Die Membership Working Group hat am 26. Januar 2019 ihren Untersuchungsbericht zum Masseneintritt von etwa 100 neuen Mitgliedern aus Indien in die OpenStreetMap Foundation am 15.11.2018 veröffentlicht, den sie am 26. Dezember 2018 dem Vorstand der OpenStreetMap Foundation vorgelegt hat. Im Folgenden veröffentlichen wir eine Übersetzung des Berichts. Wir danken insbesondere SJFriedl für die Bereitstellung der Abbildungen als SVG-Dateien.
Englischer Originaltitel: Investigation into Unusual Signups
erstellt von der Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung der OSMF, 26. Dezember 2018 [1]
Autoren: Steve Friedl (SJFriedl), Guillaume Rischard (Stereo) [2]
Zusammenfassung
Am 15. November 2018 gab es einen signifikanten und unüblichen Ausschlag in der Anzahl der Registrierungen neuer Mitgliedschaften bei der OpenStreetMap Foundation (OSMF): Ungefähr 100 indische Mitarbeiter einer Firma, die auf die Auslagerung von Arbeiten spezialisiert ist, haben innerhalb weniger Stunden Mitgliedschaften abgeschlossen und Bedenken hervorgerufen, dass es sich um einen Versuch handelt, die Wahl zu beeinflussen [3].
Ein Umlaufbeschluss, der diese Mitgliedsanträge abgelehnt hätte, fand keine Mehrheit im Vorstand.
Davon unabhängig hat die Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung (MWG) [4], die für die Verwaltung der OSMF-Mitgliedschaften zuständig ist, eine Untersuchung der Umstände dieses Falles durchgeführt.
Die MWG glaubt, dass angesichts der Beweislage Folgendes angenommen werden muss:
- Die unüblichen Neuanmeldungen sind tatsächliche Mitglieder, keine Schein-Identitäten.
- Es war eine zentral gelenkte, gerichtete Kampagne des Arbeitgebers, keine natürliche Reaktion auf einen öffentlichen Aufruf.
- Die Mehrheit dieser Mitglieder hat sich nicht freiwillig, aus eigenem Antrieb und eigenständig angemeldet.
- Wir hegen den starken Verdacht, dass der Arbeitgeber diese Mitgliedschaften bezahlt hat.
- Die OSMF hat Glück, dass diese Kampagne entdeckt worden ist.
- Wir wissen nichts über die Motive der Kampagne.
- Die Firma ist gegenüber dem Vorstand und der Öffentlichkeit unehrlich.
Diese Neuanmeldungen wecken den Verdacht eines möglicher Versuches, die Vorstandswahlen am 15. Dezember 2018 zu beeinflussen, was nur durch den allgemein veröffentlichten, aber falschen Stichtag für die Wahlberechtigung unmöglich gemacht wurde.
Die Autoren danken all denjenigen, die uns unterstützt haben, insbesondere der indischen Community, deren Mitglieder sehr wichtige Hilfe während unserer Untersuchungen geleistet haben.
Hintergrund
Die OpenStreetMap Foundation ist ein nicht gewinnorientierter Verein, der in England und Wales registriert ist und das OpenStreetMap-Projekt „unterstützt, aber nicht kontrolliert“. Ihr Aufbau ist durch die Satzung (engl. Articles of Association (AoA), Anm. d. Übs.) vorgegeben, ihre Mitglieder sind die höchste Autorität.
Gerade als der Stichtag für die Wahlberechtigung der Vorstandswahl 2018 verstrichen war, traf eine große Anzahl an OSMF-Mitgliedsanträgen unter verdächtigen Umständen ein.
Dieser Umstand wurde vom MWG-Mitglied (und damaligen Vorstandskandidaten) Guillaume Rischard entdeckt, als er die Mitgliederstatistik der einzelnen Länder analysierte. Er meldete diesen Vorfall [5] dem Vorstand am 20. November 2018, weil er von diesem Zustrom besorgt war und nachdem er nach Nachforschungen in der Sache angestellt hatte.
Die Satzung der OSMF erlaubt es dem Vorstand, neue Mitgliedsanträge binnen sieben Tagen ohne Angabe von Gründen abzuweisen. Der Vorstand hat im Jahr 2011 davon Gebrauch gemacht, als es eine Massenanmeldung von Angestellten der Firma Skobbler, einer Firma, die OSM-Dienste anbot, gab. Diese wurde auf dieser Grundlage abgewiesen [6].
Im Fall Skobbler war kein Fehlverhalten oder Unanständigkeit vermutet worden, aber der Beitritt von 10 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder so knapp vor der Wahl war als destabilisierend angesehen worden, sodass der Vorstand die Anträge erst zum Tag nach der jährlichen Mitgliederversammlung (d.h. nach der Wahl) angenommen hat.
Ein Umlaufbeschluss, der diese Mitgliedsanträge abgelehnt hätte, hat im aktuellen Fall keine Mehrheit im Vorstand gefunden [7].
Guillaume kontaktierte die anderen Kandidaten der Vorstandswahl, und fünf der sieben Kandidaten unterzeichneten ein Schreiben an den Vorstand, das eine Stellungnahme und eine umfängliche Untersuchung dazu forderte und die Einführung von Regeln zur Vermeidung von Wahlbetrug zusagte. Der Vorstand bereitete daraufhin einen Umlaufbeschluss vor:
Umlaufbeschluss
Am 15. November 2018 gab es eine Massenanmeldung von 100 neuen Mitgliedern aus Indien, von der die meisten von einer einzigen IP-Adresse eines Unternehmens stammen, die im OpenStreetMap-Umfeld „wohlbekannt“ ist. Es gab eine größere Anzahl an Beschwerden bezüglich der Bearbeitungen dieser Firma, welche Mappingdienstleistungen für andere Unternehmen anbietet. Dieser Umlaufbeschluss weist die Mitgliedsanträge vorläufig zurück und beauftragt die MWG damit, den Fall weiter zu untersuchen. Mit dem Skobbler-Fall aus dem Jahr 2011 gibt einen Präzedenzfall mit einer ähnlichen Reaktion.
