Kartenstile in JOSM

Der OpenStreetMap-Editor JOSM bietet eine Vielzahl an Anpassungsmöglichkeiten. In diesem Artikel soll der Blick einmal auf die Kartenstile gelenkt werden. Es wird Schritt für Schritt erklärt, wie in JOSM die Kartendarstellung gewechselt werden kann und wie man zusätzliche Stile installiert, die von anderen Benutzern erstellt und in der offiziellen Liste veröffentlicht wurden. Des weiteren möchte ich eine kleine Auswahl dieser bereits veröffentlichten Stile näher vorstellen.

Warum sollte man das Aussehen der Karte im Arbeitsbereich überhaupt verändern wollen? Zum einen ist es wohl Geschmackssache: Der Standardstil mit seinem schwarzen Hintergrund und den dünnen hellen Linien ist auf möglichst effizientes Bearbeiten der Daten hin optimiert. Einen etwas anderen Ansatz verfolgt der Online-Editor Potlatch 2, bei dem die Arbeitsfläche schon deutlich mehr nach einer ausgestalteten Karte aussieht. Diese Art der Darstellung kann auch in JOSM genutzt werden, was Einsteigern mit Potlatch 2-Erfahrung möglicherweise mehr zusagt.

Zum anderen können durch Erweiterung des Kartenstils gezielt Eigenschaften wie beispielsweise Höchstgeschwindigkeit (maxspeed=*) oder Straßenbeschaffenheit (surface=* & smoothness=*) visualisiert werden. Wer an der Erfassung entsprechender Eigenschaften interessiert ist, kann so auf direkte und einfache Weise die Vollständigkeit und Korrektheit der Daten überprüfen.

Die Standard-Kartenstile

Wechsel des Kartenstils in JOSM

Nach der Installation bietet JOSM standardmäßig drei verschiedene Kartendarstellungen an. Um zwischen den Stilen zu wechseln, aktiviert man den Kartenzeichenstil-Dialog mit einem Klick auf das Palette-Symbol links unten. (Auf kleineren Bildschirmen ist das Symbol möglicherweise versteckt, dann kann der untere Bereich der Werkzeugleiste mit dem Mausrad oder über den kleinen Pfeil heran geholt werden.)

Der Kartenstil-Dialog im rechten Bereich listet alle installierten Stile auf. Mit einem Klick auf das Kästchen links vom jeweiligen Namen wird der Stil aktiviert oder deaktiviert. Prinzipiell können mehrere Stile gleichzeitig aktiv sein. In diesem Fall werden die Darstellungsregeln kombiniert, wobei die unteren Einträge die darüber liegenden überschreiben. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn ein Zeichenstil sich einem ganz speziellen Aspekt in der Kartendarstellung widmet und damit einen Basisstil ergänzt.

Standardstil in JOSM

Potlatch 2-Stil in JOSM

josm draht style

Drahtdarstellung in JOSM

JOSM (Standardstil)
Der klassische Stil in JOSM mit schwarzem Hintergrund ist für das Editieren der OpenStreetMap-Daten konzipiert und hat dadurch ein eher schlichtes Erscheinungsbild. Wie die verschiedenen Linien über Knotenpunkte miteinander verbunden sind, kann durch die feine Strichzeichnung leichter erkannt werden. Die Sammlung an Symbolen ist verhältnismäßig umfangreich.
Potlatch 2-Stil
Dieser Stil wurde von den Autoren den des Online OSM-Editors Potlatch 2 entwickelt und kann dankenswerterweise auch in JOSM verwendet werden. Besonders hervorzuheben ist die Beschriftung der Linien mit den Straßennamen sowie die Darstellung von Routenrelationen als blauer oder roter Schleier entlang der Linie (siehe Gutenbergstraße in der Abbildung).
Drahtdarstellung

Die Drahtdarstellung ist eine minimalistische Ansicht, die zur Übersicht herangezogen werden kann. Relationen sind ebenfalls erkennbar. Die Drahtdarstellung ist ein spezieller Kartenmodus, der nicht mit weiteren Stilen kombiniert werden kann.

