche Erklärung ist, dass solch ein Dateneinpflegeteam die zu leistende Arbeit minimiert hat: Da die normale Mitgliedschaft die Angabe einer Wohnanschrift erfordert, kann man assoziiertes Mitglied werden, ohne eine Adresse oder einen OSM-Benutzernamen anzugeben, was weniger Arbeit bedeutet.

Die MWG ist sich sicher, dass ein anderer Aufruf, diese Anmeldungen ausgelöst hat, ein Aufruf, über den die Firma nicht offen gesprochen hat.

Vergleich: Mitglieder, die einen OSM-Benutzernamen angeben

Screenshot aus dem Beitrittsformular für assoziierte Mitglieder, Benutzernamensfeld hervorgehoben

Beim Eintritt in die Foundation gibt es im Beitrittsformular ein Feld für das Land, eine Pflichtangabe, und eines für den Benutzername, eine optionale Angabe. Ungefähr 80 Prozent aller aktiven OSM-Mitglieder haben einen Benutzernamen bei der Registrierung angegeben und innerhalb der .FR-Gruppe beträgt der Anteil 73 Prozent, was mit den Erfahrungen übereinstimmt. Die um Größenordnungen kleineren 5 Prozent in der .IN-Kohorte sind ein substantieller Ausreißer.

Gruppe Anmeldungen [27] mit OSM-Identität % mit OSM-Identität
.IN 101 5 5%
.FR 110 80 73%

Relativ wenige, die echte Mapper sind, vergessen ihren Benutzernamen anzugeben. Der Benutzername ist viel zu wichtig im OpenStreetMap-Projekt, dass praktisch alle in der .IN-Kohorte den Benutzername durch die Bank weglassen [28]. Wir wissen durch den Abgleich der E-Mail-Adressen, dass mindestens 60 Prozent ein Benutzerkonto auf openstreetmap.org haben.

Wir verstehen natürlich und begrüßen es, dass man nicht ein täglich aktiver Mapper sein muss, um die Ziele der Foundation zu unterstützen, aber es ist außergewöhnlich, dass 96 von 101 Mapper während der Registrierung nicht ihren Benutzernamen angeben.

Eine plausible (aber nicht entschuldigende) Erklärung könnte sein, dass ein Dateneinpflegeteam eine Liste abgearbeitet hat, die schlicht und einfach keine OSM-Benutzernamen enthalten hat, oder dass man sich die Zeit gespart hat, optionale Felder zu befüllen.

Die MWG nimmt an, dass dieses Verhalten nicht zu freiwilligen, individuellen und persönlichen Eintritten in die Foundation passt.

Vergleich: Zeitdauer bis zum Abschluss des Anmeldeprozesses

Der Eintritt in die OSMF erfordert das Anlegen eines Benutzerkontos in CiviCRM, indem man einem Link zu join.osmfoundation.org folgt, eine Link zum Bezahlsdienstleister PayPal folgt, dem dann ein Abschluss der formellen Anmeldung folgt. Das System erfasst die einzelnen Schritte jeweils mit einem Zeitstempel, sodass wir ds Anmeldeverhalten auf einem Zeitstrahl pro Mitglied beobachten können.

Bei einem Benutzer mit existierendem PayPal-Konto und vorkonfigurierter Bankverbindung würden wir erwarten, dass die Anmeldung nur ein oder zwei Minuten in Anspruch nimmt, während andere ohne ein existierendes PayPal-Konto mehr Zeit benötigen, um die Kreditkartendaten, eine Rechnungsanschrift usw. einzugeben.

Auf jeden Fall ist das praktisch das Tätigen einer Online-Bestellung, etwas mit dem die meisten Internetnutzer vertraut sind. Aber wir haben ein erheblich unterschiedliches Verhalten in den zwei Gruppen gesehen.

Wir haben für jede erfolgreiche Anmeldung die verstrichene Zeit berechnet, die es für den Abschluss der Transaktion vom Anfang bis zum Ende braucht (in Minuten) und stellen diese in einem Graphen dar, wie viel Prozent der Mitglieder es geschafft haben, in einem gewissen Zeitraum die Anmeldung abzuschließen. Es ist ein Summendiagramm, das sich bis zu 100% der Mitglieder entwickelt, die die Anmeldung erfolgreich abgeschlossen haben.

In der .FR-Gruppen haben 75 Prozent der Mitglieder binnen höchstens drei Minuten die Anmeldung abgeschlossen und alle bis auf einen haben es in maximal acht Minuten geschafft [29]. Wir glauben, dass das mit dem normalen Verhalten übereinstimmt: Sich für den Beitritt entscheiden und dann beitreten. Das ist die obere rote Linie im Graphen.

Zeit in Minuten, die während des Anmeldevorgangs bei der .IN- und .FR-Kohorte verstrichen ist

In der .IN-Gruppe hat die Anmeldung hingegen viel länger gedauert – unterbrochen von langen Pausen zwischen den einzelnen Schritten (was wir später zeigen): In den acht Minuten, binnen derer alle .FR-Mitglieder die Anmeldung abschließen konnten, waren nur ein bisschen mehr als 50 Prozente der .IN-Gruppe so weit; es war viel weiter in die Länge gestreckt.

In der .IN-Gruppe hatten zudem erheblich mehr Probleme mit dem Zahlungsprozess [30], 45 hatten erfolglose Zahlungsversuche, 13 Anmeldungen wurden abgebrochen verglichen mit 6 Zahlungsfehlversuchen und 3 abgebrochenen Anmeldungen in der Kontrollgruppe.

Die MWG nimmt an, dass dieses Verläufe nicht zu freiwilligen, individuellen und persönlichen Eintritten in die Foundation und einer Zahlung der Beiträge durch die Mitglieder selbst passen.

Detaillierte Anmeldeverläufe

Wenn wir bei den Daten in der vorhergehenden Abbildung weiter ins Detail gehen, können wir die kleinen Details in allen Schritten des Anmeldeverfahrens der Vorgänge am 15. November für die zu untersuchende Kohorte zeigen; die Graphen sind detailreicher [31] und verfügen über intensive Anmerkungen, die etwas Erklärung bedürfen, aber eine Geschichte erzählen.

Diagramm: Anmeldungen der .IN-Kohorte über die Zeit verteilt

Die Manager/Teamleiter wurden durch einen Blick auf die Internetpräsenz bestätigt. Andere Anmeldungen könnten auch Manager oder leitende Angestellte sein, die wir nicht identifiziert haben.

Jede einzelne horizontale Linie ist der Zeitstrahl eines einzelnen Anmeldeverfahrens vom Anfang bis zum Ende (von links nach rechts). Die Anmeldelinien sind übereinander gestapelt, um für alle in der Kohorte eine Abfolge über den Tag hinweg zu zeigen: Höhere Linien stellen verschiedene Individuen dar, die später angefangen haben. [32]

Schwarze Linien sind erfolgreiche Anmeldungen, während rote erfolglose („abgebrochene Anmeldungen“) und rote Rauten die dazwischen liegende erfolglose Zahlungsversuche sind, die zu irgendeiner Anmeldung gehören können. Der Stapel repräsentiert insgesamt 118 Anmeldeversuche, 101 schlussendlich erfolgreiche und 17 abgebrochene.

Beispielsweise zeigt die unterste Linie eine erfolglose Zahlung um 12:05 IST, eine weitere um 13:38, gefolgt von einer erfolgreichen Zahlung/Anmeldung um 13:41.

Die nächste Linie darüber hat vier fehlgeschlagene Zahlungsversuche, bevor die Anmeldung gelungen ist, und die Linie darüber hat den Anmeldeprozess ohne Fehlversuche abgeschlossen und ihn um 13:00 Uhr abgeschlossen.

Die ersten fünf Anmeldungen stammen von GlobalLogic-Managern, Teamleitern oder Senior-Analysten.

Wir haben schon auf die Schwierigkeiten der .IN-Kohorte bei der Zahlung hingewiesen, was hier intensiv dargestellt wird. [33]

Die zweite Auffälligkeit, die wir bemerkten, war die in Schüben erfolgende Anmeldung; der erste Schub um 13:30 IST, der zweite um 15:30 IST. Das ist dieselbe Abbildung, aber mit markierten Schüben:

Diagramm: Anmeldungen der .IN-Kohorte über die Zeit verteilt mit markierten Blöcken

Es ist möglich, dass diese zum Tagesplan der Firma an diesem Tag passen: ein ermutigendes Meeting über Mittag, das für die Mitgliedschaft in der OSMF wirbt, dann ein damit nicht zusammenhängendes Meeting später am Nachmittag, das alle von der Arbeit abhält.

Die MWG geht jedoch davon aus, dass es wahrscheinlicher ist, dass wir den Effekt einer Masseneintragungsaktion durch eine kleine Gruppe sehen, die das Formular für eine große Anzahl an Leuten ausgefüllt hat.

Der Kleinschreibungsfaktor

Wenn wir auf die Daten schauen [34], bemerken wir eine unüblich hohe Anzahl an Mitgliedern, die ihre Namen ausschließlich in Kleinbuchstaben geschrieben haben: gerardus mercator anstelle des üblichen Gerardus Mercator. Es ist an sich nicht unüblich [35], aber es waren deutlich mehr als in der Kontrollgruppe oder unter den OSMF-Mitgliedern insgesamt.

Wir wissen nicht, ob dem regionale Unterschiede zugrunde liegen oder ob es sich um einen Zufall handelt, aber das Einblenden grüner dreieckiger Marker am unteren Rand des Diagramms zeigt ein deutliches Muster:

Diagramm: Anmeldungen der .IN-Kohorte über die Zeit verteilt, kleingeschriebene Namen hervorgehoben

Wir glauben, dass es nicht möglich ist, dass 20 Einzelpersonen sich direkt nach dem Mittagessen anmelden, Kleinbuchstabenliebhaber sind, während nur einer davon in der nachmittäglichen Gruppe ist: Das kann kein Zufall sein.

Wichtiger Hinweis: Dies berücksichtigt keine regionalen/kulturellen Unterschiede: alle von ihnen sind aus der .IN-Kohorte, die große Mehrheit aus derselben Firma. Es ist fast unmöglich, dass das ein Zufall ist.

Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass ein Mitglied des Dateneintragungsteams schlicht und einfach die Namen in Kleinbuchstaben ergänzt hat, während es den ersten Stapel abgearbeitet hat, aber nicht an der Abarbeitung des zweiten Stapels mitgewirkt hat.

