Auf der Berliner OSM-Mailingliste hat Daniel Kressner diesen Aufruf veröffentlicht und bittet, ihn zu verbreiten. Das machen wir doch gerne…
Unser Lehrstuhl arbeitet mit OSM-Daten und hat unter anderem das mapsforge-Projekt, eine Bibliothek für vektorbasierte Offline-Karten für Android, in Leben gerufen.
Mein Kollege Shoaib Burq engagiert sich im Humanitarian OSM Team (HOT) und wir organisieren am 15. Februar ein Mapping-Event für Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières (MSF)) im Betahaus.
Am Dienstag wurden wir von Ärzte ohne Grenzen (MSF) angerufen und darüber informiert, dass Ende Februar ein Team in die Demokratische Republik Kongo (DRC) geschickt wird. Sie wollen dort eine detaillierte epidemiologische Kartierung durchführen, um langfristig die Ausbreitung infektiöser Erkrankungen einzudämmen.
Bedauerlicherweise gibt es nur sehr wenig Kartendaten für die großen Städte im Kongo (DRC). Auf der Mapping-Party am 15. Februar kommen Freiwillige zusammen, um ein paar Stunden lang Straßen im Kongogebiet auf Satellitenbildern nachzuzeichnen. Teams vor Ort gehen dann mit ausgedruckten Papierkarten und Stift durch die Straßen und ergänzen Details wie Straßennamen und POIs. Diese Karten haben einen QR-Code, um den Kartenausschnitt zu identifizieren, und können so eingescannt und zu OSM übertragen werden.
Diese Daten werden von Ärzte ohne Grenzen verwendet, um Ausbrüche von Infektionskrankheiten wie Cholera zu verfolgen und so Menschenleben zu retten.
Details zur Mapping-Party:
Datum: Samstag, 15. Feb.
Beginn: 10:30 bis ca. 18:00 Uhr
Ort: Betahaus, Berlin
Prinzessinnenstraße 19-20
10969 Berlin
U-Bahn Moritzplatz
Mehr Details gibt es unter:
OSM-Wiki: MSF Congo Mapping Party ,Berlin
Poster: bitly.com/mapcongopdf
Facebook Event: www.facebook.com/events/819073931451827/
Tweet: twitter.com/sabman/status/430813147914461184
Bitte teilt dies auch in Euren Netzwerken.
Wir freuen uns darauf, euch auf der Party zu sehen. Kommt vorbei, auch wenn es nur für eine Stunde ist.
Update 7.2.2014, 16:00 Uhr – Matthias hatte einige Fragen gestellt, Daniel hat geantwortet.
1. Sind nur erfahrene (Crisis-)Mapper gewünscht oder auch OSM-Neulinge?
Wir hatten bereits am Institut angefangen zu mappen. Für Anfänger haben in diesem Rahmen den Editor ID empfohlen und auf das Tutorial verwiesen, sie gebeten einen Account anzulegen und gleich unter hier loszulegen.
Für die Anfänger, die komplett ohne Vorkenntnisse zur Mapping-Party kommen, haben wir auch ein kleines Tutorial vorbereitet. Es ist also auch kein Problem als OSM-Neuling ohne Editor-Kenntnisse vorbeizuschauen.
2. Welche Areale im Kongo sind insbesondere von Interesse? (sry. kenne mich dort einfach nicht aus)
Wir werden mit Lubumbashi anfangen. Da ein Vertreter von Ärzte ohne Grenzen (MSF) auch da sein wird, werden wir gemeinsam mit ihm die Aufteilung der zu mappenden Gebiete vornehmen. Der Fokus wird auf den großen Städten liegen, da dort das Ausbreitungsrisiko am größten ist.
3. Habt ihr mal überlegt einen MapCraft Cake zu erstellen, damit sich die Leute koordinieren können?
Noch nicht, aber danke für den Hinweis. Wir werden uns das mal ansehen.
4. Wie schätzt ihr den gesamt-Arbeitsaufwand ein? Welche Daten sind schon da und wie ist die Qualität der Luftbilder?
Wir versuchen einfach so viel wie möglich zu mappen. Verwendet werden die Satellitenbilder von Bing, die in der Region hervorragend sind.
5. Soll das nur eine lokale Mapping-Party werden, oder verkraftet ihr das auch weltweit zu organisieren?
Primär lokal, aber natürlich ist jeder weltweit dazu eingeladen sich zu beteiligen.
6. Werden die Gesundheits-Daten dann auch frei verfügbar gemacht?
Das Team des MSF wird aus 200 MSF-Leuten und weiteren Helfern vor Ort bestehen, die mit Walking-Papers die von uns erstellten Karten mit den Details erweitern. Diese Daten fließen komplett in OSM zurück.
Zu den später erhobenen Gesundheits-Daten kann ich nichts sagen. Allerdings ist die MSF sehr offen, wenn keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Ein Vertreter von Ärzte ohne Grenzen (MSF) wird auf der Party sein und kann mit Fragen gelöchert werden. 🙂