OSMF-Vorstandswahlen 2019 – die Kandidaten (Teil 2b)

Bis zum Samstag, den 14. Dezember 2019 17:00 MEZ dürfen die Mitglieder der OpenStreetMap Foundation über die Besetzung von vier der sieben Vorstandsposten abstimmen. Zur Wahl stehen zwölf Kandidaten. Die Mitglieder hatten im Vorfeld die Gelegenheit, Fragen an die Kandidaten vorzuschlagen, aus denen ein Moderator einen Fragenkatalog auswählte. Die Antworten der Kandidaten wurden zentral zusammen mit den von ihnen eingereichten Wahlprogrammen veröffentlicht.

Dieser Beitrag stellt die Antworten auf die Fragen der Wähler und die Wahlprogramme von vier der zwölf Kandidaten vor. Guillaume Rischard, Allan Mustard, Steve Coast, Eugene Alvin Villar und Nuno Caldeira wurden in Teil 1 vorgestellt. Dort sind auch Übersetzungen der Fragestellungen zu finden. Mikel Maron, Rory McCann und Clifford Snow wurden in Teil 2 vorgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Jinal Foflia

OSM-Benutzername: jinalfoflia

HDYC-Status: Heavy Mapper (Rarely Active), 14 Mappingtage seit Jahresbeginn

OSM-Aktivitäten

Jinal ist seit 2015 bei OSM aktiv. Wenige Wochen nach ihrem ersten Edit wurde sie bei Mapbox in dessen indischem Büro angestellt, wo sie im Data Team aktiv war (Anm.: Bis zur Schließung des Büros). Mittlerweile arbeitet sie für Grab in Singapur in dessen OSM-Mapping-Abteilung.

Sie hat an der Organisation einer Reihe kleinerer Veranstaltungen mitgewirkt, teilweise, wie sie schreibt, im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit. Zudem hat sie mit Sajjad Anwar die SotM-Asia 2018 in Bengaluru (Indien) organisiert.

Jinal ist seit mehreren Jahren aktives Mitglied des weeklyOSM-Team und der CWG der OSMF.

Den Vorstandssitzungen habe sie bislang nicht zugehört, weil diese aufgrund der Zeitverschiebung in Asien sehr ungünstig liegen. Die Protokolle lese sie jedoch.

Warum Vorstand werden

Sie leitet ihre Antwort mit dem Hinweis darauf ein, dass Karten würden immer wichtiger werden würden. Man könne als Mitglied schon viel selbst erreichen, aber als OSMF-Vorstand hätte man die „einmalige Möglichkeit und auch die Verantwortung, hinsichtlich des Wachstums des Projekts etwas zu bewirken“. Die folgende Punkte seien der Anlass für sie, zu kandidieren:

  • Sie möchte Minderheiten repräsentieren und eine Plattform für asiatische Communitys bieten. Zur Vielfalt gehöre nicht nur die Geschlechterfrage, ihr geht es um die Förderung asiatischer Communitys.
  • Als Community-Managerin möchte sie stärkere Communitys aufbauen. Zu ihren Ideen gehöre eine Plattform, wo Communitys diskutieren und voneinander lernen können, sowie OSM einladender, inklusiver und vielfältiger zu machen.

Ein Vorstand zu sein

In ihrer Antwort nennt sie keine Managementerfahrung, die der/die Fragesteller(in) möglicherweise lesen wollte. Sie schildert hingegen den Fall, als das Mapbox Data Team in drei Städten eines gut gemappten Lands ein Mappingprojekt plante und die örtliche Community kontaktierte. Es habe mit dem Missverständnis angefangen, Deutsch zu verwenden. Schlussendlich habe man sich aus der Situation herausmanövriert, indem man nur Notes gesetzt habe. (Anm.: Das dürfte die geplante Mappingaktion von Mapbox in Deutschland gewesen sein, die sich am Ende auf ein paar Notes beschränkte. Die Städte waren die bekannten deutschen Automobilzentren.)

Vielfalt im Vorstand

Vielfalt sei äußerst wichtig, da sie zu einem reicheren Erfahrungsschatz führe. Falls es von einer Community (Frauen sind damit gemeint) keine oder nur wenig Mitwirkung an OSM gebe, sei es ein Hinweis darauf, dass man über Wege zur Erhöhung des Frauenanteils nachdenken müsse und „etwas“ fehle, was ein Hindernis dabei sei.

Es könne nicht von jetzt auf nachher geschehen, aber man könne damit anfangen. Sie schätze die Idee, Pronomen-Anstecker auf der SotM zu tragen. Der Vorstand könne das zeigen, indem er gezielte Programme für „Führer“ von Minderheiten in der Community gezielte Förderprogramme habe. (Anm.: Die Verwendung des Begriffs „leader“ (dt. Führer) könnte auch schlicht und einfach als aktive, sich in den Diskurs einbringende Person verstanden werden. So hatte sie den Begriff nämlich bei der oben erwähnten Mappingaktion verwendet)

Ein Vertretung für Minderheiten in der Community in Form von Arbeitsgruppen, Beiräten, Foren usw. könne uns helfen, derer Bedürfnisse bewusst zu sein. Sie sage dies nicht, weil sie die einzige Frau unter den Kandidierenden sei.

Verfügbare Zeit

Jinal ist Mitglied der CWG und beabsichtigt, weiterhin auch dort aktiv zu sein.

Interessenskonflikte

Jinal war „Open Data Community Manager“ bei Mapbox und ist derzeit „Senior Outreach and Community Manager“ bei Grab. Dabei gehe es v.a., aber nicht nur, um OpenStreetMap-Communitys. Ihre Hauptaufgabe ist die Interaktion mit OSM-Communitys.

Da ihre Aufgabe zu einem großen Teil die Zusammenarbeit mit lokalen Communitys und die Kommunikation mit verschiedenen Communitys auf der ganzen Welt sei, gebe es geringere Risiken für Interessenskonflikte, da die Hauptziele (Unterstützung und Wachstum von Communitys) identisch seien. Ihr Arbeitgeber nehme besonders Rücksicht auf und verstehe die Bedeutung und Rolle von Communitys in OSM. Falls es zu einem möglichen Interessenskonflikt zwischen ihrer dienstlichen und ihrer Vorstandsarbeit kommen würde, würde sie sich aus Diskussionen heraushalten, in denen ein Interessenskonflikt angezeigt werden müsse.