Im Folgenden wird ein deutlich aufgeräumteres Schaubild der Anmeldungen des Tages gezeigt, welches das deutliche Muster der kleingeschriebenen Namen zeigt, die nur im ersten Schwung, aber nicht im zweiten Schwung eingegeben wurde.

Säulendiagramm, das den Anteil der kleingeschriebenen Anmeldungen an allen .IN-Anmeldungen zeigt

Dies ist ein kleiner, aber entscheidender Punkt: Die einzige mögliche Erklärung für diese systematische Ballung eines unüblichen Fehlers ist, dass es sich zumindest teilweise um die Masseneintragung durch einen einzelnen Beauftragten handelt, und nicht um viele Einzelpersonen, die der gleichen Anleitung gefolgt sind.

Kontaktaufnahme zu den Mitgliedern

Die MWG hat parallel zur Rohdatenanalyse die Mitglieder beider Gruppen über die Massenmailingwerkzeuge von CiviCRM aufgenommen, um allen Neuanmeldungen aus der .IN-Gruppe am 5. Dezember 2018 um 13:00 UTC die folgende Nachricht zu senden:

Hallo [Name],

über 100 Inder (einschließlich dir selbst) sind im November Mitglied der OpenStreetMap Foundation geworden, was eure Anzahl mehr als verfünffacht hat. Im Auftrag der Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung begrüßen wir euch und gratulieren zu diesem bemerkenswerten und historischen Wachstum!

Wir sind über diesen Erfolg erfreut und würden gerne Informationen sammeln, um unsere Mitgliedergewinnungskampagnen in anderen Ländern zu organisieren, die bislang unterdurchschnittlich repräsentiert sind.

Was hat dich dazu bewegt, so zu handeln?

Hast du schon zuvor von irgendwelchen Mitgliedergewinnungskampagnen erfahren?

Wie können wir mehr neue Mitglieder ermutigen, ihren OSM-Benutzernamen im Formular anzugeben?

War die Wahlmöglichkeit zwischen der normalen und assoziierten Mitgliedschaft gut erklärt?

Empfandest du den Zahlungsprozess geradlinig?

Hast du die automatische Begrüßungsnachricht von unserem System erhalten?

Gibt es irgendetwas, das in unserem Prozess vereinfacht werden könnte?

Vielen Dank für deine Kommentare.

Die Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung von OpenStreetMap

Gleichzeitig wurde die praktisch gleiche Nachricht ins Französische übersetzt [36] und der .FR-Kohorte gesendet. Alle Antworten gingen im E-Mail-Ticketsystem der OSMF ein.

Die französischen Antworten waren deutlich zahlreicher, trafen erheblich schneller ein (die meisten binnen der ersten 24 Stunden) und waren länger und ermutigender. Wir sind für die konstruktiven Antworten und Vorschläge dankbar, die wir von ihnen erhalten haben und die der MWG in ihrer täglichen Arbeit helfen werden. Das hat praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen, mehr als wir erwartet haben [37].

Die MWG erhielt 30 Antworten:

  • 22 aus der .FR-Kohorte
  • 1 aus Indien, von der wir aber wissen, dass sie nicht zu GlobalLogic gehört
  • 7 aus der .IN-Kohorte, die wahrscheinlich zu GlobalLogic gehören.

Der eine Inder, der antwortete und nicht zu GlobalLogic gehört – ein langjähriger Mapper, der seinen OSM-Benutzernamen angegeben hat, war ähnlich freundlich und kommunikativ.

Die Antworten der GlobalLogic-Mitglieder waren knapp, nicht besonders gesprächig und haben mehr Fragen aufgeworfen, als sie beantwortet haben.

  • Alle sieben behaupten, dass der Unterschied zwischen einer assoziierten und normalen Mitgliedschaft ihnen bekannt war.
  • Einige gaben an, dass sie Zahlungsprobleme gehabt hätten, was zu unseren Beobachtungen passt.
  • Keiner der sieben hat auf den Beitrag des GlobalLogic-Vertreters auf der Mailingliste Talk-in Bezug genommen. Der indische Mapper, der nicht bei GlobalLogic arbeitet, tat es hingegen.
  • Als Antwort auf die Frage „Wie können wir mehr neue Mitglieder ermutigen, ihren OSM-Benutzernamen im Formular anzugeben?“ schlugen sechs der sieben GlobalLogic-Antworten vor, dass das Feld verpflichtend („mandatory“, Anm. d. Übers.) [38] werden solle, während einer die Frage nicht beantwortet hat. Nur drei Personen der Kontrollgruppe erwähnten das, gingen aber mit mehr Details darauf ein und erörterten es. Das legt vorgefertigte Antworten auf die E-Mails in der .IN-Kohorte nahe.
  • Eine Person behauptet, dass sie „neu [sei] und kürzlich mit dem Bearbeiten von OSM-Daten begonnen habe“. Ihr Linkedin-Profil zeigt jedoch, dass sie seit 15 Monaten „Manager – OpenStretMap“ bei GlobalLogic war und stolz ihre Arbeit an OSM, HOT-Aufgaben und Missing Maps kund tat.

Um fair zu sein: Die Kontrollgruppe hat die Nachricht in ihrer Muttersprache (Französisch) erhalten und beantwortet, während die .IN-Kohorte auf Englisch kommunizieren musste [39]. Wir glauben, dass das Verwenden einer Fremdsprache die Gesprächigkeit dämpft (und die Antwortfreudigkeit im Ganzen).

Die Antworten machten nichtsdestotrotz die Umstände des Aufrufs noch undurchsichtiger. Vertreter der Firma hatten zuvor behauptet, dass der Beitrag auf der Mailingliste Talk-in diese Anmeldungen ausgelöst habe, aber keiner der sieben Antwortenden hat das erwähnt, einschließlich der Vertreter der Firma selbst.

Desweiteren ist es gut möglich, dass ein Benutzer die Meldung im Begrüßungsbildschirm von JOSM gesehen hat, die zum Beitritt aufgerufen hat. Es scheint jedoch verdächtigt, dass eine Nachricht, die seit dem 6. November sichtbar war, ein Handeln ausgelöst hat, das zeitlich so eng an den nominell unabhängigen Anmeldungen in der Eile kurz vor Fristende ausgelöst hat.

Zudem hat die Meldung auf dem JOSM-Startbildschirm Links zur Hauptseite enthalten, die beide Wahlmöglichkeiten anbietet: Erneut hat sich niemand für die normale Mitgliedschaft entschieden.

Desweiteren ist der MWG von mehreren Hinweisgebern, die anonym bleiben möchten, mitgeteilt worden, dass GlobalLogic-Mitarbeiter angewiesen wurden, über die Sache Stillschweigen zu bewahren, was den Mangel an Antworten auf die Umfrage und auch die merkwürdigen Gemeinsamkeiten unter den Antworten erklärt.

Angehörige der indischen Community, die diese Anmeldungen für verdächtig empfanden und uns mit entscheidenden Informationen versorgt haben, waren nicht willig, Informationen zu Protokoll zu geben, was nachvollziehbar ist. Die Geodatenbranche ist klein und einige befürchten, dass das Weitergeben von Informationen an die Öffentlichkeit sieh ihren Arbeitsplatz oder ihre Karriere kosten könnte.

Die MWG betrachtet die Antworten der untersuchten Kohorte als arglistig ein.

Schlussfolgerungen

Die MWG hat in den letzten Wochen hunderte Stunden in diese Untersuchung investiert und versucht, zu ermitteln, was geschehen war und wohin die Belege uns bringen.

Diese Rückschlüsse sind unsere beste, gemeinschaftliche Beurteilung. Ihnen liegen ausschließlich Beweise zu Grunde. Wir haben aktiv nach alternativen – einschließlich unschuldiger oder entschuldigender – Erklärungen gesucht und einige Ermittlungsansätze veworfen, wenn die Schlussfolgerungen nicht von mehr als reiner Spekulation gestützt werden konnten.

Einige Rückschlüsse wurden durch teilweise durch informelle Hinweisen gestützt, aber wir haben diesen eine beschränkte Beweiskraft zugemessen (insbesondere, wenn eine Quelle möglicherweise ein Hühnchen mit jemandem zu rupfen hatt). In keinem Fall stützen sich unsere Ergebnisse ganz oder auch nur größtenteils auf anonyme Quellen.

Auch wenn ein Autor (Guillaume) zu diesem Zeitpunkt für die Vorstandswahl kandidiert hat, fand ein Großteil der Untersuchungen statt, nachdem diese Mitglieder für nicht stimmberechtigt erklärt worden waren, was den Einfluss auf die Wahlen im Jahr 2018 hinfällig macht.

Keiner der Hauptautoren hat irgendwelche Interessenskonflikte mit dem Gegenstand dieser Untersuchung.

Ausführliche Erklärung der Rückschlüsse, die in der Zusammenfassung genannt werden:

Es handelt sich um echte Mitglieder, keine Fakes

Es war ursprünglich gegenüber dem Vorstand in Frage gestellt worden, ob diese Anmeldungen, die in letzter Minute eintrafen, erfundene Identitäten seien, um die Wahl zu beeinflussen. Es hat die MWG nicht viel Zeit gekostet, um festzustellen, dass das schlicht und einfach nicht der Fall ist; zu allen Mitglieder gibt es echte Personen.

Zentral geleitete, gerichtete Kampagne des Arbeitgebers

Wir haben mit der Kontrollgruppe beobachtet, wie eine natürliche Reaktion auf eine Kampagne aussieht, und es scheint dass es nicht glaubwürdig ist, dass der Aufruf auf der Mailingliste Talk-in oder auf dem JOSM-Startbildschirm diese heftige Reaktion in einem so kurzem Zeitfenster ausgelöst hat.

Auch wenn es gut vorstellbar ist, dass jemand den Beitrag von der Mailingliste Talk-in an einen internen mitarbeiter@-Mailverteiler weiterleitet und die Kollegen – selbst mit einer persönlichen Ansprache – zum Eintritt in die Foundation einlädt, so ist die Reaktion weit jenseits dessen, was eine freiwillige Mitgliedergewinnungskampagne jemals in der Geschichte der OSMF bewirkt hat.

Die MWG geht davon aus, dass die Firma die Mehrheit dieser Mitgliedschaften angeordnet hat.