Falls es auf Ihrem System mit dem Standardstil zu Rucklern und störenden Verzögerungen beim Zeichnen kommt, kann durch den Wechsel auf diese Darstellung eventuell eine Verbesserung erreicht werden. Empfehlenswert dürfte in diesem Fall auch die Deaktivierung bestimmter besonders leistungshungriger Zeichenfeatures sein: Einstellungen > Anzeige-Einstellungen > OSM-Daten > „Optionen, welche die Zeichenleistung betreffen“ (nur im Expertenmodus sichtbar).

Herunterladen weiterer Stile

Aufrufen der Einstellungen für Kartenstile

Weitere Stile können bequem heruntergeladen werden: Bewegt man den Mauszeiger über den Kartenzeichenstil-Dialog, so erscheint eine Reihe von Schaltflächen im unteren Bereich. Ein Klick auf die rechte Schaltfläche (Einstellungssymbol) öffnet den Dialog zur Konfiguration der Zeichenstile.


Karten-Einstellungen

Verfügbare Stile finden sich in der linken Liste, die erst ausgewählt und dann über die mittlere Schaltfläche (Pfeil nach rechts) übernommen werden.


Verfügbare Stile (kleine Auswahl)

Adressvalidator
Name Address Tags Validator
Autoren Antisida, CupIvan, Felis Pimeja, Zverik
Link Dokumentation und Quelltext

Nicht zu verwechseln mit: „Coloured Addresses“.

Adress-Validator-Stil

Der Adressvalidator-Stil unterstützt beim Mappen von Adressen. Häuser und Straßenbeschriftungen werden entsprechend dem Anfangsbuchstaben des Straßennamens eingefärbt. Damit sollte eine falsche Zuordnung direkt ins Auge fallen. Bauwerke mit fehlender Hausnummer und/oder fehlendem Straßennamen werden optisch hervorgehoben (siehe Abbildung). Von der Darstellung ausgenommen sind Garagen und Hütten, es sei denn, sie tragen bereits Adressinformation.


Höchstgeschwindigkeit („BesideTheRoad_Speed“)
Name BesideTheRoad_Speed
Autor kudrdima
Link Quelltext

Nicht zu verwechseln mit: „Höchstgeschwindigkeit“ (engl. „Maxspeed“) und „Geschwindigkeitsbegrenzungszeichen“ (engl. „Speedlimit Signs“).

„BesideTheRoad_Speed“-Stil zur Anzeige von Höchstgeschwindigkeiten

Dieser Stil dient der Anzeige von Höchstgeschwindigkeiten. (Nicht vom etwas merkwürdigen Namen verwirren lassen!) Eine Kombination mit anderen Stilen ist problemlos möglich, zur besseren Übersicht kann man die Darstellung aber auch einmal (wie in der Abbildung) einzeln wirken lassen.

Werte der maxspeed-Eigenschaft werden farblich codiert und als Umrandung der Straße visualisiert. Insbesondere werden auch Straßen mit verschiedenen Höchstgeschwindigkeiten in Hin- und Rückrichtung korrekt eingezeichnet.


Oberflächenbeschaffenheit
Name (de) Oberflächenbeschaffenheit
Name (en) Surface
Autor cmuelle8
Link Dokumentation und Quelltext

Nicht zu verwechseln mit: „Surface - Data Entry“.

Stil Oberflächenbeschaffenheit

Im Stil Oberflächenbeschaffenheit werden die Werte der Eigenschaften surface=* und smoothness=* visualisiert. Die Darstellung hängt vom Zoomlevel ab: Bei kleinen Maßstäben wird nur angezeigt, ob entsprechende Eigenschaften vorhanden sind, sobald man näher heran zoomt, werden die Farben differenzierter und es erscheint eine Beschriftung entlang der Linie. Objekte, die sowohl mit surface=* als auch mit smoothness=* getaggt sind, erkennt man an der stärkeren Linienbreite (nicht in der Abbildung).


Mapnik
Name Mapnik (true)
Autoren (Mapnik xml Stil) Steve Chilton, Lennard und viele andere
Links

Der Stil „Mapnik (true)“ stellt die Daten möglichst so dar, wie sie das Programm Mapnik mit dem entsprechenden OpenStreetMap-Stil erzeugen würde. Dies kann also als eine Art Vorschau auf das Resultat in der OSM-Hauptkarte angesehen werden. Zum Editieren ist diese Kartendarstellung weniger geeignet, da Linien und Punkte je nach Eigenschaften zum Teil nicht angezeigt werden.