Kassenwart

Sie sieht sich für diesen Job als ungeeignet.

Vorstandstreffen

Sie hält ein Vorstandstreffen für die Vorstandsarbeit für wichtig und wäre bereit, daran teilzunehmen.

Vorstand und Arbeitsgruppen

Jinal schreibt, es gebe ein starkes Bedürfnis danach, eine klare Struktur zu definieren, die die Mitarbeit erleichtere. Auf vergangenen SotMs habe es Sitzungen von Arbeitsgruppen gegeben, wo sich Gruppen getroffen und Sachen diskutiert hätten. Die Probleme bei der Arbeit in den Arbeitsgruppen seien:

  • Nicht alle Mitglieder könnten an den Treffen teilnehmen.
  • Um die Treffen produktiver zu machen, solle man Videokonferenzen machen.
  • Der Vorstand und die Arbeitsgruppen sollen zusammenarbeiten, um die Streitpunkte beizulegen.

Vorstand und Community: Kommunikation

OSM habe viele Kommunikationskanäle, es sei schwer all diesen zu folgen. Sie nutze Filter und Benachrichtigungen.

In ihrer Antwort geht sie nicht darauf ein, auf welchen Kanälen sie präsent ist.

Vorstand und Community: Pläne

  • Quellenangabe: Es sei wichtig, dass prominente Projekte OSM nutzen würden und dass sie sich an die Bedingungen halten würden. Man dürfe nicht ignorieren, dass viel Arbeit in die Attribution Guideline gesteckt worden sei. Falls sie im Vorstand wäre, würde sie, solange die Richtlinie noch nicht beschlossen sei, den Kontakt zu den Mappern und den jeweiligen Projektleitern suchen, um die Sache zu klären. Ihr erster Schritt wäre, die Regeln zu veröffentlichen und mitzuteilen, dass man an der Sache arbeite.
  • Pronomen: Jeder habe das Recht, sein/ihr Pronomen frei zu wählen. Die SotM habe dafür Ansteckschilder gehabt. Eine Pronomen-Regel solle Teil eines Code of Conducts sein, da es die Community inklusiver mache.

OSM 2030

OSM habe sich in den letzten vier Jahren enorm gewandelt. Von einem Hobbyprojekt sei es zu einer Lösung für sämtliche kartographischen Bedürfnisse geworden. Für die nächsten 15 Jahre male sie sich aus, dass OSM Folgendes sei:

  • ein Open-Source-Projekt mit einer großen und vielfältigen Community
  • ein Inspiration für andere Projekte
  • von Behörden und Regierungen verwendet zu werden, weil es die aktuellste Karte mit einer großen Mapper- und Entwicklercommunity sei
  • ein Vorbild für andere Open-Source-Projekte bzgl. der Schaffung nachhaltiger Communitys

Gregory Marler

Gregory kandidierte schon einmal im Jahr 2013, jedoch erfolglos.

OSM-Benutzername: LivingWithDragons

HDYC-Status: Casual Mapper (Active), ca. 60 Mappingtage seit Jahresbeginn

OSM-Aktivitäten

Gregory ist seit gut 12 Jahren bei OSM aktiv. Eigenen Angaben zufolge trat er, um einen weiteren Grund zur Nutzung seines GPS-Geräts und PDA zu haben. Und als es genug Daten gegeben habe, sei er geblieben.

Er ist Mitglied der State of the Map Working Group, die die jährliche internationale Konferenz der OSMF organisiert. Wer auf der SotM (Anm.: eine der letzten Jahre) gewesen sei, kenne ihn vermutlich von der Eröffnungs- oder der Abschlusssession.

Zudem ist Gregory Autor einiger Presseartikel zu OSM. In letzter Zeit nutzt er seinen Youtube-Kanal Mapper Diaries als Videoblog.

Wenn die Themen interessant klingen, hört Gregory bei den Vorstandssitzungen zu. An der letzten Sitzung hat er teilgenommen.

Warum Vorstand werden

Gregory beginnt seine Antwort mit der Aussage, dass es eigentlich nicht viel geben sollte, was er als Vorstand, aber nicht als OSMF- oder Community-Mitglied tun könne. Er betrachtet die Vorstandstätigkeit als eine Verantwortung, die Community zu repräsentieren und ausgewählte Themen zu behandeln, die dem Vorstand vorgelegt werden.

Was die drängenden Themen seien, sei eine Frage des eigenen Standpunkts. Es sei wichtig, dass Vorstand zeige, dass er an den Sachen arbeite. Nicht immer sei die Kommunikation des Vorstands gut gewesen. Auch wenn es besser geworden sei, sei es oft auf die Transparenz konzentriert und nicht darauf, was der Vorstand und die Arbeitsgruppen geleistet hätten.

Das für ihn wichtigste Thema sei, dass OSM nicht vergessen werde, obwohl es immer wichtiger und immer häufiger in vielen verschiedenen Sektoren genutzt werde.

Zudem spricht er noch das Ausgeben von Geld an. Der aktuelle Vorstand habe nach Möglichkeiten gesucht, vorhandene Mittel (Anm.: Damit sind die ca. 200.000 Pfund aus dem Pineapple-Fund, einer großen Bitcoin-Spende gemeint.) sinnvoll auszugeben, habe dabei aber wenig Feedback aus der Community erhalten. Das sei sicherlich ein Thema, das der gesamte Vorstand aufgreifen werde. Die Community sei zögerlich, Geld für einen guten Zweck auszugeben; nichts auszugeben könne aber hinderlich sein.

Ein Vorstand zu sein

Zu der Frage nach Verhandlungen und Diskussionen antwortet er, dass er mehrere Jahre lang ein Freiwilliger, Teamleiter und im Management-Team von Durham Street Lights, eine kirchliche Organisation die samstagnachts in Durham emotionale Unterstützung auf offener Straße anbietet. Es sei anders als die OSMF, hätte ihm aber die Gelegenheit geboten, diverse Lehrgänge zum Zuhören, zur Konfliktbewältigung und Seelsorge zu besuchen. Er sei auch Code-of-Conduct-Beauftragter auf SotM-Konferenzen gewesen. Darüber hinaus nennt er Mitarbeit in der kirchlichen Jugendarbeit.