Die Mitglieder haben sich nicht frei und uns aus eigenen Motiven angemeldet

Man kann sich vorstellen, dass eine Firma ihre Mitarbeiter anweist, der OSMF beizutreten und dass die Mitarbeiter dem durch individuelle und private (aber nicht freiwillige) Beitritte Folge leisten, aber wir glauben, dass es das so nicht geschehen ist.

Wir betonen, dass es bei jeder Massenanmeldung und jedem Bezahlverfahren einen Arbeitsablauf geben muss, wir haben es jedoch nicht geschafft, diesen vollständig nachzuvollziehen (wir haben sehr wenig Insiderwissen darüber).

Die MWG glaubt, dass der einheitliche Mangel an Benutzername, die konsequente Auswahl der assoziierten Mitgliedschaft und zusätzlich das interessante Kleinschreibungsmuster bedeuten, dass die Mitgliedschaften größtenteils zentral von einer kleinen Gruppe angelegt wurden, möglicherweise zusammen mit einer Liste an Gmail-Adressen.

Durch die Auswahl der assoziierten Mitgliedschaft, für die weniger Informationen erforderlich sind, war die Eingabe der Daten schneller und, weil die Mitarbeiterliste keine OSM-Benutzernamen enthielt, wurden diese nicht angegeben (es fiel offenbar keinem ein, dass das verdächtig sein könnte).

Eine alternative Erklärung für die fehlenden OSM-Benutzername ist, dass sie diese absichtlich weggelassen haben, um eine Verbindung zu ihrem Arbeitgeber zu vermeiden.

Auch wenn wir glauben, dass einige der Bezahlungsschwierigkeiten echt sind, lassen sich viele andere mit einer hastigen Anmeldung vieler Mitarbeiter in kurzer Zeit und einem ungewohnten Arbeitsablauf erklären.

Wir haben die starke Vermutung, dass der Arbeitgeber diese Mitgliedschaften bezahlt hat

Wir haben untersucht, ob diese Mitgliedschaften direkt vom Arbeitgeber bezahlt wurden. Obwohl es zahlreiche Fälle gab, in denen eine Person für drei bis vier andere bezahlt hat, haben genug Mitglieder selbst bezahlt, zumindest soweit PayPal uns das mitteilt, sodass wir nicht behaupten können, dass es ein gemeinsames Bezahlungsmuster gibt.

Die MWG kann nur Indizien veröffentlichen, die eine Erstattung durch den Arbeitgeber nahelegen. Uns hat jedoch mehr als eine Person vertraulich mitgeteilt, dass dies geschehen werde.

Wir sind skeptisch, dass von den Mitarbeiter, die auf einen weiteren Aufruf des Arbeitgebers reagieren werden, der OSMF beizutreten, erwartet wird, 15 Britische Pfund aus eigener Tasche zu bezahlen. 15 Pfund entspricht einem signifikant hohen Anteil des Einkommens eines recht hoch bezahlten Mitarbeiters in Hyderabad [40].

Wir erkennen an, dass es nicht gegen die Regeln der OSMF verstößt, wenn eine Firma die Mitgliedschaften bezahlt und darüber offen ist. Es aber in einer derart heimlichen Art und Weise zu machen, macht insbesondere im Umfeld einer Wahl daraus eine Frage der Aufrichtigkeit und Transparenz und weniger eine finanzielle.

Die OSMF hat Glück, diese Kampagne entdeckt zu haben

Der einzige Grund, warum das entdeckt wurde, war der Umstand, dass die Firma so schlampig damit umgegangen ist: Das massenhafte Abschließen von Mitgliedschaften in letzter Minute und der enorme Zustrom an 100 Mitgliedern, der die durchschnittliche Anzahl täglich aktiver Mapper übersteigt haben Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Weder hat einer der Mitarbeiter hat seine dienstliche E-Mail-Adresse angegeben noch seinen OSM-Benutzernamen. Das Fehlen beider macht es erheblich schwieriger, das gemeinsame Agieren als Gruppe zu erkennen.

Wäre diese Kampagne stiller erfolgt und hätte sie deutlich früher im Vorfeld (und vor Ende der Frist) angefangen, wäre sie bis auf ihren wie auch immer gearteten Einfluss auf die Wahl unbemerkt geblieben.

Wir haben keine Kenntnis über die Motive der Kampagne

Die MWG ist überzeugt, dass diese Kampagne vom Arbeitgeber geleitet wurde, aber wissen nicht warum.

Man mag spekulieren, dass es ein bloß ein unschuldiger, aber plumper Versuch war, die Foundation zu unterstützen [41].

Wir wissen aus verschiedenen Quellen, dass die Firma mehrfach vertraulich gegenüber dem Vorstand die Frage aufgeworfen hat, ob sie denn wählen dürfe. Diese Frage wurde auch von GlobalLogic-Mitarbeitern in vertraulichen Konversationen mit der MWG aufgeworfen. Interessanterweise wurde diese Frage selten, wenn überhaupt, in gelegentlichen Konversationen mit Freunden aufgeworfen, die den Stichtag verpasst haben.

Man kann hier nicht helfen, aber zur Schlussfolgerung kommen, dass dies etwas mit der Wahl zu tun hat, und sich fragen, ob diese neuen Mitglieder möglicherweise zusätzlich zu der Beitrittsanweisung noch eine Abstimmungsanweisung erhalten haben.

Bislang haben wir keinen Beweis, nicht einmal Informationen hinter den Kulissen mitbekommen, was jemand in Bezug auf die Vorstandkandidaten geplant hätte. Die Mitarbeiter wissen es möglicherweise selber nicht [42].

Die Firma ist nicht ehrlich

Die Firma hat gegenüber der Öffentlichkeit und dem Vorstand behauptet, dass das eine freiwillige Reaktion auf einen öffentlichen Beitrag auf der Mailingliste war, aber das kann schwerlich mit unseren Erkenntnissen in Einklang gebracht werden: Die Äußerungen der Firma erscheinen nicht glaubwürdig.

Das wirft die Frage auf, ob diese Firma, die immerhin Teil der Mapping-Community ist, aufrichtig in Bezug auf ihre Aktionen und Absichten ist, und ob das mit einer verantwortungsvollen Geschäftsführung in der OSMF zusammenpasst.

Die MWG hat das Unternehmen bezüglich dieser Angelegenheit nicht offiziell kontaktiert, da wir denken, dass das die Aufgabe des OSMF-Vorstands ist.

Wir schlussfolgern, dass diese Last-Minute-Beitritte koordiniert waren und die Firma nicht ehrlich ist. Wir denken, dass diese Beitritte nicht unschuldig sind, da die Firma mehrfach auf die Wahlberechtigung gedrängt hat.

Empfehlungen

Wir hoffen, dass die Community darauf mit Eintritten in die OSMF reagiert und andere Mapper zum Eintritt ermutigt, um die Anzahl der Mitglieder zu erhöhen. Eine breite und vielfältige Teilnahme der Mapper an den Zielen der OSMF macht uns gegenüber einer Stimmabgabe en bloc weniger anfällig.

Die MWG erkennt, dass rechtliche Mittel gegen schädliches Verhalten nur begrenzt wirken und denkt, dass jegliche Aktionen gegen GlobalLogic oder deren Mitarbeiter und Kunden dem Vorstand und der breiteren Community obliegen. Diese neuen Mitglieder waren auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2018 nicht stimmberechtigt und werden, sofern sie nicht nächstes Jahr (d.h. 2019, Anm. d. Übs.) ihre Mitgliedschaft erneuern, möglicherweise nicht im Dezember 2019 wählen dürfen.

Wir glauben aber, dass das Bedenken aufkommen lässt, die vielen OSMF-Mitgliedern teilen: Kann eine Wahl von einer Kampagne im Geheimen ungerecht beeinflusst werden? Was würde eine Firma von einer offenen Kampagne abhalten?

Die MWG ist der Meinung, dass Transparenz das beste Gegenmittel gegen die meisten Probleme auf Leitungsebene ist.

Dementsprechend haben wir einige Vorschläge zur Erhöhung der Transparenz und Vermeidung von Überraschungen diskutiert: Wir stellen diese zur Diskussion, ohne ihre Annahme vorzuschlagen. Die MWG ist nicht der richtige Körper, um über diese Fragen zu entscheiden. Einige Vorschläge erfordern eine Änderung der OSMF-Satzung.

  • Das Verlangen einer Bestätigung der E-Mail-Adresse bei neuen Mitgliedschaften würde es anderen schädlichen Kampagnen erschweren, für ihre Mitarbeiter ohne deren aktives Mitwirken OSMF-Mitgliedschaften abzuschließen.
  • Angabe der geschäftlichen Zugehörigkeit („Firma“) während er Registrierung ermöglichen [43] und es bei den existierenden Exporten der Liste aktiver Mitglieder mit exportieren. Selbst wenn das Feld nicht verpflichtend ist, würde es anderen ermöglichen, das die Transparenz und Offenheit bei jeglichen künftigen Kampagnen zu beurteilen.
  • Einführung einer neuen Richtlinie, dass die OSMF eine Liste der Stimmabgaben nach jeder Wahl veröffentlicht, die es den Mitgliedern erlauben, für sich selbst zu entscheiden, ob eine Firma einheitlich abgestimmt hat (die Stimmabgaben selbst würden stets geheim bleiben).
  • Klarstellung lange im Vorfeld der nächsten Mitgliederversammlung, wann der exakte und korrekte Stichtag und -zeitpunkt sein wird.
  • Darum bitten/verlangen, dass Firmen, die OSMF-Eintritte ihrer Mitarbeiter bezahlen, dies an irgendeinem Ort offenlegen (Mailingliste OSMF-Talk? membership@? board@? Kästchen bei der Anmeldung?).
    Das wäre, abgesehen von der Entdeckung von Verstößen im Nachhinein, schwer durchzusetzen, aber die Voraussetzung selbst und die Androhung der Durchsetzung (oder schlechte PR) wäre genug, um böse Gestalten abzuhalten.
  • Nur überprüften, aktiven Mappern das Stimmabgabe und die Kandidatur für den Vorstand gestatten.
  • Wahlempfehlungen durch Arbeitgeber, Stimmabgabe unter Zwang, Stimmenkauf, den Kauf von Wahlbeteiligung und/oder Wahlbetrug explizit verbieten.
  • Die Operations Working Group (OWG) zu bitten, beim CiviCRM-Webserver, der für die OSMF-Mitgliederverwaltung dient, eine längere Rückhaltung von Server-Protokolldateien zu erwägen, einschließlich Neuanmeldungen; wir meinen, dass die Speicherdauer momentan zwei Wochen beträgt.
  • Wir empfehlen dem Vorstand, mit GlobalLogic Kontakt aufzunehmen, um in Dialog zu treten, Absichten zu klären und einen Plan zu erarbeiten, wie man die Transparenz ihrer Aktivitäten in der OSM-Welt erhöht, möglicherweise durch eine Firmenmitgliedschaft.