Der Vorstand veröffentlichte daraufhin die folgenden Informationen auf der Mailingliste OSMF-Talk [8]:
Die Befürworter argumentierten, dass die Umstände, unter denen die Anmeldungen erfolgten, untersucht werden sollten und später über sie entschieden werden sollte. Das ist keine Annahme böser Absichten.
Die Gegner argumentierten, dass der ursprüngliche Beschwerde – der Verdacht, dass die neu abgeschlossenen Mitgliedschaften unter bösen Absichten angelegt wurden, und die Forderung nach einer weiteren Untersuchung – nicht zugestimmt werde und somit keine keine rechtliche Grundlage zur Verzögerung des Beitritts unter unseren aktuellen Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft sei.
Alle Vorstände sind gegen das Anlegen unechter OSMF-Mitgliedschaften.
Gleichzeitig entschied der Vorstand, dass der Zeitpunkt, zu dem Mitglied gewesen sein musste, um wählen zu dürfen, der Beginn des 15. November und nicht das Ende des 15. November (UTC) sei. Diese und jegliche andere Neumitglieder, die nach diesem Datum eintrafen, waren auf der Mitgliederversammlung 2018 nicht stimmberechtigt.
Die Aufgaben der MWG umfassen die Verwaltung der OSMF-Mitgliedschaften. In ihrer Sitzung am 26. November 2018 beschloss sie [9], die Umstände dieser Neuanmeldungen zu untersuchen.
Was war unüblich?
Es ist üblich [10], kurz vor einer Wahl eine erhöhte Anzahl an Neuanmeldungen bei der OSMF zu sehen: Das Zeitfenster endet einen Monat vor der Wahl selbst, sodass ein Ausschlag bei den Neuanmeldungen sowohl erwartet als auch willkommen ist.
Aber der geschilderte Zustrom an Mitgliedern passt nicht zu den üblichen Verhaltensmustern und erregte Verdacht.
Die Beobachtungen, die uns ins Auge fielen:
- Alle waren assoziierte Mitglieder; es gibt nicht die übliche Mischung an Mitgliedschaftskategorien.
- Alle haben @gmail.com-Adressen; normalerweise sehen wir eine Mischung.
- Fast niemand hat einen OSM-Benutzernamen angegeben; das ist sehr unüblich.
- Viele (die meisten?) kamen von einer IP-Adresse von GlobalLogic verbunden, einer IT-Dienstleistungsfirma in Indien, die in OSM/der Geodatenerfassungsbranche unterwegs ist [11].
- Alle haben sich im letzten Moment in sehr geballter Form angemeldet.
Dies war offensichtlich eine koordinierte Aktion, aber welcher Art? Eine legitime (aber unschuldige) Kampagne, um neue echte Mapper zum Beitritt und zur Unterstützung der Foundation zu bewegen? Ein arglistiger Versuch, mit gefälschten Mitgliedschaften das Wahlergebnis zu kippen? Etwas anderes? Wir nahmen uns der Sache an, um es herauszufinden.
Erste technische Erkenntnisse
Der erste Teil unserer Untersuchungen hat überwiegend nach Belegen gesucht, die entweder eine koordinierte (wie wir vermuteten) oder eine natürliche von der Basis ausgehende Kampagne (wie wir bezweifelten) unterstützen.
Sofern nicht anders angegeben, sind alle Zeiten in diesem Bericht in UTC.
Eine graphische Darstellung der Anmeldeszeiten [12] in stündlichen Gruppen über mehrere Tage um den 15. November herum zeigt einen enormen Ausschlag zu Mittag – 55 in der Stunde 10 UTC, etwa 2,5-Mal so viel wie in jeglichem anderen einstündigen Zeitraum seit die OSMF ihre Mitglieder mit CiviCRM verwaltet.
Dies ist ein enormer Ausschlag, der keine andere wahrscheinliche Erklärung außer eine koordinierte Kampagne hat [13]. Koordinierte Kampagnen sind nicht zwangsläufig oder üblicherweise verachtenswert. Wir haben recht schnell festgestellt, dass all diese echte Personen sind, was unsere ursprüngliche Befürchtung über mögliche Fake-Mitgliedschaften (dankenswerterweise) hinfällig gemacht hat. Die Motive oder der mögliche Einfluss durch Dritte bleibt nichtsdestotrotz unbekannt.
Zu Beginn des großen Zustroms neuer Mitglieder [14] erschien auf der Mailingliste Talk-in eine Nachricht, die zum Eintritt in die OSMF ermutigt hat und deb 15. November als den (falschen) Stichtag [15] erwähnte:
Betreff: [Talk-in] Mitgliedschaft in der OSM Foundation
Von: **@gmail.com
Datum: Do. 15.11.2018 07:16:00 UTCHallo OSM Indien,
dies ist nur eine Erinnerung daran, dass laut https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Foundation/AGM18/Election_to_Board die nächste Wahl für den Vorstand der OSM Foundation am 15. Dezember stattfindet.
Wer an der Wahl teilnehmen möchte, muss sich spätestens heute, den 15. November, als Mitglied unter folgendem Link anmelden: https://join.osmfoundation.org/
Das ist sicherlich ein ermutigender Mailinglistenbeitrag [16], aber 100 Mitgliedschaften aufgrund einer freundlichen Erinnerung, die an eine regionale Mailingliste gesendet wurden, würden daraus eine der wirkungsvollsten Kampagnen der Geschichte machen und die OSMF täte gut daran, das noch einmal zu probieren.
Der Absender ist ein Angestellter der Firma GlobalLogic und angesichts der Zeitdifferenz (Indien hat UTC+05:30) ist dieser Mailinglistenbeitrag um 12:46 Uhr Ortszeit (gegen Mittag) erschienen.
Es gab keinen Kontakt von Seiten der Firma, bis die Erklärung des Vorstands auf der Mailingliste OSMF-Talk veröffentlicht wurde, sodass man keine Erklärung hat, aber sich fragt, ob das eine von der Firma ausgedachte Tarnkampagne war, die gehofft hat, dass sie nicht auffliegt.