Beruflich ist Gregory als Webentwickler tätig und es sei gerne einmal der Fall, dass er zwischen verschiedenen Interessensgruppen sei. Es sei wichtig, zu verstehen, was die Anforderungen und Gründe seien, wie sie zusammenpassen würden und ein Kompromiss aussehen könne.

Vielfalt im Vorstand

Das Ausscheiden zweier Frauen aus dem Vorstand haben einen Einfluss auf die Geschlechterverhältnisse. Die Kandidatenliste scheine auch einen Mangel an räumlicher Vielfalt zu haben. Einige Vorstände hätten aktiv gewisse Leute ermutigt, zu kandidieren. Er sei froh, auch angesprochen und nicht wegen einer Fokussierung auf Minderheiten ausgeschlossen worden zu sein. Man solle sich anstrengen, einzelne gezielt anzusprechen, die man für geeignet halte.

Gregory meint, er habe einen Wandel bei OSM von einem nerdigen, technikzentrierten Projekt zu einem Projekt beobachtet, das vielfältigere Communitymitglieder habe. Dazu hätten verschiedene entwickelte Tools zusammen mit Veranstaltungen, die verschiedene Gruppen und Werbestrategien ansprechen, beigetragen.

Man könne dennoch besser werden. Es gebe Trennlinien zwischen den verschiedenen OSMer-Gruppen, z.B. zwischen traditionellen OSMern und Neulingen oder humanitären Mappern und rein lokalen Mappern. Er habe versucht, die Spannungen ein bisschen zu lösen, indem er an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen habe und auf verschiedenen Kommunikationskanälen präsent sei. Er begrüße es, wenn man Positives gemeinsam feiern würde.

Verfügbare Zeit

Gregory ist Mitglied der SotM Working Group. Anstatt überall zu helfen zu versuchen, helfe er dort, wo er am Besten helfen könne. Seine Beteiligung werde gleich bleiben.

Im Juli sei er aus dem Vorstand von OSM UK ausgeschieden, hauptsächlich weil es neue Leute gegeben habe, die kandidieren wollten. Zudem plante er, für den OSMF-Vorstand zu kandidieren und dafür genügend Zeit zu haben.

Interessenskonflikte

Seine berufliche Tätigkeit habe mit Kartographie/GIS nichts zu tun. Falls es erforderlich sei, während des typischen Büroarbeitstags britischer Zeit zur Verfügung zu stehen, sei das möglich, würde seinen Arbeitstag aber in die Länge ziehen. Er selbst habe sich als OSM-Freelancer angeboten, werde das aber nicht weiterverfolgen, sofern die OSMF dem nicht zustimme.

Es sei wichtig, seinen Vorstandskollegen auf möglicher Interessenskonflikte hinzuweisen, damit andere einfacher erkennen können, wo der Konflikt liege. Sollte ein Vorstandskollege ihn bitten, sich aus etwas herauszuhalten, würde er dem Folge leisten. Er würde sicherstellen, dass er seinen Vorstandskollegen die Details erläutern würde, weil sein Arbeitgeber zu der Gruppe gehöre, die Interesse an OSM haben könnten, obwohl er mit dem Bereich nichts zu tun habe oder diesen beeinflussen könne.

Kassenwart

Er habe das Gefühl, dass das nicht seine Stärke sei, und dankt Frederik für dessen Mentoringangebot für den neuen Kassenwart.

Vorstandstreffen

Gregoy hält ein Vorstandstreffen für sehr wichtig. Er müsse dafür Urlaub nehmen. Der professionelle Moderator sei gut angelegtes Geld. Er schreibt, er sei daran interessiert, die Kommunikation über das Vorstandstreffen zu unterstützen, und findet lobende Worte für Joosts Bemühungen in der Sache. Aus den Vorstandssitzungen, bei denen er zugehört habe, habe er den Eindruck gewonnen, dass ein möglichst frühes Vorstandstreffen besser gewesen sei.

Vorstand und Arbeitsgruppen

Es sei deutlich geworden, dass einheitliche Regeln und eine einheitliche Struktur nicht zu allen Arbeitsgruppen passen würden. Eine gut funktionierende Arbeitsgruppe brauche einen informelle Kommunikationskanal zwischen der Arbeitsgruppe und dem Vorstand. Der Vorstand könne den Arbeitsgruppen behilflich sein, indem er sich darüber informiere, welche Gruppe wie funktioniere und wo ihre Besonderheiten seien. Kürzlich habe es eine Umfrage des Vorstands an die Arbeitsgruppen gegeben. Es sei in den Gruppen unklare gewesen, wer die Umfrage beantworten solle. Gerade weil es viele Fragen gewesen seien, seien manche Fragen nicht beantwortet worden, gerade von den überlasteten Arbeitsgruppen. Idealerweise wüsste der Vorstand das alles schon selber.

Vorstand und Community: Kommunikation

Gregory hat diese Frage gestellt.

Er beantwortet die Frage nicht mit einer Liste an Kommunikationskanälen, sondern verweist darauf, dass er die weeklyOSM lese und den darin genannten Links meist folge und die Quelle lese – auch wenn es für einen Diskussionsbeitrag dann schon zu spät sei.