Fußnoten

    • [1] kleine Korrektur des Ortes des Mapbox-Büro am 14. Januar 2019
    • [2] Hauptautoren mit intensiver Unterstützung der größeren MWG-/OSMF-/OSM-Community
    • [3] 19 Stimmen haben bei der Wahl im Jahr 2017 den Ausschlag gegeben und 100 Stimmen wären genug gewesen, um irgendeinen Kandidaten der Wahl 2017 ins Amt zu befördern. Die Zahlen aus dem Jahr 2018 waren natürlich noch nicht verfügbar, als diese Stimmabgabe erfolgt ist, aber 100 Stimmen hätten gereicht, um zwischen den zwei möglichen Kandidaten für den zweiten Vorstandsposten auswählen zu dürfen.
    • [4] https://wiki.osmfoundation.org/wiki/Membership_Working_Group
    • [5] Da Guillaume die Vertraulichkeitsvereinbarung der MWG unterschrieben hat, hat er Zugang zu diesen Informationen, wie z.B. dem vollständigen Mitgliederverzeichnis (obwohl alle Mitglieder das auf Anfrage erhalten). Weil er damals für den Vorstand kandidiert hat, hat er diesen Fall vertraulich gemeldet und es nicht öffentlich getan.
    • [6] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/osmf-talk/2011-August/001139.html
    • [7] https://wiki.osmfoundation.org/wiki/Board/Minutes/2018-12-20 Ref: “2018/Res12”
    • [8] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/osmf-talk/2018-November/005456.html
    • [9] mit Ja gestimmt: Steve Friedl, Guillaume Rischard, Michael Spreng; Enthaltung: Paul Norman
    • [10] https://www.openstreetmap.org/user/SunCobalt/diary/47107
    • [11] GlobalLogic war zuvor Gegenstand von Beschwerden, die die an die DWG gerichtet wurden, als sie für Apple und Grab tätig waren.
    • [12] Aus CiviCRM, dem von der OSMF verwendeten Mitgliederverwaltungssystem
    • [13] In einem Diagramm, das einen größeren Zeitraum zeigt, ist der Unterschied noch deutlicher.
    • [14] Dieser Beitrag erschien kurz nachdem zwei GlobalLogic-Manager begonnen hatten, sich als Mitglieder anzumelden.
    • [15] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-in/2018-November/003216.html
    • [16] Die Vertreter der Firma haben später den Begriff „ermutigender Beitrag“ verwendet, weshalb wir das durchweg auch tun, austauschbaur mit „Aufruf“.
    • [17] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-in/2018-December/003225.html
    • [18] https://lists.openstreetmap.org/roster/talk-in
    • [19] https://stateofthemap.asia/
    • [20] Die erste Fassung dieses Berichts, die dem Vorstand am 26. Dezember 2018 übermittelt wurde, gab als Ort des alten Mapbox-Büros Hyderabad an. Das wurde gemeldet und am 14. Januar 2019 korrigiert.
    • [21] HOT (https://www.hotosm.org/) ist eine in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe tägite Nichtregierungsorganisation im Bereich der Kartierung. HOT-Änderungssätze sind mit „#hot[Ziffern]“ in den Änderungssatzkommentaren versehen, z.B. #hot4986. Das verwendete Skript ist unter https://gist.github.com/grischard/d3e947fa8e3ccac1a5c327f920a418b5 zu finden.
    • [22] https://qz.com/1481849/grab-southeast-asias-biggest-ride-hailing-firm-is-on-a-mapping-spree erwähnt 100 Mapper mit Sitz in Indien. In einer vertraulichen Konversation hat ein GlobalLogic-Angehöriger behauptet, dass er nicht Teil sei oder Kontakt zum Grab-Team von GlobalLogic habe.
    • [23] [OSM-talk-fr] rappel concernant l’élection de OSMF board, https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-fr/2018-November/090979.html (Titel im englischen Originalbericht nicht übersetzt, Anm. d. Übs.)
    • [24] 48h pour ré-équilibrer la gouvernance de la fondation OpenStreetMap https://medium.com/@cq94/-906f3f648d27
    • [25] Details siehe https://join.osmfoundation.org/
    • [26] einmal öffentlich auf der Mailingliste Talk-in, einmal in persönlicher Konversation mit dem Vorstand
    • [27] Nur erfolgreiche Anmeldungen wurden gezählt.
    • [28] Wir erkennen an, dass ein paar Mitglieder ihren Benutzernamen absichtlich nicht angeben, um anonym zu bleiben. Wir haben nicht geprüft, ob die .FR-Mitglieder, die ihren Benutzernamen nicht angegeben haben, OpenStreetMap-Konten mit derselben E-Mail-Adresse haben.
    • [29] Ein einziger .FR-Ausreißer hat bis zum Abschluss 17 Stunden gebraucht, wozu auch ein fehlgeschlagener Zahlungsversuch direkt zu Beginn des Prozesses und ein Abschluss der Registrierung am Folgetage gehört. Wir alle hatten schon einmal Probleme mit einer Kreditkarte, einer Internetverbindung oder sogar einem schreienden Kind, das uns von einer Online-Bestellung abgehalten hat.
    • [30] Ein neues Mitglied aus Indien, das nicht zu GlobalLogic gehört, hat es am 15. November geschafft, innerhalb von zwei Minuten mit nur einem einzige Zahlungsversuch Mitglied zu werden.
    • [31] Es tut uns leid, dass dieses Schaubild so chaotisch ist. Wir bitten und Verständnis und versprechen, dass es Sinn ergibt.
    • [32] Die Tatsache, dass die ersten Punkte der darüber liegenden Linien eine glatte Kurve bilden ist dem Design des Diagramms geschuldet, nicht einem Muster. Es sollte kein Anlass sein, Verdacht zu schöpfen, die große Anzahl an Anmeldungen in derart kurzer Zeit sollte es jedoch.
    • [33] Wir haben korrespondierende detaillierte Schaubilder für die Anmeldungen aus der .FR-Kohorte, aber sie waren so normal und hatte so wenig Anomalien, dass sie nicht einmal ansatzweise irgendetwas Nützliches hinzufügen würden.
    • [34] viele viele Stunden lang
    • [35] Sogar ein MWG-Mitglied schreibt seinen Namen so.
    • [36] Die MWG hat mindestens einen französischen Muttersprachler (Guillaume).
    • [37] Wir haben andere Aktionen im Hinterkopf, die Anlass zum Versand von Serien-E-Mails sind.
    • [38] Fünf Mal wurde das Wort „mandatory“ verwendet, das Wort „compulsory“ wurde in der sechsten Antwort verwendet, die wir empfangen haben.
    • [39] Englisch ist in Indien recht gebräuchlich, da es als Brücke zwischen den Sprachen dient. Höhere Bildung wird in Englischer Sprache unterrichtet und die Mailingliste Talk-in und die indische OSM-Telegram-Gruppe nutzen die englisch Sprache. GlobalLogic schreibt Jobs in Hyderabad auf Englisch aus und verlangt von den Bewerbern, dass sie einen schriftliche Test mit englischen Fragen und Antworten bestehen.
    • [40] Glassdoor listet Gehälter bei GlobalLogic beginnend bei ₹1,38L/Jahr oder umgerechnet etwa 130 Britische Pfund pro Monat. Vertraulichen Konversationen zufolge verdient ein erfahrener Experte bis zu ₹7,2L pro Jahr, umgerechnet etwa 675 Britische Pfund pro Monat.
    • [41] Dafür gibt es Firmenmitgliedschaften.
    • [42] es wäre möglich gewesen, den nächsten Schritt („Wahlanweisung“) an die Mitarbeiter offenzulegen, nachdem die Wahl einige Wochen später im Gange war.
    • [43] CiviCRM scheint dieses Feld schon zu unterstützen, wir haben es jedoch noch nicht im Detail untersucht.

Wochennotiz Nr. 444

15.01.2019-21.01.2019

Logo

The OSMF Membership Working Group (MWG) investigated the unusual signups in advance of the recent OSMF board elections. 1 | © MWG © Map data OpenStreetMap contributors

[Aktuell]

  • Die OSMF Membership Working Group (MWG) untersuchte die ungewöhnlichen Anmeldungen vor den letzten OSMF-Vorstandswahlen. Die MWG kam zu dem Schluss, dass die Unterzeichnung von 100 Mitarbeitern der indischen Tochtergesellschaft von GlobalLogic, einem Outsourcingunternehmen, das OSM- und Mapping-Dienstleistungen für Kunden wie Apple und Grab erbringt, eine orchestrierte und gezielte Kampagne war und dass die Bewerber sich nicht freiwillig, persönlich und individuell angemeldet haben. Das MWG äußerte Bedenken, dass dies ein möglicher Versuch gewesen sei, die Wahl des OSMF-Vorstands zu beeinflussen. Der vollständige Bericht enthält alle Fakten, die bei der umfassenden Analyse der Anmeldungen gefunden wurden. Der Bericht, der von Guillaume Rischard auf der OSMF-Mailingliste zur Verfügung gestellt wurde, wurde vorab (2018-12-26) an den OSMF-Vorstand geschickt. Der Vorstand hat bislang noch keine Stellungnahme dazu abgegeben. Auch die Firma GlobalLogic hat noch keinen Kommentar abgegeben.