Die Firma selbst durch einen Vertreter hat nach der Veröffentlichung der Erklärung in einer E-Mail an die Mailingliste Talk-in bestätigt, dass sie hinter der koordinierten Aktion stecke [17]:
Betreff: [Talk-in] Dank an die Teilnehmer der SOTM-Asien und über 100 Neuanmeldungen für die OSMF
Von: **@globallogic.com
Datum: Mo. 03.12.2018 06:30:14 UTC
Hallo OSM Indien,Ich schreibe diesen Beitrag mit frischen Erinnerungen an die SOTM Asien, an der ich und 25 andere Mitglieder meines Teams teilgenommen haben. Dies war unser erstes Mal auf der SOTM Asien und es war solch eine wunderschöne Erfahrung, all den tollen Vorträgen zuzuhören und an den Workshops teilzunehmen. Wir bei GlobalLogic engagieren uns dafür, die beste Karte mit OSM zu erschaffen und haben von anderen OSM-Communitys gelernt und koordiniert; SOTM’s sind eine tolle Plattform, um andere Communitys zu treffen. Wir haben die Mitglieder unseres Teams stets ermutigt, in den OSM-Communitys aktiv zu sein und sind darüber erfreut, mitteilen zu können, dass über 100 Mitglieder unseres Teams nach einem ermutigenden Beitrag freiwillig OSMF-Mitglieder geworden sind und hoffen, dass viele andere von euch es auch tun. (Hervorhebung durch MWG)
Ein Manager von GlobalLogic behauptet, dass der ermutigende Beitrag auf der Mailingliste Talk-in am 15. November, der von einem GlobalLogic-Mitarbeiter erstellt wurde, dafür verantwortlich war, dass ungefähr 100 andere Mitarbeiter entschieden haben, OSMF-Mitglied zu werden und den Beitrag selbst zu bezahlen. Wir sind uns im Klaren, dass der Manager diese Behauptung auch gegenüber dem Vorstand vorgebracht hat.
Der Vertreter scheint zu wissen, wie viele Mitarbeiter Mitglied geworden sind.
Der Autor des ursprünglichen Aufrufs und der Manager sind die einzigen GlobalLogic-Angehörigen, die die Mailingliste Talk-in abonniert haben [18] – zumindest mit E-Mail-Adressen, die uns bekannt sind.
Eine Reihe von uns hat die Verwendung des Begriffs „freiwillig“ in der Erklärung erkannt, was ungewöhnlich defensiv in einer ansonsten positiven Erklärung ist, aber es liegt möglicherweise daran, dass der Autor kein englischer Muttersprachler ist.
Wir haben außerdem beobachtet, dass die State of the Map Asia [19], die 500 km vom Firmensitz in Hyderabad entfernt stattfand, am 18. November geendet hat, der Beitrag aber erst zwei Wochen später veröffentlicht worden ist, nachdem die Anmeldungen auf der Mailingliste OSMF-Talk diskutiert wurden. All die Mitglieder [um die es hier geht], sind vor der SOTM der OSMF beigetreten.
Schlussendlich belegen unsere Aufzeichnungen, dass niemand aus Indien in den Wochen nach dem Beitrag des Managers am 3. Dezember der OSMF beigetreten ist, was eine begrenzte Wirkung von Beitrittsaufrufen auf der Mailingliste Talk-in nahelegt.
Wer sind diese Mitglieder?
Einige ehemalige Mapbox-Mitarbeiter sind zu GlobalLogic gewechselt und haben immer noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen. Mapbox ist eien US-amerikanische Firma, die sehr aktiv zu OSM beiträgt und ehemals ein OSM-Mappingbüro in Bangalore unterhalten hat [20].
61 der neuen Mitglieder haben E-Mail-Adressen angegeben, die sich auch in der OSM-Datenbank finden. Wir haben erwartet, dass mehr Leute OSM-Konten unter anderen E-Mail-Adressen haben (möglicherweise mit dem dienstlichen E-Mail-Konto).
Die meisten haben recht wenig zu OSM beigetragen. In den sechs Monaten vor der Anmeldung haben nur 32 von ihnen überhaupt zu OSM beigetragen. Nur sieben haben mehr als zehn Bearbeitungen.
Eine andere Gemeinsamkeit der aktiven Mapper sind humanitäre Mappingaktivitäten im Rahmen von HOT-Aktivitäten [21]. 15 haben nur für HOT gemappt – in verschiedenen Gegenden, größtenteils in Indien. 3 haben andere Dinge getan, aber die Mehrheit hat HOT-Mapping gemacht, 6 nicht mehrheitlich HOT-Mapping, 7 haben gemappt, aber nichts mit HOT-Bezug. HOT und der GlobalLogic-Kunde Grab arbeiten in Indonesien zusammen [22].
Die MWG bezweifelt, dass eine Gruppe dieser Art der Foundation aus eigenen Antrieb beigetreten ist, wie es behauptet wird.
Stattdessen haben wir den Eindruck, dass den E-Mail-Adressen Zweit- oder Tests-Benutzerkonten anstelle der Benutzerkonten für das Tagesgeschäft zugeordnet sind, weil der Umfang der Mappingaktivität nicht dem entspricht, was wir von einer professionellen Mappinggruppe erwarten.
Alle Anmeldungen sind von Gmail-Adressen aus erfolgt.
Wir verstehen, dass viele die Foundation aus eigenen Mitteln und nicht aus dienstlichen unterstützen möchten, womit das Auffinden von persönlichen E-Mail-Adressen zusammenpasst. Unserer Erfahrung nach haben Zweit-, Zweck- oder Wegwerf-E-Mail-Adressen oft Namen, die das nahelegen. Solche Muster werden hier nicht vorgefunden.
Zwar ist Gmail in Indien sehr populär, aber nur 71 Prozent (189 von 263) Abonnenten der Mailingliste Talk-in haben eine Gmail-Adresse. Wir beobachten eine breite Vielfalt an E-Mail-Domains in der Mitgliederliste der OSMF. Keines der neuen Mitglieder hat sich mit seiner @globallogic.com-Adresse angemeldet – nicht einmal der Manager, der später seine dienstliche E-Mail-Adresse verwendet hat, um an die Mailingliste Talk-in zu schreiben. Warum haben sie alle einen generischen Domainnamen verwendet?