Vorstand und Community: Pläne

  • Mehrsprachige Karten: Gregory würde gern mehr Karten auf openstreetmap.org sehen, könne aber die dafür geltende Richtlinie und deren Anforderungen an die Last nachvollziehen. Regionen/Sprachen, die präsenter sein möchten, rät er, einen Tileserver zu betreiben. Die Websites diverser Local Chapters würden jetzt schon Karten in der Landessprache anbieten. Vektortiles und nutzerdefinierte Kartenstile könnten manche Probleme lösen, er würde aber eine Stellungnahme der OWG und EWG abwarten, bevor er ein Vektortileangebot der OSMF fordere.
  • Krim-Frage: Die Tatsachen vor Ort seien eine strenge Regel in OSM und würden die Vorschläge mancher Neulinge von einem meinungsgesteuerten Editwar abhalten. Die Entscheidung zur Ukraine sei keine ideale Lösung. Er habe schon darüber geschrieben (siehe oben), dass der Vorstand die Arbeitsgruppen, wo irgendwie möglich, unterstützen solle. Er sei weder im Vorstand noch in der DWG und habe daher kein vollständiges Bild der Lage. Es gebe verschiedene Bedürfnisse und Bestrebungen auf der ganzen Welt, es sei ein weiterer Grund, weshalb man die Möglichkeit, verschiedene Karten aus denselben Daten zu machen, unterstützen solle.
  • Pronomen: Sein Pronomen sei “er”, man könne ihn Gregory oder Greg nennen. Es sei für ihn kein Problem, wenn man ihn beschreibe, weil man seinen Namen vergessen habe. Zu lernen und zu respektieren, wie Leute angesprochen werden möchten, sei eine einfache Möglichkeit zu einer einladenden Community. Er fände es nur ein Problem, falls jemand absichtlich das falsche Pronomen oder den falschen Namen verwende. Wer Probleme in dieser Sache habe, möge sich an ihn als Mediator wenden.
  • Quellenangabe: Der Vorstand solle die Arbeit der LWG in Fällen fehlender Quellenangabe unterstützen. Er solle aber entscheiden, was mit Lizenzverletzern geschehen solle, die wiederholt auffällig geworden oder kommerzielle Mitglieder seien.
  • Angestellte von Firmen im Vorstand und den Arbeitsgruppen: Er findet es gut, dass es im Vorstand viele verschiedene Interessensgruppen gebe. Er habe gezielt ein Vorstandsmitglied gefragt, wie es als SotM-Sponsor gewisse Entscheidungen sehe. Er begrüßt es, wenn der Inhaber einer kleinen Firma im Vorstand säße und dort seine Erfahrungen einbringen könnte. Man solle es wertschätzen, dass Leute bezahlte Jobs hätten. Wie schon weiter oben erwähnt, sei es angemessen, wenn Vorstandsmitglieder manchmal von Abstimmungen und vielleicht auch von der Diskussion vor der Abstimmung ausgeschlossen seien.
  • Datenschutz: Man solle den professionellen Rat, den man von der LWG in der Sache erhalten habe, befolgen. Daher würde er nicht davor zurückschrecken, Geld für die Änderungen an der API auszugeben, um rechtskonform zu sein und unsere Nutzer zu schützen.

OSM 2030

Gregory antwortet, dass es ihn freuen würde, wenn OSM bekannter werden würde. Weil man ja eh schon weiter wachse, müsse man Wege finden, wie man besser für OSM werben könne. Die Quellenangabe werde nicht genug sein, da die meisten Leute auf das Erscheinungsbild der Karte und nicht auf die Datenquelle schauen würden.

Wahlprogramm

Gregory geht in seinem Wahlprogramm nicht ins Inhaltliche, sondern stellt sich vor.

Dem OSM-Projekt als Mitglied des OSMF-Vorstand zu dienen, solle denen, die sich OSM verschrieben hätten, eine Ehre und ein Stück weit auch eine Art Dienst sein. Er kandidiere, weil aus dem Hobby OSM eine Leidenschaft geworden sei. In seinem Wahlprogramm erwähnt er seine Mitarbeit bei Mappingprojekten, bei der Gründung des Local Chapters im Vereinigten Königreich und die Arbeit in der SotM Working Group der OSMF.

Michal Migurski

OSM-Aktivitäten

OSM-Benutzername: migurski

HDYC-Status: Casual Mapper (Rarely Active), 3 Mappingtage seit Jahresanfang

Michal ist anders als alle anderen Kandidaten ist Michal kein aktiver Mapper im Sinne der Vereinbarung für Mitwirkende (Mappingaktivität in mindestens drei Monaten der letzten 12 Monate). Er kennt OSM seit einer Veranstaltung im Jahr 2005, sein Benutzerkonto hat er im Jahr 2007 angelegt, der erste Edit war im Jahr 2008. Michal gehört keiner Working Group der OSMF an.

Nach einer kurzen Einleitung wie er zu OSM kam, beschreibt er die Beiträge seines damaligen Arbeitgebers, Stamen Design. Ab 2006 habe er bei Stamen Design deren Mitarbeit bei OSM koordiniert habe. Die Firma hätte in dem Jahr die erste Mappingparty zusammen mit Steve Coast organisiert. Auch aus dem Hause Stamen Design stamme Field Papers (erstmals auf der SotM 2009 als Walking Papers präsentiert). Desweiteren nennt er diverse Kartenstile aus dem Hause Stamen und dessen Unterstützung bei der Gründung von HOT als gemeinnützige Organisation.

Anschließend stellt er sich als Visionär dar. Ab 2009 habe er die Bedeutung von OSM für den humanitären Sektor erkannt. Im Jahr 2016 prägte er in einem intensiv kommentierten (Anm.: und umstrittenenen) Blogeintrag den Begriff Craftmapper. (Anm.: In dem Blogeintrag teilte er OSM in die Gruppen humanitäre Mapper, maschinelles Mapping und das aus seiner Sicht ewiggestrige Craftmappertum ein)

Im Jahr 2012 wurde er in den Vorstand von OSM US gewählt. Zudem sei er Mitglied dreier weiterer Non-Profit-Organisationen mit OSM-Bezug: Digital Democracy, Greeninfo Network und PlanScore.

Gegen Ende seiner Antwort schreibt er, er sei über die wachsenden Nutzung von OSM im großen Maßstab so entzückt gewesen, dass er sich Facebook-Mappingteam habe anstellen lassen. (Anm.: Die Beiträge von Facebook zu OSM sind bisweilen sehr umstritten)

Warum Vorstand werden

OSM sei momentan in der Verwandlung von einem gefräßigen Herausforderer der Vermessungsämter zu einem erfolgreichen, entscheidenden Werkzeug für viele kleine und große Nutzer. Die Art und Weise der Organisation von OSM müsse der neue Rolle angepasst werden.