Mapping

  • Einige OpenStreetMap-Communitys haben auf die 10-Jahres-Herausforderung von Facebook reagiert und gezeigt, wie sich OSM in den letzten 10 Jahren entwickelt hat:
  • Saeed Hubaishan stellt die Tabelle im OSM-Wiki in Frage, die den *_link-Typ für Straßen zeigt, die verschiedene highway=*-Typen verbinden. Die folgende Diskussion ergab, dass es für das Tagging von *_link-Straßen keinen dokumentierten Konsens gibt und diese Straßen eher intuitiv klassifiziert werden. Die eingangs erwähnte Tabelle wurde im Zuge der Diskussion als nicht akzeptiert gekennzeichnet. ( Nabble )
  • Das OSM-Wiki besagt, dass das Level-Tag für Gebäude als 0-basierter Index definiert ist, d.h. das Erdgeschoss beginnt mit einer Null. Tobias Zwick fand jedoch viele Gebäude, die wahrscheinlich basierend auf einem 1-basierten-Index erfasst wurden. Es gibt weltweit unterschiedliche Konventionen, wie Etagen nummeriert werden. ( Nabble )
  • OSM UK erklärt die Erfassung des Hygienebewertungssystems der UK Food Standards Agency Hygiene Rating System (FHRS) als Aufgabe für das erste Quartal 2019. Diese Wiki-Seite erklärt wie.
  • Eine Änderung von website= in contact:website= sorgte für eine längere Diskussion im Forum über Sinn oder Unsinn des neueren Schemas, die Verbreitung der beiden Möglichkeiten und semantische Feinheiten.
  • kreuzschnabel beschreibt auf seinem Benutzerblog, wie er noch nicht auf Hintergrundbildern sichtbare Neubauten mit Hilfe eines GPS kartiert, ohne das Grundstück zu betreten.
  • Ein Evergreen unter den Streitpunkten bei OSM ist das name=*-Tag. Dieses Mal entzündete sich die Diskussion an Maibäumen und der Frage, ob Maibaum ein Name oder eine Bezeichnung ist.
  • In seinem OSM-Tagebuch stellt (es) Andres Gomez Casanova seine Fahrradausstattung zur Schau. Die Ausrüstung benutzt er für 360-Grad-Fotoaufnahmen auf Mapillary.
  • Peter Rukavina erklärt in seinem Blog, wie er fehlende Objekte in OSM erstellt oder bestehende aktualisiert hat, während er alles mit einer geografischen Position von seinen Blog-Posts zu OSM verknüpft hat.
  • François Lacombes Proposal, wie man Ventile für Pipelines und Wasserleitungen mit mehr Attributen vervollständigen kann, wurde mit der nötigen Mehrheit angenommen.

Community

  • [1] How Did You Contribute von Pascal Neis zeigt jetzt an, ob jemand ein „aktiver Mitwirkender“ im Sinne von Artikel 3 der Vereinbarung für Mitwirkende ist. Ein aktiver Mitwirkender ist im Falle eines Lizenzwechsels stimmberechtigt und kann sich für das neue OSMF Fee Waiver Programm der OSMF bewerben.derFred stellt den Begriff „aktiver Mapper“, so wie er in den OpenStreetMap Contributor Terms definiert ist, in Frage und belegt dies mit drei eindrucksvollen Beispielen.
  • Jonah Adkins berichtet über einige wichtige Punkte aus dem Vorstand vonOSM-US. Die diesjährige SotM-US wird im September in Minneapolis stattfinden. Ein weiterer Punkt war, dass sich der kürzlich eingestellte Executive Director nicht bewährt hat und sie die Organisation bereits wieder verlassen hat.
  • 889 Mapper, die irgendwann mal in Nordkorea aktiv gewesen sind, haben von Benutzer Wonyoung eine OSM-Direktnachricht erhalten, die deren Mappingmotiv erfragt. Die Nachricht wird im deutschen Forum diskutiert. Der Korrespondent von weeklyOSM in Korea LuxuryCoop hat sich um die Sache vor Ort gekümmert.

Importe

  • Qualitätsprobleme beim Import von Gebäudedaten in Kanada haben andere Mapper dazu veranlasst, die Forderung nach einem Stopp des Import zu stellen und über einen Revert nachzudenken. Der Import wurde vorerst pausiert.

OpenStreetMap Foundation

  • Martin Koppenhoefer erinnert den Vorstand daran, dass er mit einigen Antworten zum Thema Krim zurückkommen wollte und Heather Leson versprach, „innerhalb der Woche“ am 7. Januar zu antworten.
  • Nakaner erstellte ein wörtliches Protokoll der OSMF-Vorstandssitzung am 17. Januar und veröffentlichte dieses im deutschen Forum.

Veranstaltungen

  • Da die Anzahl der Mapper in der Region um Louvain-la-Neuve in Belgien stetig zunimmt, wird dort am 11. Februar ein erstes Meetup zum gegenseitigen Kennenlernen organisiert.
  • Die am 16. und 17. März stattfindenden Chemnitzer Linux-Tage veröffentlichen weitere Details über ihre Veranstaltung auf ihrer Homepage.

Humanitarian OSM

  • Das Rote Kreuz Belize unterstützt seine Regierung bei der Katastrophenausbildung, der Beschaffung von Ausrüstung und der OSM-Ausbildung, um Risiken besser zu verstehen und darauf zu reagieren.

Ausbildung/Schulung

  • OpenSchoolMaps, eine Initiative zur Förderung offener Karten im Bildungswesen, kündigte ein neues Unterrichtsmaterial zur Erstellung thematischer Online-Karten mit uMap und einen Workshop über offene Karten und die Open-Source-Software H5P, die zur Erstellung von Lernmaterial genutzt werden kann, an.

Karten

  • Maarten Hermans verfasste eine Anleitung, wie man Daten aus OSM abfragen, die Daten mit den R-Paketen sf und dplyr des R prozessieren und die Ergebnisse auf historischen Karten mit Hilfe von Leaflet und einem WMS-Webservice darstellen kann. In seinem Beispiel suchte er nach Straßen mit „gangen“ (niederländischer Name für kleine historische Passagen) im Namen und zeigte das Ergebnis in OSM und historischen Karten an, nachdem er die Daten verarbeitet hatte.

switch2OSM

  • In einem Twitter-Thread erläutert (es) Quique Pernas den Nutzen von Osmhydrant.org für Forst- und Feuerwehrleute.
  • Die Suchmaschine DuckDuckGo wechselt mit ihren Karten von Mapbox und vorübergehend mit OSM zu Apple Maps.

Programme

  • Vladimir, ein alter Hase unter den Entwicklern von 3D-Renderern, hat eine Premium-Version seines OSM-Plugins für Blender veröffentlicht.
  • Fabian Kowatsch vom HeiGIT erklärt wie historische OSM-Daten verwendet werden, um verschiedene Regionen bezüglich der Entwicklung ihrer Attribut-Vollständigkeit über die Zeit mit einem einfachen Aufruf der ohsome-API zu vergleichen. Er verwendet surface=* für Straßen als Beispiel.

Releases

  • OSMs Hauptkartenstil, Carto, hat ein weiteres Update erhalten. Wie der Maintainer Daniel Koć in seinem OSM-Tagebuch schrieb, hat die Version 4.19.0 das Rendering für boundary=protected_area hinzugefügt und für geschützte Gebiete überarbeitet. Die neue Version fügte auch mehr Barrieresymbole und die Unterstützung von amenity=vending_machine hinzu und verbesserte viele weitere Darstellungen.

Kennst du schon …

  • … Emily Gruberts Karte von US-amerikanischen Kraftwerken, die Kapazität, Alter und Treibstoff auf einer OSM-Karte darstellt?

OSM in der Presse

  • Ein Zeitungsartikel aus dem Heise-Verlag wiederholt die Position der Waldbesitzer, die Online-Angeboten, die es dem Nutzer ermöglichen geographische Informationen auszutauschen, eine Mitschuld an der Zerstörung des Waldes durch rücksichtloses Radfahren gebe. Der einseitige Artikel wiederholt die Forderung, dass „…Kartografische Informationen über fremdes Eigentum […] nicht einfach ins Netz gestellt werden..“ dürfen.
  • Teresa Jolley verwies in einem Tweet auf ein Videointerview mit Brian Prangle von OpenStreetMap UK über die Frage, ob der öffentliche Sektor OSM stärker nutzen sollte.
  • Eine Kooperation zwischen dem Roten Kreuz von Belize und dem Amerikanischen Roten Kreuz schaffte es in die Lokalnachrichten von Channel 5 Belize, so ein Tweet von Belize GEO.

Weitere Themen mit Geo-Bezug

  • Die Webseite GoogleWatchBlog meint, dass die Konkurrenten von Google Maps momentan wieder Mut schöpfen und listet die einzelnen Wettbewerber zusammen mit ihren Stärken und Schwächen auf. Der Absatz über OSM liest sich alle andere als positiv, allerdings nur, wenn man OSM als Konkurrent zu dem Google Maps Universum mit all seinen Features wie Apps, StreetView, Verkehrkersinformationen sieht. Bei der Frage nach dem Datenbestand fällt das Urteil der Google-Diensten generell nicht abgeneigten Webseite über OSM aber positiver aus.
  • Der deutsche IT-Verlag heise.de berichtet über mögliche Probleme mit älteren GPS-Geräten aufgrund eines Wochenzähler-Rollovers im GPS-System am 6. April 2019. Die Woche im GPS-System ist mit 10 Bit kodiert und kann daher nur 1024 Wochen umfassen. Die letzte Nullung des Zählers erfolgte 1999. Da das System geändert und die Auflösung des Wochenzählers auf 13 Bit erhöht wird, erfolgt der nächste Rollover erst in 8192 Wochen.
  • Richard Fairhursts New Adlestrop Railway Atlas wurde um 2004, als er zum ersten Mal erschien, von Fans alter Eisenbahnen geschätzt. Die Karte umfasste jedoch nie die gesamte britische Inselgruppe. Jetzt deutet Richard auf Twitter eine völlig neue Ausgabe an.
  • Die GBIF (Global Biodiversity Information Facility) hat analysiert, wie viele seiner Biodiversitätsdaten über Aufenthaltsorte biologischer Organismen von Bürgerwissenschaftlern stammen. Die über 500 Mio beigetragenen Datensätze machen mehr als 50% der Gesamtzahl aus.
  • Wie Andy Mabbett in seiner Mail an die Talk-Mailingliste schrieb, verwendet das ARIADNEplus Project, eine neue europäische Initiative für digitale Archäologie und Kulturerbe, OpenStreetMap, um die Standorte seiner Datensätze anzuzeigen.
  • Der Deutschlandfunk berichtet über die Schwierigkeiten bei der Navigation zwischen palästinensischen Orten im Westjordanland mittels Google Maps. Die Berichte schließen mit dem Hinweis, dass sich Nutzer mit „anderen Karten-Apps“ behelfen, die ein „bisschen so wie Wikipedia“ sind. Ein „Tagesschau“ Bericht dazu.
  • Kashmir Hill von Gizmodo schildert das Dilemma einer südafrikanischen Familie in der Stadt Pretoria. Ungenaue IP-Geolokalisierungsdienste sorgen dort regelmäßig für ungebetene Gäste. (deutsche Zusammenfassung auf heise.de)
  • Atlas Obscura berichtet über David Garcia’s kartographische Darstellung der 100 größten Inseln zusammengefasst in einer Grafik.
  • OT: Zum Schluss ein interessantes Quiz. Wie gut kennt ihr die NASA?