Unserer Meinung nach passt das zu der Vorstellung, dass das eine Tarnkappenkampagne war, die beabsichtigte die Verbindung zwischen den Mitgliedern zu verschleiern.
Eine zufällige Kontrollgruppe
Wir haben glücklicherweise im Laufe dieser Untersuchungen eine große Gruppe französischer Mapper bemerkt, die der OSMF im November beigetreten ist, – auch als Reaktion auf nicht zusammenhängende ermutigende Beiträge (einer von Christine Karch auf der Mailingliste Talk-fr [23] am 12. November gefolgt von einem von Christian Quest [24] am Folgetag). Das ist für uns die ideale Kontrollgruppe, um das Verhalten von Neumitgliedern zu analysieren.
Mit diesen zwei Kohorten – .FR und .IN – beide ungefähr gleich groß (jeweils 110 bzw. 101 Mitglieder) konnten wir die Umstände und das Verhalten beider Gruppen vergleichen und einander gegenüberstellen. Was es uns wohl sagen mag?
Man möge beachten, dass die MWG nicht ermitteln kann, welche Mitglieder der jeweiligen Gruppen auf die Kampagne reagiert haben: Es ist gut möglich, dass einige der neuen Mitglieder von .FR und .IN mit den anderen nichts zu tun haben und einfach zufällig während des betrachteten Zeitraums der OSMF beigetreten sind. Wir weisen jedoch darauf hin, dass der GlobalLogic-Vertreter „über 100 Mitglieder“ für seine Kampagne beansprucht, was jeglichen Zweifel an den Aktivitäten dieser Leute an jenem tag ausräumt.
Leider haben wir keine Zugriffsprotokolle des Webservers aus diesem Zeitraum mehr, die uns noch mehr Informationen über die Anmeldungen zur Verfügung gestellt hätten.
Vergleich: Reaktionen auf Aufrufe
Das vorherige Diagramm der Anmeldungen Mitte November wird hier noch einmal wiederholt, hebt aber die .FR-Anmeldungen separat hervor, welche zuvor Teil der Kategorie „andere“ waren. Außerdem sind nun Aufrufe auf Mailinglisten eingezeichnet, die zum Beitritt aufgerufen haben:
Wir beobachten eine deutlich geballtere Reaktion in der .IN-Kohorte als in der .FR-Kontrollgruppe. Wir wissen, dass die .FR-Beitritte eine natürliche Antwort auf ermutigende Mailinglistenbeiträge waren. Die .IN-Gruppe ging davon aus, einer deutlich knappere Frist genügen zu müssen, was selbstverständlich zu einer geballteren Reaktion führt.
Die französische Kampagne hat die Frist korrekt verstanden und lief von allein gegen die 48-Stunden-Frist.
Die obige Abbildung stellt einen längeren Zeitraum dar, um den Ausschlag im Vergleich mit normalen Anmeldezahlen hervorzuheben. Wir können aber auch diesen Zeitraum vergrößern, um die Reaktion auf die Aufrufe zu zeigen, als die Kampagnen auf die von ihnen für wahr gehaltenen Fristen zuliefen:
Der Betrachter möge das Diagramm sorgfältig betrachten, um die Markierung für den Aufruf der zweiten Kohorte zu entdecken. Ihm folgt direkt eine enorme Anzahl an Anmeldungen.
Dies war eine noch nie dagewesene Reaktion auf irgendeine Kampagne, von der wir je erfahren haben.
Wir verstehen, dass die zweite Kohorte sich einer knapperen Frist konfrontiert sah, aber das ungeheurer Ausmaß und die Unmittelbarkeit der Reaktion könnte eine gerichtete Reaktion anstatt einer koordinierten nahelegen.
Vergleich: Mitgliedschaftstypen
Obwohl es praktisch kaum einen Unterschied [25] macht, wie die Mitgliedsschaftstyp das tägliche Mapping (oder die Mitgliedschaft in der Foundation) beeinflusst, erwarten wir eine Mischung an normalen und assoziierten Mitgliedern. Selbstverständlich sind sämtliche Mitglieder in der OSMF willkommen, unabhängig davon, welchen Mitgliedsschaftstyp sie wählen. Der Mitgliedsbeitrag ist in beiden Fällen 15 Britische Pfund pro Jahr und kein Typ ist aus Sicht der MWG oder der OSMF „besser“ als der andere.
Wir beobachten keinen Mix: Die .FR-Gruppe besteht größtenteils aus normalen Mitgliedern mit ein paar assoziierten Mitgliedern, aber die gesamte .IN-Kohorte hat sich als assoziierte Mitglieder angemeldet:
Gruppe | normale Mitglieder | assoziierte Mitglieder |
.IN | 0 | 101 |
.FR | 99 | 11 |
Eine mögliche Erklärung für ein verzerrtes Verhältnis ist, dass ein Aufruf auf eine spezielle Anmeldeseite verlinkt, auf der man sich nur für einen Mitgliedstyp anmelden kann, anstatt auf die Hauptseite join.osmfoundation.org zu verlinken, die die Wahl zwischen beiden Kategorien anbietet.
Tatsächlich: Christian Quests Aufruf verlinkt auf die Anmeldeseite für normale Mitgliedschaften (absichtlich) und diejenigen, die diese Nachricht weiterverbreiteten haben denselben Link verwendet. Aus irgendwelchen Gründen haben es ein paar .FR-Mitglieder geschafft, den Weg auf die Seite für assoziierte Mitglieder zu finden.
Man mag spekulieren: Könnte jemand in einem Beitrag innerhalb von GlobalLogic unabsichtlich auf die Seite für assoziierte Mitglieder verlinkt haben und damit eine höhere Aufmerksamkeit dorthin gezogen haben?
Das kann möglich sein, aber es passt nicht zur Behauptung, die die Firma wiederholt hat [26], dass es der öffentliche Mailinglistenbeitrag sei (möglicherweise intern weitergeleitet), der zu diesen Beitritten aufgerufen hat, ein öffentlicher Beitrag, der auf die Hauptseite der OSMF verlinkt hat, die beide Links enthält.