Er stelle eine neue Strategie vor, mit der OSM seine neue Rolle erfüllen könne: In der Vergangenheit habe die Foundation Entscheidungen zum Beitragen in großem Stil und Einfluss vor sich hergeschoben und zu alten Problemen geschwiegen. Angesichts der Fragen der Wähler sei es offensichtlich, dass die Community sich für den kommerziellen Einfluss interessiere und darüber besorgt sei. Im Vorstand müsse es Vertreter mit Erfahrung in der Nutzung der Daten geben, die direkte Kommunikationskanäle zu extensiven Kartennutzern hätten, um Unklarheiten zu klären. Er freue sich darauf, seine Erfahrung zur Zugänglichkeit der Karte, Anwendungen im humanitären Sektor, Datennutzung, Softwareentwicklung und automatisiertem Mapping in den Entscheidungsfindungsprozess des Vorstands einzubringen, sodass man in die Zukunft schauen könne.

Ein Vorstand zu sein

Michal behauptet, ausgiebige Erfahrung im Management von Non-Profit-Organisationen und Vorständen zu haben. Von 2013 bis 2015 sei er Chief Technology Officer bei Code for America gewesen. Im Rest seiner Antwort schildert einen Managementfall aus seiner Arbeit für Code für America.

Vielfalt im Vorstand

Fehlende Geschlechtervielfalt sei absolut ein Problem, meint er. Die beiden Frauen, die den Vorstand verlassen würden, hätten öffentlich darauf hingewiesen, dass das Geschlecht der zentrale Frustrationsfaktor gewesen sei, der sie an ihrer Mitarbeit in OSM gehindert habe. Man könne das Problem angehen, indem man sich erst um die Vielfalt in der Community kümmere und anschließend die Selbstnominierung bei Vorstandswahlen nachdenke.

Viele von außerhalb der OSM-Community empfinden OSM als einen Ort, der für Männer gemacht sei. Dass die Kerncommunity aus Mailinglisten, Arbeitsgruppen und diversen informellen Machtstrukturen bestünde, verstärke ihren Glauben. Frederik Ramm, der aus dem Vorstand ausscheide, habe bezahltes oder professionelles Mapping explizit als Mapping zweiter Klasse bezeichnet. Hobbymapping (erste Klasse aus Frederiks Sicht) sei hauptsächlich Männern mit Freizeit vorbehalten, die sich beim Mapping im öffentlichen Raum und an Orten, die zu Fuß und mit dem Rad erreichbar seien, sicher fühlen würde. Das Modell sei nicht universell für die Expansion in neue Gebiete nützlich. Das Versagen, andere Teilnahmemodelle willkommen zu heißen, sei der Grund für die fehlende Vielfalt.

Als Vorstand möchte er Forschung unterstützen, die ein vollständigeres Bild zur Teilnahme an OSM zeichnet. Man müsse zeigen, dass alle Arten der Mappingaktivität willkommen seien. OSM brauche einen Code of Conduct, weil potentielle “besondere” Teilnehmer zuerst danach schauen würden, bevor sie die Sache (OSM) länger verfolgen.

Verfügbare Zeit

(Michal ist kein Mitglied einer Arbeitsgruppe der OSMF, daher ist die Frage nicht relevant.)

Interessenskonflikte

Michal ist Vollzeit als Manager für Softwareentwicklung im „Spatial Computing Team“ (Team Räumliches Rechnen) bei Facebook angestellt. Dort habe er regelmäßig mit Aktivitäten mit Mappingbezug zu tun, z.B. den Mappingaktionen und den lange laufenden AI- und Machine-Learning-Experimenten.

Seine Verpflichtungen bei Facebook würden ihn ermutigen, im besten Interesse von OSM zu handeln. Er behauptet, Facebook unterstütze das Wachstum des Projekts und die ODbL-Lizenzierungsstrategie von OSM. Seine Kandidatur sei von den für Öffentlichkeitsarbeit und juristische Fragen zuständigen Stellen bei Facebook überprüft worden.

Kassenwart

Er sei nicht bereit, sich dafür zu melden, da ihm dafür die Erfahrung fehle.

Vorstandstreffen

Vorstandstreffen sollte eine Pflicht für eine derart internationale Organisation wie die OSMF sein. Gemeinsam Zeit zu verbringen, würde Vertrauen unter den Vorstandsmitgliedern schaffen. Er würde gerne daran teilnehmen.

Vorstand und Arbeitsgruppen

Michal schreibt, er sei mit der Arbeit der OWG und LWG am meisten vertraut, sodass er aus der Perspektive antworte. Die Aktivität der Arbeitsgruppen habe sich in den letzten Jahren ungemein verlangsamt. Eine gesunde Organisation brauche aktive Gruppen, die neue Initiativen bewerben und umsetzen würden, unsere seien stehengeblieben.

Der OSMF-Vorstand habe seine Zuständigkeitsgrenzen zu eng gesetzt und erlaubt, dass zentrale Gruppen sich in gefährlicher Weise verkümmern würden. Die Sysadmins seien eine schrumpfende Zahl heroischer, langjährig aktiver Freiwilliger. Sie hätten die Dienste über Jahre hinweg stabil betrieben, aber man habe keinen Plan B oder könne neue Dienste anbieten, die die Community haben wolle.

Der OSMF-Vorstand solle sich ein größeres Mandat geben und die Arbeitsgruppen aktiv unterstützen. Die Ziele jeder Gruppe sollten Fortschritt, neue Mitglieder und die Fähigkeit, bestehende Arbeit und tolle, neue Arbeit unter einen Hut zu bringen, sein. Der Vorstand habe die finanziellen Mittel, um zu helfen. Das könnten befristete Angestellte und Dienstleister und Unterstützung durch Mitglieder anderer Organisationen mit Zeit oder Erfahrung sein.

Vorstand und Community: Kommunikation

Michal nutzt die Slack-Organisation von OSM US, Twitter, Benutzerblogs, für technische Sachen GitHub und schaut von Zeit zu Zeit nach interessanten Sachen auf den Mailinglisten Talk und OSMF-Talk. Auf den Mailinglisten schaut er nach offiziellen Bekanntgaben und Postings von Vorständen und Arbeitsgruppen.

Vorstand und Community: Pläne

Michal beantwortet nur die Frage zur Quellenangabe.