In der Abbildung kann man erkennen, dass die Imitation noch nicht perfekt ist. Beispielsweise werden Gebäude von Landnutzungsflächen verdeckt und Straßennummern wie B 254 werden nicht in der gewohnten Form als Plakette angezeigt.


Diese Auswahl an Stilen war natürlich sehr subjektiv und je nach Interessengebiet finden sich weitere Stile, die bei der Erfassung bestimmter Merkmale unterstützen können. So gibt es zum Beispiel Kartendarstellungen zu den folgenden Themen: Seezeichen, verschiedene Arten von Parkmöglichkeiten, Stromversorgungseinrichtungen, Bürgersteige, beleuchtete Straßen, Hervorhebung von Objekten mit FIXME=*-Eigenschaft, Hervorhebung von Objekten, die vom Benutzter gerade neu erstellt oder modifiziert wurden und noch einige mehr.


Mapdata: © OpenStreetMap contributors
Mapnik tiles: CC-BY-SA 2.0

Wochennotiz Nr. 119

21.10. – 27.10.2012

Die weltweite Abdeckung von OpenStreetMap [1]

Talk, Forum, Wiki & Blog

OpenStreetMap-Foundation

Karten

#switch2osm

  • Auf ORF.at werden OpenStreetMap-Daten verwendet.

Programmierung

  • Der Sourcecode zum iOS-Editor POI+ wurde veröffentlicht.
  • Der Code von FixMyStreet wurde ebenfalls veröffentlicht.
  • Für den neuen JavaScript OSM-Editor iD von Richard Fairhurst hat Tom MacWright viele Änderungen eingecheckt.

Weltweit

  • Bei der Weiterentwicklung des Nahverkehrsplans der Stadt Frankfurt am Main können Bürger neue Haltestellen vorschlagen.
  • Ein Artikel über Open Data in Kommunen.

und sonst

  • Steve Coast schreibt über Lizenzen.
  • Yelp übernimmt Qype.

Wochenvorschau

  • Am 14. November findet in Zürich ein Vortrag über “Tourenplanung mit Open Source: OpenStreetMap, PostGIS, OSRM und OpenLayers” statt.
  • Am 29. November wird in Berlin ein Entwicklertag zum Thema Offene Nahverkehrsdaten veranstaltet.

Wochennotiz Nr. 118

15.10 – 20.10.12

Digitale Karte des Römischen Reichs [1]

Talk, Forum, Wiki & Blogs

Karten & Programme

Intergeo

  • Lars beschreibt das Setup der Kartenwerkstatt auf dem OpenStreetMap-Stand bei der Intergeo hier im OSMBlog.
  • Arnulf Christl hielt bei der Intergeo einen Vortrag über “OpenStreetMap und die Öffentliche Verwaltung”, die Folien davon stehen online.

SotM-US

Veranstaltungen

  • Am 3. November wird in der Berliner c-base der TransitTechDay statt finden. Dabei wird es „um mobile Apps, Routing-Algorithmen, Open Data (auch openPlanB), intermodaler Verkehr uvm. gehen.“
  • Im März 2013 findet in Heidelberg die Geoinformatik 2013 statt; Beiträge oder Aussteller mit Bezug zu OSM sind gerne gesehen.
  • Jochen Topf hält am Dienstag, den 23.10. an der HS Karlsruhe im Rahmen des Kartographischen Kolloquiums einen Vortrag mit dem Titel „OpenStreetMap – Kartographische Stolpersteine“. Der Vortrag beginnt um 17:30 Uhr im Hörsaal hb (Gebäude B der HS Karlsruhe). Die Veranstaltung ist öffentlich.

Sonstiges

Kartenwerkstatt auf dem Intergeo-Stand

Vom 09.-11. Oktober fand die Intergeo 2012 in Hannover statt. Der OpenStreetMap-Stand hatte erneut großen Zulauf und die fleißigen Standbetreuer halfen bei Fragen zur neuen Lizenz und dem Einsatz der OSM-Daten auf mobilen Geräten. Eine Attraktion war auch die eingerichtete Kartenwerkstatt. Der Druckerhersteller Epson stellte für die gesamte Messelaufzeit einen Großformatplotter inklusive Papier und Tinte zur Verfügung. Bei der Vorbereitung der Messe wurde ein Setup erstellt, dass die Erstellung von druckbaren Karten direkt am Messestand ermöglichte.

