Wochennotiz Nr. 128

23.12. – 30.12.2012

THE HOBBIT FILMING LOCATIONS - A Cartodb.js map

Eine Karte aller Drehorte des Films „The Hobbit“ [1]

Talk, Forum, Wiki & Blog

  • Zum Jahresabschluss gibt es noch einen Podcast zum Thema “Overpass API”. In 2:50 h erklärt Roland die Overpass API von allen Seiten.

Konferenzen

Karten

Programme

Programmierung

  • In Subversion befinden sich einige Dateien mit 64 Bit Node-IDs zum Testen. Erste Softwaretools sind schon vorbereitet.
  • Im Blogpost schreibt Gary Gale über die Installation von PostgreSQL, PostGIS und weiterer Software auf einem Mac.

und sonst

  • Die EU-Kommission startet die Betaversion des Open-Data-Portals..

In eigener Sache

  • Auch wir wünschen euch einen guten Rutsch und hoffen, auch in 2013 viele coole Dinge berichten zu können. Vielen Dank an alle, die das Blog und den Podcast möglich machen.

Overpass API auf der FOSSGIS Konferenz

head_rapperswill

Für die kommende FOSSGIS im Juni 2013 habe ich noch zu viele Ideen für Vorträge. Ich würde Euch daher unter den nachfolgenden Vorschlägen um ein Votum bitten, was ich anmelde.

Es gibt dabei auf der FOSSGIS die beiden Vortragsformen „Vortrag“ und „Workshop“; für einen „Lightning Talk“ sind die Ideen alle zu umfangreich. „Vortrag“ ist ein normaler 30- bis 45-minütiger Vortrag. Ein „Workshop“ umfasst mehr Zeit, ist aber für die Teilnehmer gebührenpflichtig; die Gebühren dienen dem FOSSGIS zur Finanzierung der Konferenz. Ich werde die Materialien aus dem Workshop daher dann nachher auch in anderer Form zugänglich machen, so dass auch Teilnehmer mit schmalen Bugdet davon profitieren. Die Vortragsfolien wird es ohnehin online geben.

Syntax und Semantik der Overpass API

Die Overpass API ist eine über das Web erreichbare Datenbank, die den OSM- Datenbestand spiegelt. Sie bietet dabei schnellen Lesezugriff mit umfangreichen Abfragemöglichkeiten und ergänzt so die zentrale OSM-Datenbank, die auf Schreiboperationen ausgelegt ist.

Die Overpass API wird heute bereits für eine Vielzahl von Anwendungen, z.B. zur Qualitätssicherung, für in Echtzeit erzeugte Kartenoverlays, thematische Downloads oder auch zur Beschleunigung der Main API verwendet. Ihren Geschwindigkeitsvorteil erzielt die Overpass API durch eine optimierte Datenhaltung anstatt einer relationalen Datenbank.

In diesem Vortrag wird in die Abfragesprache systematisch eingeführt. Als Beispiele werden ein Kartenoverlay auf Basis von OpenLayers erstellt, es wird die spezielle Area-Syntax zur Generierung der Straßenliste einer Stadt verwendet, und es wird als Beispiel für eine mehrstufige Abfrage das Tool zur Erstellung von Bus- und Bahn-Linienbändern und -plänen vorgestellt.

Mobile Karten erstellen mit OSM, OpenLayers und Overpass API

Mit OpenStreetMap stehen nicht nur freie Daten zur Verfügung, sondern wegen der hervorragenden Community decken diese auch ein sehr breites thematisches Spektrum ab, und sie erreichen dabei eine Aktualität, die sich eher in Tagen und Stunden als Monaten und Jahren bemisst.

Mit der Kombination der freien Werkzeuge OpenLayers und der Overpass API lassen sich diese leicht in einer Karte für thematische Overlays visualisieren, die sowohl gleichermaßen auf dem Desktop wie auf mobilen Endgeräten funktioniert, aber trotzdem nicht mehr Infrastruktur als eine einfache HTML-Seite braucht. Dank Overpass API ist sie stets minutenaktuell und auch spontan im HTML-Code oder sogar zur Laufzeit konfigurierbar.