Wochenvorschau

Wo Was Wann Land
Lübeck Lübecker Mappertreffen 2019-01-24 germany
Mannheim Mannheimer Mapathons e.V. 2019-01-24 germany
Bremen Bremer Mappertreffen 2019-01-28 germany
Viersen OSM Stammtisch Viersen 2019-01-29 germany
Fontaine (38) OpenStreetMap – Un projet collaboratif de cartographie libre 2019-01-29 france
Fontaine (38) Dessine ta ville – communs numériques et territoire 2019-01-29 france
Toulouse Rencontre mensuelle 2019-02-06 france
Stuttgart Stuttgarter Stammtisch 2019-02-06 germany
Dresden Stammtisch Dresden 2019-02-07 germany
Berlin 128. Berlin-Brandenburg Stammtisch 2019-02-08 germany
Ulm ÖPNV-Mapathon Ulm 2019-02-09 germany
Rennes Réunion mensuelle 2019-02-11 france
Bordeaux Réunion mensuelle 2019-02-11 france
Zurich OSM Stammtisch Zurich 2019-02-11 switzerland
Lyon Rencontre mensuelle pour tous 2019-02-12 france
München Münchner Stammtisch 2019-02-13 germany
Dresden FOSSGIS 2019 2019-03-13-2019-03-16 germany
Montpellier State of the Map France 2019 2019-06-14-2019-06-16 france
Heidelberg Erasmus+ EuYoutH_OSM Meeting 2019-09-18-2019-09-23 germany
Heidelberg HOT Summit 2019 2019-09-19-2019-09-20 germany
Heidelberg State of the Map 2019 (international conference) 2019-09-21-2019-09-23 germany

Hinweis:
Wer seinen Termin hier in der Liste sehen möchte, trage ihn in den Kalender ein. Nur Termine, die dort stehen, werden in die Wochennotiz übernommen. Bitte prüfe die Veranstaltung in unserem öffentlichen Kalendertool und korrigiere bitte die Einträge im Kalender, wenn notwendig.

Diese Wochennotiz wurde erstellt von Nakaner, Rogehm, SK53, SunCobalt, bjoern_m, derFred, kartonage.

Wochennotiz Nr. 443

08.01.2019-14.01.2019

Logo

Alter von Gebäuden im Stadtzentrum von Graz 1 | © blog.openstreetbrowser.org © Map data OpenStreetMap contributors

Mapping

  • Die Tagging-Mailingliste war in letzter Zeit sehr gut frequentiert. Die Abstimmungen über vier Vorschläge wurden eingeleitet. Das Voting endet schon zum 23. Januar.
    • Der Key crossing:island=* soll auf die Existenz einer Fußgängerinsel an einer Straßenüberquerung hinweisen.
    • Die Schlüssel prepaid_top_up=*, prepaid_top_up:brand=* und prepaid_top_up:network=* können dabei helfen, einen Ort zu finden, an dem man sein Prepaid-Handy, seine Prepaid-Kreditkarte, sein Busticket o.ä. wieder aufladen kann.
    • Wenn man angeben möchte, ob eine Stromleitung isoliert ist, ist der optionale Schlüssel insulated=yes/no vielleicht interessant.
    • Bei Schienen auf einer Straße, die diesen Raum mit Fahrzeugen teilen, kann man diesen Sachverhalt mit dem neuen Tag embedded_rails= an der Straße erfassen, obwohl die Schienen als separate Wege abgebildet sind.
  • Die Frage nach dem Unterschied zwischen waterway=ditch und waterway=drain gehört zu den Evergreens in OSM. Eugene Podshivalov stellte diese Frage auf der Tagging-Mailingliste und es wurde wieder einmal deutlich, dass es verschiedene Vorstellungen von den Unterschieden gibt. ( Nabble )
  • Die Stadt Köln hat ihre aktuellen Luftbilder unter einer CC0-Lizenz veröffentlicht und bietet einen WMS-Service an, der mit OSM-Editoren genutzt werden kann. Wir bedanken uns recht herzlich.
  • Konrad Lischka zeigt am Beispiel von Kirchen und Gottesdienstzeiten, wie man ausgewählte Informationen aus OpenStreetMap mit der Overpass API abfragt und mit uMap visualisiert.
  • Christoph Hormann setzt seine ironisch gemeinten Empfehlungen, wie man als Mapper gezielt Beschriftungen für OSM Carto mappt, fort.

Community

  • Ben Abelshausen wirbt für die Open Belgium 2019, die am 4. März in Brüssel stattfinden wird. In seiner Mail lädt er alle ein, einen Vortrag einzureichen und kündigt die Verfügbarkeit von Frühbuchertickets an. Er verspricht auch, noch in diesem Jahr einen Community Day zu organisieren.
  • Martin Noblecourt leitet (fr) Stellenangebote von CartONG an die talk-fr Mailingliste weiter. Die französische NGO sucht einen Praktikanten (fr), einen Missing Maps-Animator (fr) und mehr (fr).
  • Ein Berliner Startup bietet eine durch ein Stipendium finanzierte Projektarbeit an. Das Projekt zielt darauf ab, Anwendungen mit Geobezug auf Grundlage von OSM und anderen Daten zu erstellen. Der mögliche, an offenen Daten und freier Software interessierte, Kandidat muss aber nicht zwingend in Berlin wohnen.
  • Martijn van Exel kündigt die Veröffentlichung einer neuen MapRoulette-Version an. Die Version 3.1.2, die erstmals auch in japanisch verfügbar ist, ermöglicht es, gefilterte Ergebnislisten mit anderen zu teilen und nur das aktuelle Objekt in JOSM zu bearbeiten, wenn der betreffende Bereich viele von der Aufgabe unabhängige OSM-Daten enthält.
  • Das Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB Lab) berichtet in einem Artikel von Carlos Bajo, wie OpenStreetMap zur Entwicklung von Gesellschaften beiträgt, in denen die Regierung keine Grundversorgung erbringen kann. In seinem Artikel hebt er die wachsende Zahl lokaler Beiträge in Afrika und die Vorteile von Open Data und OSM im Speziellen hervor.
  • SunCobalt möchte in einem engagierten Thread im deutschen Forum auf bestimmte Eigenheiten des ID-Maintainers hinweisen, welcher sich nicht gerne in die Karten schauen lässt und das Wiki teilweise, so scheint es, ignoriert und eigenes Tagging über Presets einführen möchte. Auch eine gewisse Beeinflussung durch die Fa. Mapbox wird angesprochen, aber auch widerlegt. Es wird ein Controlling der Presets der Editoren-Software mittels der OSMF vorgeschlagen. Daraus ergibt sich eine heftige Diskussion.

OpenStreetMap Foundation

  • Guillaume Rischard kündigt an, dass die neuen Organised Editing Guidelines in Kraft getreten sind. Die Richtlinie regelt „Bearbeitungen, an denen mehr als eine Person beteiligt ist und die unter einer oder mehreren großen, umfangreichen und koordinierten Bearbeitungsinitiativen zusammengefasst werden können“.
  • derFred weist im OSM-Forum auf die Möglichkeit hin, als aktiver OSMer auch umsonst Mitglied der OSMF zu werden, wenn man sich eine Mitgliedschaft eigentlich nicht leisten kann.

Veranstaltungen

  • Das Programm der am 13.3.2019 bis 15.3.2019 in Dresden stattfindenden Geo-Konferenz FOSSGIS wurde kürzlich auf der Konferenzseite veröffentlicht. Auch die Anmeldung zu der Konferenz, die recht viele Vorträge mit OSM Bezug und einen OSM-Samstag anbietet, ist jetzt möglich. abrensch weist im Forum darauf hin, dass der Eintritt für aktive Mapper, Open-Source-Entwickler, Vortragende und Konferenz-Helfer kostenlos ist.
  • Lukas Toggenburger sucht auf der Schweizer Mailingliste nach Unterstützung bei der Standbetreuung auf der GRITcon, einem Abend-Event des neu gegründeten Vereins GRIT (Graubünden IT) am 24. Januar.
  • Zur SotM Afrika 2019 in Côte d’Ivoire gibt es einen Logo-Contest.

Humanitarian OSM

  • Pete Masters drückt seinen Respekt für die Anstrengungen von HOT Tansania aus. Die lokale Organisation unterstützte ein Krankenhaus bei der Implementierung eines Systems zur Herkunftssicherung von Patienten durch die Kartierung der Umgebung und Schulung des Krankenhauspersonals . Das System soll dem Krankenhaus helfen, die Ursache einer Krankheit zu lokalisieren und hofft weiterhin, dass es helfen könnte, die Ausbreitung von Krankheiten und Infektionen zu verhindern, so ein Bericht der Website ippmedia.com.
  • Janet Chapman hat in ihrem OSM Benutzertagebuch einen Rückblick auf 2018 für Crowd2Map, einer Initiative zur Kartierung Tansanias, veröffentlicht. Sie rekapituliert die Einladung zur Organisation eines Mapathons bei den Vereinten Nationen, die Auszeichnung, die die Organisation bei der letzten State of the Map in Mailand erhalten hat, und erwähnt einige Vorträge, die während des Jahres stattfanden. Weitere Informationen finden sich auf der Website von Crowd2Map.

Ausbildung/Schulung

  • Der neue Lehrplan (fr) für französische Gymnasien sieht vor, dass alle Schüler in die Nutzung von Geodaten eingeführt werden sollen. Eine der erwarteten Fähigkeiten in diesem Bereich ist es, „auf kollaborative Weise zu OpenStreetMap beizutragen“.

Karten

  • [1] Die Website openstreetbrowser.org erhielt ein Update und stellt nun eine detailliertere Filterung für Gebäude zur Verfügung, die eine Filterung nach Gebäudeattributen wie Typ, Alter oder Größe erlaubt. Die neue Kartenversion führte auch die Auswahl nach Office-Tags in thematischen Karten ein und bietet detailliertere Popups in der Kategorien Kultur.

switch2OSM

  • Ein kurzer Tweet über eine Veranstaltung in der Zentrale des Ordnance Survey, der Britischen Vermessungsbehörde, über „Road Flows“ veranlasste Richard Fairhurst, nach weiteren Details zu fragen. Der überraschte Leser konnte erfahren, dass es bei der Veranstaltung darum ging, OpenStreetMap zur Verbesserung der Datenqualität einzusetzen. Darüber hinaus ergab die Antwort, dass das Ordnance Survey nach Straßenrichtungsabweichungen zwischen ihren eigenen und OSM-Daten sucht und dann Vermessungsingenieure schickt, um diese bei Bedarf zu überprüfen.