Es ist unglaubwürdig, dass 101 Mitarbeiter durch diesen Aufruf, der beide Optionen präsentiert, eine Anweisung wahrnehmen, jedoch nur eine zu wählen. Alle. Wir könnten erwarten, dass mindestens eine von ihnen ein normales Mitglied wird und wenn es nur daran liegt, dass der Abschnitt für normale Mitgliedschaften als erstes auf der Seite erwähnt wird. Somit passt das deutlich besser zur These, dass ein Dateneinpflegeteam die Daten in einem Dateneinpflegerhythmus eingepflegt hat.
Eine andere mögliche Erklärung ist, dass solch ein Dateneinpflegeteam die zu leistende Arbeit minimiert hat: Da die normale Mitgliedschaft die Angabe einer Wohnanschrift erfordert, kann man assoziiertes Mitglied werden, ohne eine Adresse oder einen OSM-Benutzernamen anzugeben, was weniger Arbeit bedeutet.
Die MWG ist sich sicher, dass ein anderer Aufruf, diese Anmeldungen ausgelöst hat, ein Aufruf, über den die Firma nicht offen gesprochen hat.
Vergleich: Mitglieder, die einen OSM-Benutzernamen angeben
Beim Eintritt in die Foundation gibt es im Beitrittsformular ein Feld für das Land, eine Pflichtangabe, und eines für den Benutzername, eine optionale Angabe. Ungefähr 80 Prozent aller aktiven OSM-Mitglieder haben einen Benutzernamen bei der Registrierung angegeben und innerhalb der .FR-Gruppe beträgt der Anteil 73 Prozent, was mit den Erfahrungen übereinstimmt. Die um Größenordnungen kleineren 5 Prozent in der .IN-Kohorte sind ein substantieller Ausreißer.
Gruppe | Anmeldungen [27] | mit OSM-Identität | % mit OSM-Identität |
.IN | 101 | 5 | 5% |
.FR | 110 | 80 | 73% |
Relativ wenige, die echte Mapper sind, vergessen ihren Benutzernamen anzugeben. Der Benutzername ist viel zu wichtig im OpenStreetMap-Projekt, dass praktisch alle in der .IN-Kohorte den Benutzername durch die Bank weglassen [28]. Wir wissen durch den Abgleich der E-Mail-Adressen, dass mindestens 60 Prozent ein Benutzerkonto auf openstreetmap.org haben.
Wir verstehen natürlich und begrüßen es, dass man nicht ein täglich aktiver Mapper sein muss, um die Ziele der Foundation zu unterstützen, aber es ist außergewöhnlich, dass 96 von 101 Mapper während der Registrierung nicht ihren Benutzernamen angeben.
Eine plausible (aber nicht entschuldigende) Erklärung könnte sein, dass ein Dateneinpflegeteam eine Liste abgearbeitet hat, die schlicht und einfach keine OSM-Benutzernamen enthalten hat, oder dass man sich die Zeit gespart hat, optionale Felder zu befüllen.
Die MWG nimmt an, dass dieses Verhalten nicht zu freiwilligen, individuellen und persönlichen Eintritten in die Foundation passt.
Vergleich: Zeitdauer bis zum Abschluss des Anmeldeprozesses
Der Eintritt in die OSMF erfordert das Anlegen eines Benutzerkontos in CiviCRM, indem man einem Link zu join.osmfoundation.org folgt, eine Link zum Bezahlsdienstleister PayPal folgt, dem dann ein Abschluss der formellen Anmeldung folgt. Das System erfasst die einzelnen Schritte jeweils mit einem Zeitstempel, sodass wir ds Anmeldeverhalten auf einem Zeitstrahl pro Mitglied beobachten können.
Bei einem Benutzer mit existierendem PayPal-Konto und vorkonfigurierter Bankverbindung würden wir erwarten, dass die Anmeldung nur ein oder zwei Minuten in Anspruch nimmt, während andere ohne ein existierendes PayPal-Konto mehr Zeit benötigen, um die Kreditkartendaten, eine Rechnungsanschrift usw. einzugeben.
Auf jeden Fall ist das praktisch das Tätigen einer Online-Bestellung, etwas mit dem die meisten Internetnutzer vertraut sind. Aber wir haben ein erheblich unterschiedliches Verhalten in den zwei Gruppen gesehen.
Wir haben für jede erfolgreiche Anmeldung die verstrichene Zeit berechnet, die es für den Abschluss der Transaktion vom Anfang bis zum Ende braucht (in Minuten) und stellen diese in einem Graphen dar, wie viel Prozent der Mitglieder es geschafft haben, in einem gewissen Zeitraum die Anmeldung abzuschließen. Es ist ein Summendiagramm, das sich bis zu 100% der Mitglieder entwickelt, die die Anmeldung erfolgreich abgeschlossen haben.
In der .FR-Gruppen haben 75 Prozent der Mitglieder binnen höchstens drei Minuten die Anmeldung abgeschlossen und alle bis auf einen haben es in maximal acht Minuten geschafft [29]. Wir glauben, dass das mit dem normalen Verhalten übereinstimmt: Sich für den Beitritt entscheiden und dann beitreten. Das ist die obere rote Linie im Graphen.
In der .IN-Gruppe hat die Anmeldung hingegen viel länger gedauert – unterbrochen von langen Pausen zwischen den einzelnen Schritten (was wir später zeigen): In den acht Minuten, binnen derer alle .FR-Mitglieder die Anmeldung abschließen konnten, waren nur ein bisschen mehr als 50 Prozente der .IN-Gruppe so weit; es war viel weiter in die Länge gestreckt.
In der .IN-Gruppe hatten zudem erheblich mehr Probleme mit dem Zahlungsprozess [30], 45 hatten erfolglose Zahlungsversuche, 13 Anmeldungen wurden abgebrochen verglichen mit 6 Zahlungsfehlversuchen und 3 abgebrochenen Anmeldungen in der Kontrollgruppe.