Anhand einer Beispielkarte werden die Möglichkeiten erläutert: Es wird gezeigt, wie durch ein durchdacht einfaches Bedienkonzept und Nutzung der Geolokalisierung eine Smartphone-freundliche Karte entsteht. Wir werden eigene Kategorien von Points of Interest spontan als Kartenoverlay hinzufügen. Und es wird gezeigt, wie durch Kombination von Tag-Verarbeitung auf dem Client und Rückgriff auf die Nominatim-API zu jedem POI automatisch eine Adresse ermittelt werden kann.

Änderungsverfolgung in OSM

Nachdem der OpenStreetMap-Community die Aufgabe, Daten zu erfassen, mit Bravour erfüllt hat, tritt zunehmend auch die Aufgabe der Datenpflege in den Vordergrund. Fehlerhafte oder veraltete Daten sind dabei mindestens so heikel wie fehlende Daten, denn sie untergraben das Vertrauen in die Qualität der Datenbank.

Dabei kann es für fehlerhafte Daten viele Ursachen geben: Weit häufiger als Vandalismus sind dies Bedienfehler von Neu-Mappern. Noch schwieriger zu finden sind Seiteneffekte anderer Edits wie beschädigte Relationen, nicht eindeutige oder irrtümlich gewählte Tags oder sogar unerwartete Nebenwirkungen der wenigen Methoden, bereits hochgeladene Änderungen rückgängig zu machen.

Wir geben einen Überblick, mit welchen Tools sich Änderungen visualisieren und verfolgen lassen, stellen Methoden zur Wiederherstellung alter Datenzustände vor und erläutern, wie sich auf Basis der Neuentwicklung „Augmented Diffs“ eigene, spezialisierte Tools entwickeln lassen.

Augmented Diffs in der Praxis

Der Wunsch in Frederik Ramms Vortrag zu „Augmented Diffs“ vom letzten Jahr ist seit dem Hack-Weekend in Karlsruhe im Oktober 2012 Wirklichkeit geworden: Die Augmented Diffs bieten zusätzlich zu den Diffs der Main API alle nötigen Informationen, um Änderungen geographisch verorten zu können oder auch einen Diff in der Zeit rückwärts anwenden zu können. Sie stellen damit ein sehr hilfreiches Werkzeug zur Änderungsverfolgung dar.

Leider sind die „Augmented Diffs“ aber auch in den Mühen der Ebene angekommen: Die potentiellen Anwendungen für Augmented Diffs sind so unterschiedlich, dass verschiedene Formate notwendig werden. Schon beim Löschen eines Elementes müssen zwei statt einem Satz Metadaten hinzugefügt werden. Die Geometrie eines Weges oder einer Relation kann sich ändern, ohne dass für diesen eine neue Versionsnummer vergeben wird. Beschränkt man den Augmented Diff geographisch, so können sogar Objekte ohne Versionsänderung im Augmented Diff als gelöscht markiert werden müssen. Insgesamt ergibt sich eine unerwartet komplexe Semantik von Änderungstypen.

Dazu kommen Probleme jenseits der Semantik: Einerseits sollen Relationen komplett aufgeführt werden, wenn sich ihre Geometrie ändert. Andererseits sorgt dies bei den doch häufigen Änderungen an Landesgrenzen für Dateigrößen, die nicht nur für andere Clients schwer beherrschbar sind, sondern auch erhebliche Kapazitäten des Server belegen. Sie sorgen zudem dafür, dass sich nur schwer Zeiträume von mehr als einigen Stunden überbrücken lassen.

Es wird als Ausweg ein Ausblick auf den zukünftigen Full-History-Modus der Overpass API gegeben: Damit können dann Augmented Diffs mit den auf den jeweiligen Anwendungszweck zugeschnittenen Inhalten generiert werden, so dass insbesondere längere Zeiträume für kleine Bounding Boxen schnell erstellt werden können, was wiederum die Änderungsverfolgung drastisch verbessert.

Ich werde realistischerweise höchstens einen Workshop plus einen Vortrag vorbereiten können. Bitte bennent ein Wuschthema für einen Workshop und ein Wunschthema für einen Vortrag. Wie üblich werde ich nicht strikt auszählen, sondern den besten Argumenten folgen wie z.B. inhaltliche Überschneidungen zu ähnlichen Vorträgen zu vermeiden.