Im Folgenden möchte ich die Konfiguration beschreiben und beschreiben welche Erfahrungen gesammelt wurden. Durch die Limitierung der Hardware konnte nur mit einem Ausschnitt gearbeitet werden. Bei entsprechend mehr Ressourcen funktioniert das Setup jedoch auch für den gesamten Planeten. Die Extrakte gibt es für einzelne Gebiete bei der Geofabrik oder für individuelle Gebiete beim Extraktdienst von BBBike. Das Grundsystem bestand aus einer Standardinstallation eines 64Bit-Ubuntu Precise Penguin Pangolin. Eingebunden wurden folgende PPAs

  • http://ppa.launchpad.net/mapnik/nightly-trunk/ubuntu
  • http://ppa.launchpad.net/ubuntugis/ubuntugis-unstable/ubuntu
  • http://ppa.launchpad.net/kakrueger/openstreetmap/ubuntu

Außerdem wurde noch PostgreSQL 9.1 mit Postgis 2.0 sowie Apache installiert. Von den Mapnik-Utils wurde nik2img und cascadenik installiert. Hilfreich beim PostgreSQL-Tuning waren Frederiks Folien der SotM 2012. Folgende Einstellungen wurden gemacht:

shared_buffers = 24MB
work_mem = 32MB
maintenance_work_mem = 4096MB
autovacuum = off
fsync = on 
synchronous_commit = on

Gegebenenfalls muss noch der Parameter shmmax angepasst werden, falls die obigen Parameter zu groß gewählt werden:

sysctl -w kernel.shmmax = 4294967296  #4GB

Die virtuelle Maschine wurde mit 12GB RAM und 100GB HDD großzügig dimensioniert, außerdem lief sie von einer SSD.

Für das Rendern der Karte wurde MapServer und Mapnik eingesetzt. Der Kartenstil für Mapnik setzte auf dem osm2pgsql-Schema auf, wohingegen MapServer das Imposm-Schema verwendete. Im basemaps-Repository von MapServer gibt es ein Skript, das aus dem osm2pgsql-Schema ein Imposm-Schema erzeugt. Beim Import mit osm2pgsql wurde die Datei „default.style“ des deutschen Kartenstils benutzt sowie auch eine hstore-Spalte mit allen Tags erzeugt.

Am Anfang wurde nur mit dem Deutschland-Extrakt gearbeitet. Da es aber Anfragen für Österreich gab, wollte ich die Daten einfach hinzuladen. Beim Import habe ich jedoch die Hilfstabellen gelöscht, also musste ein Neuimport gemacht werden. So wurde zuerst wieder Deutschland importiert, ohne das Löschen der Hilfstabellen. Beim Import von Österreich gab es jedoch constraint-Verletzungen, da doppelte Einträge vorkamen. Letztendlich entschied ich mich für einen neuen Extrakt von bbbike der Deutschland und Österreich enthielt und die Hilfstabellen konnten wieder gelöscht werden.

osm2pgsql -c -d print -E 3857 -C 6096 -r pbf --drop --hstore --hstore-match-only --unlogged --number-processes 6 -p osm --slim -S /home/fossgis/build/styles/mapnik-german/default.style germany_austria.osm.pbf

Für den MapServer wurde ein WMS-Dienst erzeugt, der in drei Kartenstilen verfügbar war. Diese ähneln dem Aussehen von Google Maps, Bing Maps bzw. dem Michelin Atlas.

Das Rendern der Mapnik-Karten erfolgte mit dem Tool nik2img.py und es standen der internationale und der deutsche Kartenstil zur Verfügung.

Für die Verwendung auf dem Messe-Stand habe ich eine JavaScript-Anwendung erstellt, die auf OpenLayers und GeoExt aufbaut. So konnten über eine Web-GUI die Parameter und der gewünschte Kartenausschnitt bequem am Bildschirm eingestellt werden.