Bei Facebook gebe es hunderte Teams, die an Karten arbeiten würden. Jedes habe seine eigenen Anwendungsfälle, Software-Backends und Auswahl an Datenquellen, viele davon seien nicht OSM. Jedes Team entscheide selbst, welche Quellen es verwende und wie ihr Produkt aussehe, um die Geschäftsziele und rechtlichen Pflichten zu erfüllen. Aufgrund der hohen Anzahl an Teams sei die Quellenangabe bislang inkonsistent gewesen. Facebook bemühe sich, das zu ändern.

Im Zuge des Ausbaus der Kartendienste, arbeite Facebook an einer Konsolidierung der Karten bei Facebook. Man werde bald einen einheitlicheren Umgang mit der Quellenangabe haben. Es sei für Facebook wichtig, über alle Quellen hinweg die Anforderungen an die Quellenangabe einzuhalten und gleichzeitig die Anforderungen an Datenschutz und Nutzersicherheit zu beachten, die bei manchen möglichen Forderungen hinsichtlich der Quellenangabe, die die LWG derzeit diskutiere ins Spiel kämen.

Als Vorstand würde er gerne die gute fachliche Praxis verbreiten und direkte Kommunikationskanäle mit Facebook und anderen großen Datennutzern pflegen. Er würde gerne eine Raum schaffen, in dem Arbeitsgruppen in persönlichen Kontakt mit den Vertretern von Firmen kommen können. Diskussionen auf Mailinglisten seien oft groß und umfassen viele sich widersprechende Ansichten; Synthese und Konsolidierung, woran die LWG arbeite, täte dem gut. Er würde gerne mehr explizite, durchsetzungsfähige Ansagen über aus OSM-Sicht korrekte Quellenangabe sehen.

OSM 2030

In seiner Antwort auf dieser Frage schildert er den Stand im Jahr 2030 im Präsenz.

OSM sei nur eine von einer Handvoll weltweit verfügbarer Straßenkarten, aber die einzige mit einem freien Kern. Nach drei Jahrzehnten habe OSM unzählige kommerzielle Datensätze überdauert und gelte als Marktführer für vollständige, einfach zu nutzende Karten. Es sei der Maßstab, mit dem andere Karten verglichen werden würden.

Wahlprogramm

Sein Wahlprogramm beginnt mit einer Vorstellung seiner Person, wie man sie auch in seiner Antwort auf die Frage zu seinen OSM-Aktivitäten findet. Der Rest teilt sich in zwei Teile mit den Überschriften „OSM heute“ und „Prioritäten für den OSMF-Vorstand“.

Die Spannungen im Projekt gäben einen Wendepunkt in der Geschichte von OSM wieder, viele seien auf seinen Arbeitgeber zentriert. Die OSM-Organisation müsse flexibel und dynamisch genug sein, um Experimente mit neuen Tags, Community-Prototypen und aufstrebenden Technologien zuzulassen, während man das Straßennetz in OSM als stabilen Layer betrachte. Dem folgt ein Loblied auf das, was man als offene Karte bislang erreicht habe.

Michal betont anschließend seine Erfahrungen. Bezahltes Mapping werde immer bedeutender. Als Vorstand und Angestellter einer Firma, könne er Brücken bilden: Er sei gezwungen, im besten Interesse von OSM zu handeln und könne gleichzeitig Facebook, seinen Arbeitgeber, beeinflussen. Bisherige Versuche wie etwa das Advisory Board seien fehlgeschlagen, formelle Repräsentation werde für die OSM-Community erfolgreicher sein.

Im Abschnitt „Prioritäten für den OSMF-Vorstand“ nennt er drei Punkte:

  1. Kritische Schwachstellen bei den Systemadministratoren schließen. Es gebe genügend motivierte Helfer. Für die nächsten 15 Jahre müsse man technische Aufgaben an Dienstleister auslagern und Beiträge von Firmen in Form von Zeit und Arbeit so lenken, dass den Freiwilligen der OWG die Arbeit erleichtert und das Tagesgeschäft abgenommen werde.
  2. Es solle explizite, fordernde Aussagen zur Lizenz und ihren Anforderungen geben. Er findet den Entwurf einer Attribution Guideline toll, Facebook sei bereit, daran mitzuwirken. Firmen bräuchten die Lizenz einfach erklärt.
  3. Neue vielfältige Mitwirkende anlocken, um das öffentliche Bild einer aggressiven und schrumpfenden Community zu bekämpfen. Fehlende Diversität sei dem Wachstum und Gedeihen des Projekts schädlich. Der Vorstand sei dafür verantwortlich, das Projekt zu unterstützen. Angesichts des Wachstums humanitären Mappings in diesem Jahrzehnt müsse man auch den Kreisen, die besonders oft von Krisen betroffen seien, klarmachen, dass sie in OSM willkommen seien. Ein Code of Conduct sei wichtig, weil Dritte danach suchen würden, bevor sie sich beteiligen würden. Ein Code of Conduct könne der Wahrnehmung des Projekts als unkonstruktive Do-ocracy etwas entgegensetzen.

Dietmar Seifert

OSM-Aktivitäten

OSM-Benutzername: okilimu

HDYC-Status: Super Mapper (Very Active), ca. 120 Mappingtage seit Jahresbeginn

Weitere Benutzernamen: PDVSeifert (dienstlich 2016–2019), NVBWSeifert (ab 2019), eladestationen (2011, Import-Konto)

Dietmar hat OSM im Jahr 2009 durch einen Fernsehbeitrag kennen gelernt, in dem eine Studentin beim Mappen von Fußwegen für Gehbehinderte in OSM gezeigt wurde. Das und die Abwesenheit von Geschäftsinteressen hätten ihn zu OSM gebracht. Sein Mappingschwerpunkt ist derzeit ÖPNV, Fahrrad sowie Sharing-Infrastruktur. Er hat lange Jahre den Augsburger Stammtisch organisiert, bevor er dieses Jahr in den Stuttgarter Raum umgezogen ist, wo er regelmäßig am Stammtisch anzutreffen ist. An diversen Hackweekends und anderen OSM-Veranstaltungen hat er auch teilgenommen. Zudem hat er drei Mapathons für Neulinge in Augsburg organisiert.