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Wochennotiz Nr. 127

16.12. – 22.12.2012

kortDer Spieler von Kort ergänzt fehlende Angaben und bekommt dafür Koins [1]

Talk, Forum, Wiki & Blog

OpenStreetMap-Foundation

Humanitarian OpenStreetMap Team

Konferenzen

Karten

#switch2osm

  • Die BeWelcome Website nutzt jetzt OpenStreetMap-Karten.
  • Im Quiz der Aktuellen Stunde (WDR) wird eine OSM-Karte genutzt.

Programme

  • [1] Mit dem Spiel Kort haben zwei Bachelor-Studenten an der HSR einen Prototyp in HTML5 realisiert, der fehlende Angaben im Umkreis des Benutzer abfragt. Zur Weiterentwicklung vergibt Prof. Dr. Keller im SS2013 eine BA-Arbeit.
  • Der neue OSM-Editor iD ist in einer Alphaversion erschienen.
  • Einige Studierende der FH Mainz haben eine Webappprototyp POIseng programmiert, die es ermöglicht, ATM’s (Bankautomaten) in der unmittelbaren Nähe zu finden und zu ändern.
  • Die Android App inViu routes dient zur Aufzeichnung von Routen und
    Fahrtenbuch-Daten, zur Erstellung von Geo-Notizen samt ortsbezogenen Alarmierungen, zum Speichern von GPS-Bildern und POIs sowie zur Standortanzeige von Freunden auf der integrierten OSM-Karte.

Wochennotiz Nr. 126

9.12. – 15.12.2012

3dosmbuildingsOSM jetzt auch in 3D (stereoskopisch) [1]

Talk, Forum, Wiki & Blog

  • Die Camping-Seite outscout.org bittet um Feedback.
  • Im Blogartikel fragt Frederik “Hast Du schon Deine 1.000 Hausnummern?”
  • Ein Blogartikel über das Erstellen einer 3D-Karte von London.
  • Steve Coast blogt über Innovationen.
  • Die Erzgebirgsbahn zeigt OSM Karten in den Zügen und in den Smartphoneapplikationen (Android, iPhone).
  • Zu der Frage, ob die Satellitenbilder auf mapbox.com in OSM benutzt werden dürfen, gibt es eine Antwort.
  • Die Wikiseite beschreibt ein Nachfolger des xybots.
  • Im Tagebuch von Alex Barth gibt es einige Hinweise über den neuen Editor iD und eine aktuelle Demowebsite.

openstreetmap.de

Konferenzen

Karten

  • [1] Die OSM-Karte mit 3D-Brillen anschauen auf osmbuildings.org.
  • Für den Routing-Service Routino gibt es jetzt auch in einer Demo-Instanz für Deutschland.
  • Die Webseite metafly.info zeigt neben Flugbewegungen auch Fluglärm in Abhängigkeit von Höhe und Umgebung auf einer OSM-Karte.
  • Diese Website hilft beim Mappen von Brückenhöhen und Unterführungen.

Tagging

Programmierung

und sonst

Wochennotiz Nr. 126

9.12. – 15.12.2012

3dosmbuildingsOSM jetzt auch in 3D (stereoskopisch) [1]

Talk, Forum, Wiki & Blog

  • Die Camping-Seite outscout.org bittet um Feedback.
  • Im Blogartikel fragt Frederik “Hast Du schon Deine 1.000 Hausnummern?”
  • Ein Blogartikel über das Erstellen einer 3D-Karte von London.
  • Steve Coast blogt über Innovationen.
  • Die Erzgebirgsbahn zeigt OSM Karten in den Zügen und in den Smartphoneapplikationen (Android, iPhone).
  • Zu der Frage, ob die Satellitenbilder auf mapbox.com in OSM benutzt werden dürfen, gibt es eine Antwort.
  • Die Wikiseite beschreibt ein Nachfolger des xybots.
  • Im Tagebuch von Alex Barth gibt es einige Hinweise über den neuen Editor iD und eine aktuelle Demowebsite.

openstreetmap.de

Konferenzen

Karten

  • [1] Die OSM-Karte mit 3D-Brillen anschauen auf osmbuildings.org.
  • Für den Routing-Service Routino gibt es jetzt auch in einer Demo-Instanz für Deutschland.
  • Die Webseite metafly.info zeigt neben Flugbewegungen auch Fluglärm in Abhängigkeit von Höhe und Umgebung auf einer OSM-Karte.
  • Diese Website hilft beim Mappen von Brückenhöhen und Unterführungen.