 

In der Oberfläche wird die Breite und Höhe des Kartenbildes in Pixeln angegeben. Durch den eingebundenen WMS des MapServer konnte das Ergebnis vorab im Browser betrachtet werden. Bildausschnitt und Kartenstil gaben exakt das Ergebnis wieder, nur in einer geringeren Auflösung. Durch einen Klick auf den „gooo-Button“ erfolgte das eigentliche Rendern in der hohen Auflösung. Dazu werden alle Parameter an ein Python-Skript übergeben. Dieses holt sich entweder das Bild vom MapServer oder, wenn entsprechend eingestellt, durch einen Aufruf von nik2img. Das Rendern des Kartenbildes erfolgte innerhalb weniger Minuten, oftmals sogar unterhalb einer Minute. Anschließend wurde noch eine Infobox mit Lizenzangabe und Quellennachweis per ImageMagick auf das Kartenbild gerendert. Dieser Schritt könnte auch vom MapServer direkt und wahrscheinlich auch durch Mapnik mit einem zusätzlichen Layer realisiert werden. Ein ImageMagick-Aufruf war hier jedoch einfacher.

Die hohe Auflösung wurde erreicht durch die Umrechnung der Höhe und Breite. Hier sind zwei Beispielaufrufe, die ein Bild mit 800×600 Pixeln für einen Ausdruck mit 360 dpi erzeugen:

  • http://printbox/cgi-bin/mapserv?LAYERS=default&SERVICE=WMS&VERSION=1.1.1&REQUEST=GetMap&STYLES=&EXCEPTIONS=application%2Fvnd.ogc.se_inimage&SRS=EPSG%3A900913&BBOX=1467870.6369923,6882377.556746,1488984.3755909,6897485.2569212&WIDTH=3990&HEIGHT=2855&format=agga&map_resolution=360
  • nik2img.py /home/fossgis/build/styles/mapnik/osm.xml mapnik_2012-10-11-11-28.png --scale-factor=3  -e 1467870.6369923 6882377.556746 1488984.3755909 6897485.2569212 -d 3990 2855 --no-open

Das fertige Bild konnte jetzt zum Plotter geschickt werden. Hier kann es kompliziert werden. Durch die Verwendung von Photoshop und Mirage (das bevorzugte Epson Druckwerkzeug) bestand der Aufwand lediglich im Öffnen des Bildes und der Einstellung der Ausrichtung (Hoch- /Querformat). Hat man nur den Standard-Druckertreiber muss man die Breite und Höhe des Bildes sowie des Papierformats, die Ausrichtung, die Auflösung und die Positionierung einstellen.

Gedruckt wurde auf einer 44-Zoll-Rolle mit Fotopapier und auf einer 36-Zoll Rolle mit Normalpapier. Die Druckdateien waren zwischen 50 und 120 MB groß und gedruckt wurde mit 360dpi. Der Druck auf Fotopapier dauerte ca. 20 Minuten im B0-Format, auf Normalpapier waren es 7-10 Minuten.

Das Setup funktionierte auf dem OSM-Stand sehr gut. Insgesamt wurden zwei Rollen Fotopapier (44″) und eine Rolle Normalpapier (36″) verbraucht. Am zweiten Tag lief der Plotter fast ununterbrochen und produzierte für viele Interessenten ihr Kartenposter. Die exakte Anzahl der Ausdrucke kann leider nicht mehr angegeben werden.

Natürlich gibt es immer Platz für Verbesserungen. Zum einen war die Web-GUI nur ein Prototyp, der noch deutlich verbessert werden kann. Die direkte Auswahl des Papierformats würde dem Benutzer die ganze Umrechnung mit Breite/Höhe, DPI und Pixel ersparen. Das Kartenbild selbst könnte noch durch einen Rahmen, ein zusätzliches Gradnetz oder Elemente wie Nordpfeil, Maßstabsleiste und Legende ansehnlicher gestaltet werden. Einige Kartenstile der frei zugänglichen OSM-Karten sind öffentlich. Einige benutzen zusätzliche Daten wie z.B. Höhenlinien oder Schummerungen. Andere basieren auf einem eigenen Datenbankschema, wie z.B. die ÖPNV-Karte. Es ist nicht so einfach die diversen Kartenstile in das Setup zu integrieren, aber auch nicht unmöglich. Die Kartenstile können für den Druck noch angepasst werden. So sind z.B. bei den erzeugten Deutschlandkarten nicht alle Hauptstädte der Bundesländer beschriftet. Wenn dann letztendlich das druckbare Bild erzeugt wurde, wird auch ein großformatiger Drucker benötigt oder ein Copyshop. Eine Deutschlandkarte kann hier (ca. 90MB) heruntergeladen werden.  Aktuelle Downloadlinks am Ende des Artikels.