Programme

  • Viele Softwareprojekte arbeiten nach dem Fork-and-Pull-Modell. alexkemp erklärt die Grundlagen dieses Modells in seinem OSM-Benutzertagebuch, nachdem er sich dieser Anforderung zum ersten Mal stellen musste, als er einen von Github gehostetes Flyer aktualisieren wollte.
  • Mapillary hat kürzlich eine Desktop-Anwendung für das Hochladen großer Mengen von Straßenbildern veröffentlicht, die dann zur Bearbeitung von OpenStreetMap verwendet werden können. Derzeit für Mac und Windows verfügbar.
  • Adam Rousell vom HEiGIT berichtet, dass die neue Version 4.7.2 von openrouteservice u.a. Informationen zu Zugangsbeschränkungen enthält, wenn eine Route über Straßen führt, die in OSM entsprechend gekennzeichnet sind (z. B. Zugangsstraßen, Privatstraßen usw.).

Programmierung

  • Karry erklärt, wie er seinen eigenen Hillshade Tile Server für sein Projekt OSM Scout for Sailfish OS geschrieben hat, ein Projekt, um Offline-OSM-Karten auf Sailfish OS zu bringen, nachdem die zuvor verwendeten Hillshade-Tiles der Universität Heidelberg nicht mehr funktionierten.
  • Reddit-Nutzer nanothrowaway meckert über OSM Map Creator. Verschiedene Redditors versuchen zu erklären, warum Daten aus Effizienzgründen im Speicher gehalten werden, nanothrowaway bleibt aber beharrlich bei seiner Auffassung, dass die Verwendung von Java das Problem sei.

Releases

  • MyOSMatic, eine MapOSMatic-Instanz unter osm-baustelle.de, hat das Frontend von Bootstrap v3 auf v4 aktualisiert.

Kennst du schon …

  • … die Traveltime Platform, um Isochrone in einigen Ländern zu erstellen? Man kann Reisezeitpolygone auf einer Karte erstellen, z.B. „Wie weit kann ich innerhalb von 30 Minuten mit dem Auto/Fahrzeug/ÖPNV von meinem aktuellen Standort aus kommen“?
  • … die stets aktuelle OSM Software Watchlist?
  • outdooractive.com mit OpenStreetMap-Karten?

OSM in der Presse

  • Die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ visualisiert mit Hilfe von OSM-Daten die Verbreitung verschiedener Sportarten (von Cricket bis Fußball) weltweit.

Weitere Themen mit Geo-Bezug

  • Matt Caywood aus Washington, D.C. vom Softwareentwickler TransitScreen kündigte die Einführung von OpenMobilityData – „the OpenStreetMap of Transit“, einem Joint Venture mit gemeinnützigen MobilityData, an. Ziel ist eine offene Datenplattform für Transit- und Mobilitätsdaten. Die Daten stammen von TransitFeeds, das von dem neuen Unternehmen erworben wurde.
  • Die Website von The Hindu, der zweithäufigsten englischsprachigen Zeitung Indiens, veröffentlicht einen Artikel über OSM, die Community in Indien und den Einsatz von OSM im humanitären Bereich.
  • Die Sendung Business Daily des BBC World Service strahlte eine Episode aus, die sich der schlechten Verfügbarkeit moderner, aktueller Karten in ganz Afrika widmet. Dies ist die dritte Episode mit dem Titel „Africa’s Missing Maps“ und zeigt hauptsächlich Unternehmen wie TomTom und die britische Ordnance Survey.
  • Maxor Technologies, Muttergesellschaft von DigitalGlobe, gibt bekannt, dass der Erdbeobachtungssatellit WorldView-4 einen Defekt im Bereich der Lagekorrektur erlitten hat. Durch diesen Verlust einer Stabilitätsachse ist der Satellit nicht mehr für die Bilderfassung nutzbar. WorldView-4 wurde erst im November 2016 gestartet und war damit der jüngste Satellit in der Flotte von DigitalGlobe. Wie SpaceflightNow berichtet, betrug die geplante Lebensdauer 10 bis 12 Jahre.
  • Ein Bericht im „Spiegel Online“ erklärt die mitunter abstrakten Wortspiele der Namen von Friseurläden in Deutschland und bietet eine genaue Auswertung von Begriffen innerhalb der Namen. Die Daten stammen von OpenStreetMap.
  • The Guardian bringt einen interessanten Bericht über die Vorliebe noch vieler Menschen in aller Welt, seien es Reisende oder Wanderer, eine gedruckte Karte nutzen zu können. Am besten im passenden Maßstab. Und wie OpenStreetMap dazu beitragen kann.
  • Aaron Straup Cope schreibt darüber, welche verschiedenen Bedeutungen Gates auf Flughäfen haben (für Passagiere, Fluggesellschaften, Luftfahrtbehörden) und wie sich dies darauf auswirkt, wo sie auf den Orientierungskarten platziert werden sollten.
  • Kannst du schon Stadtplanung? Der „CityGenerator“ von Oskar Stalberg ist ein nettes Gim­mick, wenn man erfährt, dass es gut ist, wenn die Stadtränder luftiger werden.

Wochenvorschau

Wo Was Wann Land
Reutti Stammtisch Ulmer Alb 2019-01-22 germany
Köln Köln Stammtisch 2019-01-23 germany
Lübeck Lübecker Mappertreffen 2019-01-24 germany
Mannheim Mannheimer Mapathons e.V. 2019-01-24 germany
Bremen Bremer Mappertreffen 2019-01-28 germany
Viersen OSM Stammtisch Viersen 2019-01-29 germany
Toulouse Rencontre mensuelle 2019-02-06 france
Stuttgart Stuttgarter Stammtisch 2019-02-06 germany
Dresden Stammtisch Dresden 2019-02-07 germany
Berlin 128. Berlin-Brandenburg Stammtisch 2019-02-08 germany
Ulm ÖPNV-Mapathon Ulm 2019-02-09 germany
Rennes Réunion mensuelle 2019-02-11 france
Bordeaux Réunion mensuelle 2019-02-11 france
Zurich OSM Stammtisch Zurich 2019-02-11 switzerland
Lyon Rencontre mensuelle pour tous 2019-02-12 france
München Münchner Stammtisch 2019-02-13 germany
Dresden FOSSGIS 2019 2019-03-13-2019-03-16 germany
Montpellier State of the Map France 2019 2019-06-14-2019-06-16 france
Heidelberg Erasmus+ EuYoutH_OSM Meeting 2019-09-18-2019-09-23 germany
Heidelberg HOT Summit 2019 2019-09-19-2019-09-20 germany
Heidelberg State of the Map 2019 (international conference) 2019-09-21-2019-09-23 germany

Hinweis:
Wer seinen Termin hier in der Liste sehen möchte, trage ihn in den Kalender ein. Nur Termine, die dort stehen, werden in die Wochennotiz übernommen. Bitte prüfe die Veranstaltung in unserem öffentlichen Kalendertool und korrigiere bitte die Einträge im Kalender, wenn notwendig.

Diese Wochennotiz wurde erstellt von Map-Peter, Polyglot, Rogehm, SK53, SunCobalt, Tordanik, bjoern_m, derFred, geologist.

Wochennotiz Nr. 442

01.01.2019-07.01.2019

Logo

JOSM Plugin for landuse overlap 1 | © KiaaTiX, JOSM © Map data OpenStreetMap contributors

Mapping

  • A fool with a tool…“ (…is still a fool.) ist wahrscheinlich nicht die richtige Betreffzeile, wenn man ein Problem auf einer internationalen Mailingliste ansprechen möchte, auch wenn man an einem Objekt Tags findet, die etwas übers Ziel hinauszuschießen scheinen: service:vehicle:Transmission_Repair=yes, service:vehicle:air_conditioning=yes, service:vehicle:batteries=yes, service:vehicle:body_repair=yes, service:vehicle:brakes=yes, service:vehicle:car_parts=yes, service:vehicle:car_repair=yes, service:vehicle:diagnostics=yes, service:vehicle:electrical=yes, service:vehicle:glass=yes, service:vehicle:inspection=yes, service:vehicle:motor=yes, service:vehicle:motorbike=yes, service:vehicle:muffler=yes, service:vehicle:oil_change=yes, service:vehicle:repairs=yes, service:vehicle:tires=yes, service:vehicle:truck_repair=yes, service:vehicle:tyres=yes, service:vehicle:wheels=yes.
  • Umstrittene Grenzen sind ein heikles Thema, ein Vorschlag, wie man diese abbilden kann ebenso. John Paris kündigte die Version 1.6. seines Proposals zum Mappen von strittigen Grenzen an und bittet um Feedback.
  • Konrad Lischka schlägt vor, das Tag amenity=kindergarten durch operator=, operator:type=charitable und organisation= zu erweitern, um Kindergärten, die als unabhängige, gemeinnützige Einrichtungen betrieben werden, ordnungsgemäß zu kennzeichnen. ( Nabble )
  • Nach der kürzlich erfolgten Annahme des neuen Schlüssel interval= zur Kennzeichnung der Zeit zwischen den Abfahrten an einer bestimmten Haltestelle, fährt Leif Rasmussen fort und schlägt den Schlüssel departures= vor, der die Zeit eines gegebenen Abfahrtszeitintervalls anzeigen soll.
  • Kennst Du den Namen „Warschauer Allee“ für die A2 oder „Ammerseeautobahn“ für die A96 oder „Autobahn der Freiheit“ für die A12 oder sicher die „Diplomatenrennbahn“ der A555? Nein? Vielleicht „Berliner Ring“, „Stadtautobahn“ oder „Avus“? Um dies und andere kuriose Autobahnnamen, die Verbreitung und Nutzung der Namen und um die Erfassung dieser Namen bei OSM geht es in einem Thread im deutschen Forum.
  • Minh Nguyen berichtet von Oldenburg (Indiana, USA), einem Ort mit deutschen Straßenschildern.(automatische Übersetzung)
  • In einigen Ländern wird die Zahl 13 als Unglückszahl angesehen. In diesen Ländern wird in mehrstöckigen Gebäuden oft die 13. Etage weggelassen. Der Mapper ‚This Is A Display Name Desu‘ fragt, wie man damit umgeht, wenn man die Stockwerke von Gebäuden erfasst.

