Herbstputz bei OSM – keepright Fehler finden

Genügend Laub findet keepright

Draußen fallen die Blätter und die Temperaturen kommen langsam in einen Bereich, wo man nicht mehr ohne Handschuhe das GPS bedienen mag. Nun kann man freilich bei einer heißen Schokolade fleißig Bing Bilder tracen, was auch enorme Fortschritte zustande bringt…
Oder wir krämpeln mal alle die Ärmel hoch und kümmern uns diese Woche darum, unsere bisherigen Bestände mal zu polieren. Jeder wie er mag, auch 3 gefixte Bugs sind besser als keiner!

Dafür schauen wir uns die eigene Gegend mal mit keepright an. Diese Karte macht eine Auswertung, wo möglicherweise Fehler vorliegen bzw. die Angaben bei OSM ungenau sind. Mit dem RemoteControl-Plugin lässt sich der Fehler sehr komfortabel mit JOSM untersuchen und nach einer Korrektur setzt man dann bei Keepright einfach auf „temporär behoben“. Ein Smilie mit Daumen dankt euch für die Mühe und wenn man dann ein paar Fehler zusammengesammelt hat, kann man die entsprechenden Änderungen auch von JOSM hochspielen. Wann genau die Fehler dann endgültig verschwinden, habe ich aber leider noch nicht rausgekriegt… Wir sehen aber die Ergebnisse bestimmt bei den nächsten Auswertungen von Pascal für das Routing.

Vor ein paar Tagen, habe ich den westlichen Part von Mecklenburg-Vorpommern damit mal überprüft und am meisten Fehler solcher Art behoben:

fixme=* Tags
Meistens mit Hinweisen anderer Mapper dass der Verlauf nur geschätzt wurde (prima mit BING Luftbildern korrigierbar). Leider sind die Notizen häufig veraltet und durch Auftrennen der Wege auch „gewandert“. Allgemeinere Hinweise sind so leider auch für Anwohner nicht sichtbar, deshalb ist es meist besser, wenn man diese bei www.osmbugs.org einträgt. Hinweise, dass der Name fehlt finde ich persönlich auch überflüssig, denn das kann man viel besser automatisiert erfassen, was dann auch nicht vergessen wird:

Fehlende Name Tags
Da kann man mal im Web recherchieren, ob man das rauskriegt. Bei Kirchen funktioniert das ganz gut, bei Restaurants bleibt es sonst im Zweifelsfall einfach erst mal weiter offen.

Unverbundene Wege und Einbahnstraßen, die im Nichts beginnen
Hier schaut man natürlich, dass die irgendwo angeschlossen werden. Ich hatte aber auch schon mal einen Weg in einer Koppel, gut dann ist das halt so (und ein false positive-Fehler somit). Oh und Bahnsteige sollten natürlich auch einen Fußweg bis ran spendiert bekommen.

Straßen über Flüsse
Da muss man mal schauen, ob man eine Brücke erkennt und den Abschnitt der Straße entsprechend taggen (zwei Punkte auf den Way setzen und dann mit Taste P das Segment heraustrennen). Aufm Land ist das vermutlich eher ein Rohr für einen Kanal, wo dann eben dessen Teil unter der Straße als tunnel=yes gesondert markiert wird.

Webseiten die falsch sein sollen
Da gibt es zum einen URLs, die nicht mehr erreichbar sind, was aber auch nur zeitweise sein kann –> überprüfen und evtl. nach einem Ersatz googeln. Aber es gibt auch eine Inhaltsprüfung, die manchmal anschlägt, wenn der getaggte Namen nicht vorkommt (soll wohl ein präventiver Schutz gegen Spam-Links sein). Letzteres lieferte bei mir aber sehr sehr oft Fehlalarm.

Road“-Straßen
Das sind Straßen/Wege bei denen der Mapper nicht wußte zu welcher Klasse sie gehörten. In Wohngebieten ist das meist highway=residential bzw. highway=service für Wege auf Firmengelände (ggf. mit access=permissive). Auf dem Land kann das von  highway=tertiary über highway=unclassified (ist eine eigene Straßenklasse drüben in UK) bis highway=track irgendwas sein. Wenn man es nicht bestimmen kann, lasst den Fehler sonst erstmal offen, denn davon werden u.A. Geschwindigkeiten abgeleitet und auch das Rendering fällt anders aus.

Bilanz
Ich musste mich übrigens auch erst ein wenig überwinden, was für die Qualitätssicherung zu machen, aber hey es macht wirklich Spass, weil man relativ schnell auch große Flächen fertig bekommt. Und wem das zu wenig ist, der kann ja auch immer ein paar Häuser malen und wer weiß….vielleicht motiviert das den ein oder anderen dort weiterzumachen? Es geht ja auch nicht darum gar keine Fehler mehr zu haben, jeder soll die beseitigen, die er sich selber zutraut und wir sind alle wieder einen Schritt weiter :).

Wer sich weiter mit der Thematik Qualitätssicherung bei OSM beschäftigen möchte, der kann gerne mal im Wiki – Quality Assurance nachschlagen.

Über Rückmeldungen in den Kommentaren würde ich mir sehr freuen.

Matthias

Matthias studiert Informatik in Rostock und stieß durch ein universitäres Projekt auf OSM. Seitdem hat ihn dieser Teil der OpenData Bewegung nicht mehr losgelassen und er probiert mit vielen anderen zusammen die Qualität in Mecklenburg-Vorpommern voran zu bringen. Insbesondere probiert er auch neue Leute für das Projekt zu motivieren, indem er mit Ämtern und der Presse kommuniziert.

Kategorie: Gastblog