Die MWG nimmt an, dass dieses Verläufe nicht zu freiwilligen, individuellen und persönlichen Eintritten in die Foundation und einer Zahlung der Beiträge durch die Mitglieder selbst passen.
Detaillierte Anmeldeverläufe
Wenn wir bei den Daten in der vorhergehenden Abbildung weiter ins Detail gehen, können wir die kleinen Details in allen Schritten des Anmeldeverfahrens der Vorgänge am 15. November für die zu untersuchende Kohorte zeigen; die Graphen sind detailreicher [31] und verfügen über intensive Anmerkungen, die etwas Erklärung bedürfen, aber eine Geschichte erzählen.
Die Manager/Teamleiter wurden durch einen Blick auf die Internetpräsenz bestätigt. Andere Anmeldungen könnten auch Manager oder leitende Angestellte sein, die wir nicht identifiziert haben.
Jede einzelne horizontale Linie ist der Zeitstrahl eines einzelnen Anmeldeverfahrens vom Anfang bis zum Ende (von links nach rechts). Die Anmeldelinien sind übereinander gestapelt, um für alle in der Kohorte eine Abfolge über den Tag hinweg zu zeigen: Höhere Linien stellen verschiedene Individuen dar, die später angefangen haben. [32]
Schwarze Linien sind erfolgreiche Anmeldungen, während rote erfolglose („abgebrochene Anmeldungen“) und rote Rauten die dazwischen liegende erfolglose Zahlungsversuche sind, die zu irgendeiner Anmeldung gehören können. Der Stapel repräsentiert insgesamt 118 Anmeldeversuche, 101 schlussendlich erfolgreiche und 17 abgebrochene.
Beispielsweise zeigt die unterste Linie eine erfolglose Zahlung um 12:05 IST, eine weitere um 13:38, gefolgt von einer erfolgreichen Zahlung/Anmeldung um 13:41.
Die nächste Linie darüber hat vier fehlgeschlagene Zahlungsversuche, bevor die Anmeldung gelungen ist, und die Linie darüber hat den Anmeldeprozess ohne Fehlversuche abgeschlossen und ihn um 13:00 Uhr abgeschlossen.
Die ersten fünf Anmeldungen stammen von GlobalLogic-Managern, Teamleitern oder Senior-Analysten.
Wir haben schon auf die Schwierigkeiten der .IN-Kohorte bei der Zahlung hingewiesen, was hier intensiv dargestellt wird. [33]
Die zweite Auffälligkeit, die wir bemerkten, war die in Schüben erfolgende Anmeldung; der erste Schub um 13:30 IST, der zweite um 15:30 IST. Das ist dieselbe Abbildung, aber mit markierten Schüben:
Es ist möglich, dass diese zum Tagesplan der Firma an diesem Tag passen: ein ermutigendes Meeting über Mittag, das für die Mitgliedschaft in der OSMF wirbt, dann ein damit nicht zusammenhängendes Meeting später am Nachmittag, das alle von der Arbeit abhält.
Die MWG geht jedoch davon aus, dass es wahrscheinlicher ist, dass wir den Effekt einer Masseneintragungsaktion durch eine kleine Gruppe sehen, die das Formular für eine große Anzahl an Leuten ausgefüllt hat.
Der Kleinschreibungsfaktor
Wenn wir auf die Daten schauen [34], bemerken wir eine unüblich hohe Anzahl an Mitgliedern, die ihre Namen ausschließlich in Kleinbuchstaben geschrieben haben: gerardus mercator anstelle des üblichen Gerardus Mercator. Es ist an sich nicht unüblich [35], aber es waren deutlich mehr als in der Kontrollgruppe oder unter den OSMF-Mitgliedern insgesamt.
Wir wissen nicht, ob dem regionale Unterschiede zugrunde liegen oder ob es sich um einen Zufall handelt, aber das Einblenden grüner dreieckiger Marker am unteren Rand des Diagramms zeigt ein deutliches Muster:
Wir glauben, dass es nicht möglich ist, dass 20 Einzelpersonen sich direkt nach dem Mittagessen anmelden, Kleinbuchstabenliebhaber sind, während nur einer davon in der nachmittäglichen Gruppe ist: Das kann kein Zufall sein.
Wichtiger Hinweis: Dies berücksichtigt keine regionalen/kulturellen Unterschiede: alle von ihnen sind aus der .IN-Kohorte, die große Mehrheit aus derselben Firma. Es ist fast unmöglich, dass das ein Zufall ist.
Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass ein Mitglied des Dateneintragungsteams schlicht und einfach die Namen in Kleinbuchstaben ergänzt hat, während es den ersten Stapel abgearbeitet hat, aber nicht an der Abarbeitung des zweiten Stapels mitgewirkt hat.
Im Folgenden wird ein deutlich aufgeräumteres Schaubild der Anmeldungen des Tages gezeigt, welches das deutliche Muster der kleingeschriebenen Namen zeigt, die nur im ersten Schwung, aber nicht im zweiten Schwung eingegeben wurde.
Dies ist ein kleiner, aber entscheidender Punkt: Die einzige mögliche Erklärung für diese systematische Ballung eines unüblichen Fehlers ist, dass es sich zumindest teilweise um die Masseneintragung durch einen einzelnen Beauftragten handelt, und nicht um viele Einzelpersonen, die der gleichen Anleitung gefolgt sind.
Kontaktaufnahme zu den Mitgliedern
Die MWG hat parallel zur Rohdatenanalyse die Mitglieder beider Gruppen über die Massenmailingwerkzeuge von CiviCRM aufgenommen, um allen Neuanmeldungen aus der .IN-Gruppe am 5. Dezember 2018 um 13:00 UTC die folgende Nachricht zu senden:
Hallo [Name],
über 100 Inder (einschließlich dir selbst) sind im November Mitglied der OpenStreetMap Foundation geworden, was eure Anzahl mehr als verfünffacht hat. Im Auftrag der Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung begrüßen wir euch und gratulieren zu diesem bemerkenswerten und historischen Wachstum!