Er ist in einem Fernsehbeitrag des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 2010 zusammen mit anderen Mappern zu sehen, hat in seinem Benutzerblog über die Straßen- und Hausnummernlistenauswertung (regio-osm.de) gebloggt und ist auf den Mailinglisten Talk-de, Bayern und im deutschen OSM-Forum aktiv.

Seit 2011 betreibt er die Straßen- und ab 2012 die Hausnummernlistenauswertung auf regio-osm.de.

Etwa fünf Mal hat er an den OSMF-Vorstandssitzungen und etwas häufiger bei den FOSSGIS-Vorstandssitzungen zugehört.

Warum Vorstand werden

Auf die Frage, was er nur als Vorstand erreichen könne, antwortet er mit einem Verweis auf sein Wahlprogramm.

Die drängensten Themen, um die sich die OSMF kümmern sollte, seien erstens die Kontrolle und Begrenzung des Wirkens großer professioneller Mitwirkender und zweitens die Integration der Local Chapters und ein Heranrücken an die Arbeitsgruppen.

Ein Vorstand zu sein

Dietmar hat diese Frage nicht beantwortet.

Vielfalt im Vorstand

Er vermutet, dass in der Vergangenheit die Vorstandsmitglieder informelle Koalitionen gebildet hätten. Das könnte ein Grund sein, warum sich Frauen in einer derartigen Situation nicht wohl fühlen würden. Er vermutet, dass sie in ein derart politisches Treiben keine Energie investieren möchten.

Der Vorstand könne das Problem lindern, indem die Vorstände mehr Respekt voreinander hätten. Politische Aspekte müssen reduziert und letztendlich eliminiert werden.

Er möchte seine Energie darin investieren, dass die Vorstände miteinander respektvoll umgehen und politisch motivierte Aktionen keinen Platz im Vorstand hätten.

Verfügbare Zeit

Dietmar ist derzeit nicht Mitglied in einer Arbeitsgruppe. Die Straßen- und Hausnummernlistenauswertung betreue er in seiner Freizeit und plant, das weiterhin zu tun. Er glaubt, er könne beiden Rollen gerecht werden.

Interessenskonflikte

Er ist bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, einer landeseigenen Gesellschaft im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Verkehr angestellt. Dort nutze man OSM zum Routing und für Hintergrundkarten. Bislang trage man nicht zu OSM bei. Nächstes Jahr werde sich das ändern, wenn man die Haltestellen in einem größeren Gebiet vor Ort erfassen werde. Details werde man mit der OSM-Community klären.

Als Vorstand werde er grundsätzlich für die Interessen ehrenamtlicher Mapper eintreten. Falls sein Arbeitgeber in Konflikt mit OSM geraten würde, würde er zuerst versuchen, den Konflikt firmenintern zu lösen. Falls nicht, würde er sich aus der Entscheidung darüber im OSMF-Vorstand heraushalten.

Er habe keine dienstlichen Beschränkungen, die ihn hinsichtlich einer Vorstandstätigkeit einschränken würden. Er erhalte keine Anweisungen oder Hinweise, im Interesse des Arbeitgebers zu handeln. Die Firma gehöre dem Verkehrsministerium, Einflussnahme durch die Firma oder das Ministerium sei rechtswidrig. Er habe seinen Arbeitgeber vor der Kandidatur nicht im Vorfeld informiert. Nach Bekanntgabe der Kandidatur habe er das seinem Vorgesetzten mitgeteilt und dass er nur aus privaten Antrieb kandidiere.

Kassenwart

Dietmar ist an dieser Aufgabe nicht interessiert. Er habe dafür nicht das nötige Know-how.

Vorstandstreffen

Zwar bemühe er sich, aus Gründen des Klimaschutzes Flugreisen privater und dienstlicher Art zu vermeiden. Da aber neue Mitglieder in früheren Jahren sich positiv über den Nutzen des Treffens geäußert hätten, würde er sich bemühen, daran teilzunehmen.

Vorstand und Arbeitsgruppen

Dietmar schreibt, er sei nur einmal jährlich in Kontakt mit den Arbeitsgruppen gekommen, als diese auf Treffen auf der SotM ihre Arbeit präsentiert hätten. Das Ergebnis der meisten Arbeitsgruppen sei unauffällig, aber gut (Operations, SotM, DWG), andere seien unsichtbar. Er sei überrascht gewesen, dass es öffentlich Protokolle aus den Sitzungen der Arbeitsgruppen gebe.

Vorstand und Community: Kommunikation

Dietmar liest einige Mailinglisten und das Forum, nimmt am monatlichen, örtlichen Stammtisch teil und ist ein Leser der Wochennotiz.

Vorstand und Community: Pläne

  • Quellenangabe: Fehlende Quellenangabe sei nicht akzeptabel, es sei unsere Bedingung für die Nutzung der Daten. Wenn keine korrekte Quellenangabe erfolge, müsse das beispielsweise öffentlich gemacht werden. Öffentlicher Druck könne Änderungen bewirken. Wer ein aktiver Teil der SotM sein wolle (Firmenvorstellung, Sponsoring oder Vortrag), dürfe nicht gegen diese Regel verstoßen.
  • Angestellte von Firmen im Vorstand und den Arbeitsgruppen: Angestellte müssen offenlegen, für welche Firma sie tätig seien und ob sie nur in den Interessen der Community handeln oder von Vorgesetzten zur Kandidatur gezwungen worden seien. In Fällen, in denen Themen im Vorstand die Firma betreffen würden, sei dem jeweiligen Vorstandsmitglied die Teilnahme an der Abstimmung nicht gestattet.
  • Datenschutz: Wenn man zur DSGVO-Konformität Änderungen vornehmen müsse, müsse man diese umsetzen.
  • iD: In seiner Antwort verweist er zuerst auf sein Wahlprogramm. Er möchte versuchen, einen Kommunikationskanal aufzubauen. Falls die Entwickler nicht direkt mit der Community in Kontakt treten wollten, könnten Freiwillige aus der OSM-Community die Moderatorenrolle übernehmen. Die OSMF könne Serverbetriebskosten tragen, die Arbeitszeit sollte aber nicht bezahlt werden. Die Motivation müsse aus eigenem Antrieb stammen, nicht durch Bezahlung entstehen. Für neue Entwickler schlägt er ein Mentoringprogramm für die Unterstützung bei deren erstem OSM-bezogenen Projekt vor. Es brauche nämlich viel Zeit, die OSM-Toolchain zu verstehen und wie die Community denke und funktioniere.