Community

  • Ein Vertreter der thailändischen Mappergemeinde wird sich mit dem Mapping-Chef von Grab treffen, um die von Grab verursachten aktuellen Qualitätsprobleme zu besprechen. Mishari Muqbil hilft bei der Vorbereitung des Treffens und bittet um Hilfe der Community bei den Themen, die während des Treffens behandelt werden sollten.
  • „Was nützt OpenStreetMap?“, wurde John Whelan von einem Mitarbeiter einer Stadtverwaltung gefragt. Was hättest du ihm geantwortet und wo findet man weitere Informationen? Die Antworten auf seine Frage könnten auch dir helfen. ( Nabble )
  • Die Interpretation der Bevölkerungsgrenzen im OSM-Wiki zur Auswahl des richtigen Wertes für ein place=-Tag führte zu einem Streit zwischen Mappern in Turkmenistan. Das Problem ist, dass sich die Bedeutung einer Siedlung in einigen Ländern nicht in gleicher Weise in der Bevölkerungszahl widerspiegelt wie beispielsweise in Westeuropa. Joseph Eisenberg schrieb eine gute Zusammenfassung, wie man zwischen den Werten für den Place-Tag unterscheiden kann, ohne harte Bevölkerungsgrenzen zu verwenden. Kevin Kenny berichtete über eine ähnliche Diskussion in den USA und verweist auf das Ergebnis. ( Nabble )
  • David Garcia, ein Kartograph, veröffentlichte einen Artikel auf medium.com, warum er sich der gemeinnützigen Kartographie verschrieben hat. Wie er in dem Artikel darlegt, war sein Wendepunkt sein humanitärer Beitrag zu OSM nach dem verheerenden Wirbelsturm Haiyan.

OpenStreetMap Foundation

  • Wir möchten uns dem Dank des OSM Operations Team anschließen: „Thank you to @AssoGrifon 🇫🇷 and @iwayAG 🇨🇭 for offering us Tile CDN servers today. Both now up & already serving traffic.“
  • Die Firma Alpha9 Marketing GmbH & Co. KG, einigen bekannt als auskunft.de, ist jetzt Bronzemitglied der OpenStreetMap Foundation, wie die Firma in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Veranstaltungen

  • OSM wird wieder auf den Chemnitzer Linux-Tagen am 16. und 17. März 2019 mit einem Stand vertreten sein.
  • Die 4. GeoPython-Konferenz findet vom 24. bis 26. Juni 2019 in Basel/Muttenz, Schweiz, statt. Die Themen reichen von Python im Allgemeinen über Geodienste im Web und Geovisualisierung bis hin zu Indoor-Mapping und Modellierung.
  • Das nächste Karlsruhe Hack Weekend findet bei der Geofabrik am 23.-24. Februar statt. Bitte tragt euch ein, wenn ihr kommen wollt.
  • In Ulm wird vom 22.02. bis 24.02.2019 ein von Wikimedia Deutschland geförderter Wikidata-Workshop für Programmierer stattfinden. Wikidata findet man nicht nur als ominöse Q-Nummer im Values des wikidata-Keys, sondern auch hinter den Kulissen des OSM Wikis.

Ausbildung/Schulung

  • Yongyang Xu, Zhong Xie und Liang Wu von der Fakultät für Informationstechnik der China University of Geosciences, Wuhan, China, haben das Straßennetz in OSM analysiert und festgestellt, dass die Daten über OSM sehr detailliert und komplex sind, aber auch viele doppelte Linien enthalten, die die Effizienz beeinträchtigen und die Schwierigkeit erhöhen, mehrspurige Straßen zu extrahieren. Das Team schlug einen maschinenlernorientierten Ansatz für die Vorhersage von mehrspurigen Straßen vor. Leider liegt die Studie hinter einer Paywall, so dass nicht bestätigt werden konnte, ob das Forschungsgebiet tatsächlich viele doppelte Straßen hat oder ob es sich um ein Missverständnis über das Datenmodell von OSM handelt.

Karten

  • Scott Davies veröffentlichte eine schön gestaltete Chronological Map of Walthamstow auf Twitter, die er mit QGIS und Inkscape aus OSM-Daten erstellt hat.
  • Paul Norman bietet vorgerenderte OSM-Carto Tiles in niedrigen Zoomstufen zum Download an. Die Dateien, die für die Zoomstufen 0 bis 6, 8, 9 oder 10 verfügbar sind, könnten bespielsweise dann nützlich sein, wenn man eine Weltkarte ohne hohe Zoomstufen benötigt und keinen Datenbankserver einrichten möchte.
  • Juminet hat (fr) eine OSM-Karte der Ardennen erstellt. In einem Blogbeitrag beschreibt er eine clevere Methode, um die Orientierung für Marker zu bestimmen, und zeigt, welche besondere Aufmerksamkeit seine Karte Weihnachtsbäumen schenkt.
  • OpenSnowMap weist (fr) darauf hin, dass eine Reihe von Langlaufloipen im Jura Gebirge noch nicht in OSM vorhanden sind.

Programme

  • [1] User KiaaTiX aus den Niederlanden hat ein JOSM-Plugin namens PolygonCutOut geschrieben und im Forum vorgestellt (nl), das Areas aus anderen Areas ausschneiden kann. (automatische Übersetzung)

Releases

  • Die Version 2.12.2 des Editors iD wurde kürzlich freigegeben. Die neue Version erlaubt es einem Preset, das Dropdown-Menü „add field“ zu steuern, verbessert die Benutzerfreundlichkeit und Performance, behebt viele Fehler, ergänzt eine Lokalisierung der Labels / Beschreibungen, die von Wikidata bezogen werden, und verbessert die Presets weiter.

Kennst du schon …

  • get-map.org, einem Online-Tool, um druckbare Karten zu erzeugen?
  • … wie man eine eigene Instanz von uMap betreiben kann? Ein Benutzer fragte im Forum und wurde auf eine Schritt-für-Schritt-Anleitung hingewiesen.
  • …, dass die österreichische Gebäudeabdeckung in OSM 85 Prozent erreichte, im Vergleich zu basemap.at. Das ist eine Steigerung von 21% gegenüber dem Jahresbeginn 2016. Selbst die schlechtesten erfassten Gemeinden überschreiten 53%.
  • … den Tile Calculator der Geofabrik, der die Anzahl und Größe der Tiles in einer vorgegebenen Bounding Box ermittelt.

Weitere Themen mit Geo-Bezug

  • Die Theorie, dass die Geographie eines Landes seine Entwicklung bestimmt, ist nicht neu. Lionel Page ist jedoch anderer Meinung und verweist auf eine Straßenkarte des Grenzgebiets zwischen den Nachbarländern Finnland und Russland, die deutliche Unterschiede zeigt, obwohl sie geografisch sehr nahe beieinander liegen. Die Kritik, dass ein Gegenbeispiel eine Theorie nicht falsifiziert, wurde von Lionel mit der Nennung der ähnlichen Beispiele Nord-/Südkorea, Österreich und Tschechien, USA und Mexiko beantwortet.
  • Frost & Sullivan, ein globales Beratungsunternehmen mit Sitz in Mountain View, Kalifornien, hat Mapbox‘ Mapping and Live Location Platform als Plattform des Jahres 2019 ausgezeichnet.
  • Landschaftsmaler erstellen nach wie vor Panoramakarten für Skigebiete händisch und müssen dabei auch abgewandte Talseiten darstellen.
  • Das Unternehmen Here, früher bekannt als Navteq und Nokia Maps, veröffentlichte eine App für die Planung und gemeinsame Nutzung von Fahrten namens SoMo, abgeleitet von „Social Mobility“. Die App soll alle Angebote des öffentlichen, privaten und persönlichen Verkehrs unter einem Dach vereinen und ergänzt diese um Vermittlungen von Fahrten zwischen persönlichen Kontakten.

Wochenvorschau

Wo Was Wann Land
Dresden Stammtisch Dresden 2019-01-10 germany
Berlin 127. Berlin-Brandenburg Stammtisch 2019-01-10 germany
Nantes Réunion mensuelle 2019-01-10 france
Zurich OSM Stammtisch Zurich 2019-01-11 switzerland
Rennes Réunion mensuelle 2019-01-14 france
Toulouse Rencontre mensuelle 2019-01-16 france
Karlsruhe Stammtisch 2019-01-16 germany
Salzburg Maptime – Stammtisch 2019-01-16 austria
Mumble OpenStreetMap Foundation public board meeting 2019-01-17 everywhere
Freiberg Stammtisch Freiberg 2019-01-17 germany
Leoben Stammtisch Obersteiermark 2019-01-17 austria
Reutti Stammtisch Ulmer Alb 2019-01-22 germany
Köln Köln Stammtisch 2019-01-23 germany
Lübeck Lübecker Mappertreffen 2019-01-24 germany
Mannheim Mannheimer Mapathons e.V. 2019-01-24 germany
Bremen Bremer Mappertreffen 2019-01-28 germany
Toulouse Rencontre mensuelle 2019-02-06 france
Stuttgart Stuttgarter Stammtisch 2019-02-06 germany
Dresden Stammtisch Dresden 2019-02-07 germany
Berlin 128. Berlin-Brandenburg Stammtisch 2019-02-08 germany
Ulm ÖPNV-Mapathon Ulm 2019-02-09 germany
Dresden FOSSGIS 2019 2019-03-13-2019-03-16 germany
Montpellier State of the Map France 2019 2019-06-14-2019-06-16 france
Heidelberg HOT Summit 2019 2019-09-19-2019-09-20 germany
Heidelberg State of the Map 2019 (international conference) 2019-09-21-2019-09-23 germany

Hinweis:
Wer seinen Termin hier in der Liste sehen möchte, trage ihn in den Kalender ein. Nur Termine, die dort stehen, werden in die Wochennotiz übernommen. Bitte prüfe die Veranstaltung in unserem öffentlichen Kalendertool und korrigiere bitte die Einträge im Kalender, wenn notwendig.

Diese Wochennotiz wurde erstellt von Map-Peter, Polyglot, Rogehm, SK53, SunCobalt, bjoern_m, derFred, geologist.