Wir sind über diesen Erfolg erfreut und würden gerne Informationen sammeln, um unsere Mitgliedergewinnungskampagnen in anderen Ländern zu organisieren, die bislang unterdurchschnittlich repräsentiert sind.
Was hat dich dazu bewegt, so zu handeln?
Hast du schon zuvor von irgendwelchen Mitgliedergewinnungskampagnen erfahren?
Wie können wir mehr neue Mitglieder ermutigen, ihren OSM-Benutzernamen im Formular anzugeben?
War die Wahlmöglichkeit zwischen der normalen und assoziierten Mitgliedschaft gut erklärt?
Empfandest du den Zahlungsprozess geradlinig?
Hast du die automatische Begrüßungsnachricht von unserem System erhalten?
Gibt es irgendetwas, das in unserem Prozess vereinfacht werden könnte?
Vielen Dank für deine Kommentare.
Die Arbeitsgruppe Mitgliederverwaltung von OpenStreetMap
Gleichzeitig wurde die praktisch gleiche Nachricht ins Französische übersetzt [36] und der .FR-Kohorte gesendet. Alle Antworten gingen im E-Mail-Ticketsystem der OSMF ein.
Die französischen Antworten waren deutlich zahlreicher, trafen erheblich schneller ein (die meisten binnen der ersten 24 Stunden) und waren länger und ermutigender. Wir sind für die konstruktiven Antworten und Vorschläge dankbar, die wir von ihnen erhalten haben und die der MWG in ihrer täglichen Arbeit helfen werden. Das hat praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen, mehr als wir erwartet haben [37].
Die MWG erhielt 30 Antworten:
- 22 aus der .FR-Kohorte
- 1 aus Indien, von der wir aber wissen, dass sie nicht zu GlobalLogic gehört
- 7 aus der .IN-Kohorte, die wahrscheinlich zu GlobalLogic gehören.
Der eine Inder, der antwortete und nicht zu GlobalLogic gehört – ein langjähriger Mapper, der seinen OSM-Benutzernamen angegeben hat, war ähnlich freundlich und kommunikativ.
Die Antworten der GlobalLogic-Mitglieder waren knapp, nicht besonders gesprächig und haben mehr Fragen aufgeworfen, als sie beantwortet haben.
- Alle sieben behaupten, dass der Unterschied zwischen einer assoziierten und normalen Mitgliedschaft ihnen bekannt war.
- Einige gaben an, dass sie Zahlungsprobleme gehabt hätten, was zu unseren Beobachtungen passt.
- Keiner der sieben hat auf den Beitrag des GlobalLogic-Vertreters auf der Mailingliste Talk-in Bezug genommen. Der indische Mapper, der nicht bei GlobalLogic arbeitet, tat es hingegen.
- Als Antwort auf die Frage „Wie können wir mehr neue Mitglieder ermutigen, ihren OSM-Benutzernamen im Formular anzugeben?“ schlugen sechs der sieben GlobalLogic-Antworten vor, dass das Feld verpflichtend („mandatory“, Anm. d. Übers.) [38] werden solle, während einer die Frage nicht beantwortet hat. Nur drei Personen der Kontrollgruppe erwähnten das, gingen aber mit mehr Details darauf ein und erörterten es. Das legt vorgefertigte Antworten auf die E-Mails in der .IN-Kohorte nahe.
- Eine Person behauptet, dass sie „neu [sei] und kürzlich mit dem Bearbeiten von OSM-Daten begonnen habe“. Ihr Linkedin-Profil zeigt jedoch, dass sie seit 15 Monaten „Manager – OpenStretMap“ bei GlobalLogic war und stolz ihre Arbeit an OSM, HOT-Aufgaben und Missing Maps kund tat.
Um fair zu sein: Die Kontrollgruppe hat die Nachricht in ihrer Muttersprache (Französisch) erhalten und beantwortet, während die .IN-Kohorte auf Englisch kommunizieren musste [39]. Wir glauben, dass das Verwenden einer Fremdsprache die Gesprächigkeit dämpft (und die Antwortfreudigkeit im Ganzen).
Die Antworten machten nichtsdestotrotz die Umstände des Aufrufs noch undurchsichtiger. Vertreter der Firma hatten zuvor behauptet, dass der Beitrag auf der Mailingliste Talk-in diese Anmeldungen ausgelöst habe, aber keiner der sieben Antwortenden hat das erwähnt, einschließlich der Vertreter der Firma selbst.
Desweiteren ist es gut möglich, dass ein Benutzer die Meldung im Begrüßungsbildschirm von JOSM gesehen hat, die zum Beitritt aufgerufen hat. Es scheint jedoch verdächtigt, dass eine Nachricht, die seit dem 6. November sichtbar war, ein Handeln ausgelöst hat, das zeitlich so eng an den nominell unabhängigen Anmeldungen in der Eile kurz vor Fristende ausgelöst hat.
Zudem hat die Meldung auf dem JOSM-Startbildschirm Links zur Hauptseite enthalten, die beide Wahlmöglichkeiten anbietet: Erneut hat sich niemand für die normale Mitgliedschaft entschieden.
Desweiteren ist der MWG von mehreren Hinweisgebern, die anonym bleiben möchten, mitgeteilt worden, dass GlobalLogic-Mitarbeiter angewiesen wurden, über die Sache Stillschweigen zu bewahren, was den Mangel an Antworten auf die Umfrage und auch die merkwürdigen Gemeinsamkeiten unter den Antworten erklärt.
Angehörige der indischen Community, die diese Anmeldungen für verdächtig empfanden und uns mit entscheidenden Informationen versorgt haben, waren nicht willig, Informationen zu Protokoll zu geben, was nachvollziehbar ist. Die Geodatenbranche ist klein und einige befürchten, dass das Weitergeben von Informationen an die Öffentlichkeit sieh ihren Arbeitsplatz oder ihre Karriere kosten könnte.
Die MWG betrachtet die Antworten der untersuchten Kohorte als arglistig ein.
Schlussfolgerungen
Die MWG hat in den letzten Wochen hunderte Stunden in diese Untersuchung investiert und versucht, zu ermitteln, was geschehen war und wohin die Belege uns bringen.