OSM 2030

Dietmar hofft, dass die großen Firmen OSM als Beitragende verlassen hätten. Die einzige Art des Beitragens durch Firmen, die er akzeptiere, sei, wenn die Angestellten vor Ort wären. Künstliche Intelligenz zur Objekterkennung sollte nicht mehr verwendet werden.

Eine weltweite, vor Ort aktive OSM-Community, die weiterhin in ihrer Freizeit beitrage, sei die beste Grundlage, aktiv und lebendig zu bleiben.

Er hofft, dass OSM in 15 Jahren für die weltweite Verwendung gut genug sei und man Möglichkeiten finde, Mapper zur Kontrolle und Aktualisierung von OSM-Tags zu motivieren.

Wahlprogramm

Sein Wahlprogramm gliedert sich in 10 Abschnitte, die nicht nummeriert sind.

Beiträge großer Konzerne OSM solle kein Spielplatz für große Konzerne wie Facebook, Microsoft und Apple sein. Ihre Beiträge sollten nicht verhindern, das Freiwillige etwas bei OSM ergänzen oder bearbeiten. Es könnte hilfreich sein, schnell viele Gebäude zu bekommen (z.B. für HOT). OSM im Allgemeinen könne es aber schaden, da Mapper die Gegend dann als fertig betrachten würden. Massive, professionelle Tätigkeit in OSM sollte intensiver Kontrolle unterliegen. Manuelle, örtliche Beiträge müssten die Grundlage von OSM bleiben.

Neue Arbeitsgruppe für Tagging Unser laxes Tagging sei nicht der einzige Grund für die Probleme mit iD und seinen Hauptentwicklern, aber ein wichtiger Grund. Für Neulinge sei es schwierig, aktuelle und korrekte Dokumentation über die Nutzung der Tags zu finden. Es müsse möglich sein, Seiten als offiziell zu markieren und sie in der Suche höher zu gewichten. Veraltete Seiten und Proposal sollten in einen separaten Namensraum verschoben werden, um sie bei den Standard-Sucheinstellungen zu verbergen. Das heiße nicht, dass Änderungen zukünftig verboten seien oder Tags dynamisch ergänzt werden würden. Wichtige Features sollten über einen formellen Weg eingeführt werden.

Tags, die in verschiedenen Ländern verschieden verwendet werden, sollten auch solche offiziellen Seiten bekommen, aber auf einem niedrigeren Niveau. Local Chapters oder eine größere regionale Mappergruppe könnte um die Einstufung einer Seiten bitten. Die erforderliche Arbeit solle eine neu zu gründende Arbeitsgruppe leisten.

Regeln für zentrale Editoren und Anwendungen auf offiziellen OSM-Websites Anwendungen, die Teil offizieller OSM-Websites seien, wie etwa openstreetmap.org, müssten den Regeln der OSMF folgen. Die Editoren, JOSM und iD, müssten von qualifizierten OSM-Mitgliedern oder einer OSMF-Arbeitsgruppe in Funktionalität und Inhalt geprüft werden. Bevorzugtes Tagging gehöre dazu. Derselbe Prüfprozesse solle auch für andere Werkzeuge wie Suche und Routing auf der offiziellen Website existieren. Updates, die durch die Prüfung fallen, dürften nicht auf openstreetmap.org angewendet werden. Falls die Hauptentwickler den Regeln nicht folgen würden, müsse die Anwendung entfernt werden. Die Prüfung solle eine rechtliche Prüfung (z.B. Datenschutz in der EU) umfassen. Andere Arbeitsgruppen könnten zusätzliche Anforderungen festlegen, denen der OSMF-Vorstand zustimmen müsse.

Die Rolle der Local Chapters für den OSMF-Vorstand Die Bedeutung der Local Chapters müsse größer werden. Die Vertreter müssten zu OSMF-Vorstandssitzungen eingeladen werden. Er wirft die Idee in den Raum, allen Local Chapters, deren Vertreter anwesend seien, zwei gemeinsame Stimmen zu geben.

Advisory Board Der OSMF-Vorstand müsse die Regeln für das Advisory Board überarbeiten, um Transparenz sicherzustellen. Es sollte keine private Kommunikation unter den Mitgliedern des Advisory Boards geben.

Regionale vs. globale SotM Er findet es, gut dass es in den letzten zwei Jahren viele lokale SotMs gegeben habe. Die globale SotM spräche örtliche Mapper nicht an.

Transparenz bei Mitgliedern und Spenden Die Mitgliedschaft juristischer Personen, solle nur möglich sein, wenn diese einer Veröffentlichung nicht widersprächen. Anonyme Spenden über 100 Dollar sollten nicht angenommen werden, ebenso digitale Währungen über 1000 Dollar. Transparenz sei wichtiger als das Geld.

Transparenz des Vorstands Die Transparenz habe sich in den letzten Jahren verbessert, solle sich aber weiter verbessern. Die Anzahl nichtöffentlicher Tagesordnungspunkte solle minimiert werden. Als Kontrolle fände er es gut, wenn Vertreter der Local Chapters in den nichtöffentlichen Teilen als Gäste anwesend wären.

Hobbytätigkeit/berufliche Tätigkeit im Vorstand Die Arbeit des Vorstand solle weiterhin ehrenamtlich bleiben. Die bezahlte Arbeit einer Hilfskraft sei erfolgreich und solle fortgeführt werden. Vorstandstreffen sollten zu verschiedenen Zeiten stattfinden, selbst wenn die Vorstände in nahe beieinander liegenden Zeitzonen ansässig wären.

Michael Reichert

Michael ist seit 2011 aktiver Mapper, hat die Mappingschwerpunkte Eisenbahninfrastruktur und ÖPNV und verdient sein Geld mit OpenStreetMap-Dienstleistungen.

Kategorie: OSMBlog

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