Die Druckwerkstatt auf der Intergeo war jedenfalls ein Erfolg. Es gab viele Interessenten, die sich das Setup erklären ließen und Anregungen für Verbesserungen gaben. Viele Besucher wollten ihren Wohn- oder Arbeitsort großformatig ausgedruckt haben. Ob und wenn ja, in welchem Umfang es eine Druckwerkstatt auch auf anderen Veranstaltungen geben wird, ist noch nicht entschieden. Alle aktiv Beteiligten können sich ähnliche Aktionen gut vorstellen. Meinungen und Ideen aus der OSM-Community sind auf jeden Fall erwünscht.

Update: Das Problem der Städtebeschriftung wurde inzwischen gelöst. Eine aktuelle Version kann für folgende Länder heruntergeladen werden: Deutschland (ca. 80MB), Österreich (ca. 40MB) und Schweiz (ca. 40MB)

Wochennotiz Nr. 117

7.10. – 14.10.2012

Talk, Forum, Wiki & Blogs

  • Pascal Neis hat eine Grafik erstellt, die jeweils die erste erstellte Node für jeden Mapper in Deutschland zeigt.
  • Eine Umfrage für Menschen mit Farbsehschwäche zu Straßenklassen im OSM.org-Mapnikstil.
  • Eine neue Straßenlistenauswertung ist als Beta verfügbar.
  • Drei Vorschläge von Mapbox für Verbesserungen der API.
  • Mapbox beschreibt die nächsten Schritte ihrer Arbeit im Rahmen der Förderung durch die Knight Foundation.
  • Für die Region Kopenhagen entsteht ein neuer Fahrrad-Routenplaner basierend auf OSM-Daten und es wird aktiv an der Verbesserung der Daten gearbeitet.
  • Für help.osm.org wird eine neue Platform gesucht.
  • Richard Weait erstellte nach dem Beispiel von Baseball-Karten Sammelkarten für Mapper.

openstreetmap.de

  • Um den häufigen Nachfragen bezüglich der vermeintlich nicht vorhandenen Routing-Funktion von OSM entgegen zu wirken, befindet sich nun auf http://openstreetmap.de/karte.html ein direkter Link zu drei verschiedenen OSM-Routenplanern.

Karten & Programme

SotM US

#switch2osm

und sonst

Wochennotiz Nr. 116

30.9. – 6.10.2012

Mit GeoDNS werden die OpenStreetMap-Tiles-Anfragen verteilt. [1]

Talk, Forum, Wiki & Blog

OpenStreetMap-Foundation

Humanitarian OpenStreetMap Team

Konferenzen

  • Auf der Intergeo werden mehrere Projektstände vertreten sein, z.B. OpenStreetMap und OpenSeaMap. Daneben gibt es ein Vortragsprogramm, am OpenStreetMap Stand für Besucher eine kleine bzw. große Überraschung und mit Frederik Ramm wird ein Vorstandsmitglied der OpenStreetMap Foundation anwesend sein.

Karten

  • Eine ASCII Map der USA von 1978.
  • Die Einträge von 2008, 2009 oder 2010 aus der OpenStreetBug Datenbank werden auf einer eigenen Karte angezeigt.

#switch2osm

  • Auch lanyrd.com nutzt OpenStreetMap, um Konferenzorte anzuzeigen, z.B. SotM US.

Programme

Programmierung

und sonst

  • Das Solar-Institut in Jülich sucht eine studentische oder wissenschaftliche Hilfskraft mit guten Vorkenntnissen im Bereich OpenSource GIS Anwendung.
  • Mit den 5 Star Schema von Tim Berners-Lee können Daten in Bezug auf OpenData bewertet werden.
  • Das Projekt Stadt Land sucht Projektideen, die gerne auch OSM Daten nutzen dürfen. Die ausgewählten Projektideen werden anschließend gefördert.
  • Das GeoZG ist noch nicht fertig. Gibt es ein Happy End?