Tagging

Programmierung

und sonst

1.000 Adressen

(c) by Alexander Hüsing CC-BY

Jeder kennt sie, die Sprüche darüber, was OpenStreetMap vor allem fehle: Adressen. Normalerweise sage ich jedem, der findet, dass OSM für irgendeinen Zweck unbenutzbar sei: „Dann benutze es halt nicht.“ – Schliesslich gibt es weiss Gott genügend Zwecke, für die OpenStreetMap ausgezeichnet nutzbar ist, und wenn unsere Mapper finden, dass Adressen eine gute Sache sind, dann kommen die schon auch dazu.

Trotzdem fiel mir auf, dass auch erfahrene Mapper immer mal wieder resigniert sagten: „Wir kriegen nie einen kompletten Adressdatensatz, zumindest nicht ohne einen großen Datenimport.“ – ganz untypisch für ein Projekt wie unseres, in dem man eigentlich eher die Ärmel hochkrempelt und loslegt. Also stellte ich eine kleine Rechnung auf. In Deutschland gibt es vielleicht so 40 Millionen Adressen. Und ungefähr 40.000 Leute haben in Deutschland schon gemappt. Wenn nun jeder davon 1.000 Adressen erfassen würde…

Normalerweise mappe ich Adressen nur selten, aber jetzt beschloss ich, doch etwas systematischer vorzugehen. Kann ja nicht so schwer sein! Wie in alten Zeiten, als wir noch fehlende Straßen mit dem GPS hinzugefügt haben, druckte ich mir jedesmal einen kleinen Kartenausschnitt aus, wenn mich mein Weg in eine Gegend ohne Hausnummern führte, und zeichnete Hausnummern auf. Oder ich machte einen kleinen Umweg… und wie in alten Zeiten waren meine Standard-Gegenden natürlich bald fertig, und ich freute mich, wenn mich eine Besorgung mal woandershin führte, wo es noch keine Hausnummern gab. (Ich habe auch ein bisschen gemogelt und einige Ausdrucke an Freunde und Familie gegeben, mit der Bitte, beim nächsten Spaziergang ein paar Nummern einzutragen.)

Entgegen meiner Erwartung war es gar nicht langweilig. Manche Straßen sind zwar fein säuberlich im Zweier-Abstand numeriert, aber ziemlich oft gibt es dann doch ein Kleinod oder eine Besonderheit zu entdecken – die 7a im Hinterhof, die 126 mit dem Eingang von der Rückseite, oder die 38, die eigentlich schon an der anderen Straße liegt.

Es dauerte etwa drei Wochen, bis ich mit dieser Art von „Nebenbei-Mapping“ meine 1.000 Adressen zusammenhatte – natürlich nur, weil ich auf der Arbeit von anderen OSMern aufbauen konnte,  die vor mir schon Straßen und meistens auch die Hausumrisse eingetragen hatten.

Ich glaube zwar immer noch nicht, dass Adressen wirklich so wichtig sind, wie einige sagen. Aber ich denke, ich werde weiterhin nebenbei Hausnummern aufzeichnen und ab und zu auch mal Freunde mit einem Ausdruck behelligen, und sei es nur, um zu beweisen, dass die Befürchtung „das kriegen wir mit Crowdsourcing nie hin“ falsch ist.

Es ist wie in alten Zeiten, als die Leute sagten: „Das mit OSM, das kann doch gar nicht gehen.“

Hast Du schon Deine 1.000 Hausnummern?

 

(Dieser Artikel ist auf Englisch am 12.12.2012 in Frederiks Blog auf osm.gryph.de erschienen.)