Diese Rückschlüsse sind unsere beste, gemeinschaftliche Beurteilung. Ihnen liegen ausschließlich Beweise zu Grunde. Wir haben aktiv nach alternativen – einschließlich unschuldiger oder entschuldigender – Erklärungen gesucht und einige Ermittlungsansätze veworfen, wenn die Schlussfolgerungen nicht von mehr als reiner Spekulation gestützt werden konnten.
Einige Rückschlüsse wurden durch teilweise durch informelle Hinweisen gestützt, aber wir haben diesen eine beschränkte Beweiskraft zugemessen (insbesondere, wenn eine Quelle möglicherweise ein Hühnchen mit jemandem zu rupfen hatt). In keinem Fall stützen sich unsere Ergebnisse ganz oder auch nur größtenteils auf anonyme Quellen.
Auch wenn ein Autor (Guillaume) zu diesem Zeitpunkt für die Vorstandswahl kandidiert hat, fand ein Großteil der Untersuchungen statt, nachdem diese Mitglieder für nicht stimmberechtigt erklärt worden waren, was den Einfluss auf die Wahlen im Jahr 2018 hinfällig macht.
Keiner der Hauptautoren hat irgendwelche Interessenskonflikte mit dem Gegenstand dieser Untersuchung.
Ausführliche Erklärung der Rückschlüsse, die in der Zusammenfassung genannt werden:
Es handelt sich um echte Mitglieder, keine Fakes
Es war ursprünglich gegenüber dem Vorstand in Frage gestellt worden, ob diese Anmeldungen, die in letzter Minute eintrafen, erfundene Identitäten seien, um die Wahl zu beeinflussen. Es hat die MWG nicht viel Zeit gekostet, um festzustellen, dass das schlicht und einfach nicht der Fall ist; zu allen Mitglieder gibt es echte Personen.
Zentral geleitete, gerichtete Kampagne des Arbeitgebers
Wir haben mit der Kontrollgruppe beobachtet, wie eine natürliche Reaktion auf eine Kampagne aussieht, und es scheint dass es nicht glaubwürdig ist, dass der Aufruf auf der Mailingliste Talk-in oder auf dem JOSM-Startbildschirm diese heftige Reaktion in einem so kurzem Zeitfenster ausgelöst hat.
Auch wenn es gut vorstellbar ist, dass jemand den Beitrag von der Mailingliste Talk-in an einen internen mitarbeiter@-Mailverteiler weiterleitet und die Kollegen – selbst mit einer persönlichen Ansprache – zum Eintritt in die Foundation einlädt, so ist die Reaktion weit jenseits dessen, was eine freiwillige Mitgliedergewinnungskampagne jemals in der Geschichte der OSMF bewirkt hat.
Die MWG geht davon aus, dass die Firma die Mehrheit dieser Mitgliedschaften angeordnet hat.
Die Mitglieder haben sich nicht frei und uns aus eigenen Motiven angemeldet
Man kann sich vorstellen, dass eine Firma ihre Mitarbeiter anweist, der OSMF beizutreten und dass die Mitarbeiter dem durch individuelle und private (aber nicht freiwillige) Beitritte Folge leisten, aber wir glauben, dass es das so nicht geschehen ist.
Wir betonen, dass es bei jeder Massenanmeldung und jedem Bezahlverfahren einen Arbeitsablauf geben muss, wir haben es jedoch nicht geschafft, diesen vollständig nachzuvollziehen (wir haben sehr wenig Insiderwissen darüber).
Die MWG glaubt, dass der einheitliche Mangel an Benutzername, die konsequente Auswahl der assoziierten Mitgliedschaft und zusätzlich das interessante Kleinschreibungsmuster bedeuten, dass die Mitgliedschaften größtenteils zentral von einer kleinen Gruppe angelegt wurden, möglicherweise zusammen mit einer Liste an Gmail-Adressen.
Durch die Auswahl der assoziierten Mitgliedschaft, für die weniger Informationen erforderlich sind, war die Eingabe der Daten schneller und, weil die Mitarbeiterliste keine OSM-Benutzernamen enthielt, wurden diese nicht angegeben (es fiel offenbar keinem ein, dass das verdächtig sein könnte).
Eine alternative Erklärung für die fehlenden OSM-Benutzername ist, dass sie diese absichtlich weggelassen haben, um eine Verbindung zu ihrem Arbeitgeber zu vermeiden.
Auch wenn wir glauben, dass einige der Bezahlungsschwierigkeiten echt sind, lassen sich viele andere mit einer hastigen Anmeldung vieler Mitarbeiter in kurzer Zeit und einem ungewohnten Arbeitsablauf erklären.
Wir haben die starke Vermutung, dass der Arbeitgeber diese Mitgliedschaften bezahlt hat
Wir haben untersucht, ob diese Mitgliedschaften direkt vom Arbeitgeber bezahlt wurden. Obwohl es zahlreiche Fälle gab, in denen eine Person für drei bis vier andere bezahlt hat, haben genug Mitglieder selbst bezahlt, zumindest soweit PayPal uns das mitteilt, sodass wir nicht behaupten können, dass es ein gemeinsames Bezahlungsmuster gibt.
Die MWG kann nur Indizien veröffentlichen, die eine Erstattung durch den Arbeitgeber nahelegen. Uns hat jedoch mehr als eine Person vertraulich mitgeteilt, dass dies geschehen werde.
Wir sind skeptisch, dass von den Mitarbeiter, die auf einen weiteren Aufruf des Arbeitgebers reagieren werden, der OSMF beizutreten, erwartet wird, 15 Britische Pfund aus eigener Tasche zu bezahlen. 15 Pfund entspricht einem signifikant hohen Anteil des Einkommens eines recht hoch bezahlten Mitarbeiters in Hyderabad [40].
Wir erkennen an, dass es nicht gegen die Regeln der OSMF verstößt, wenn eine Firma die Mitgliedschaften bezahlt und darüber offen ist. Es aber in einer derart heimlichen Art und Weise zu machen, macht insbesondere im Umfeld einer Wahl daraus eine Frage der Aufrichtigkeit und Transparenz und weniger eine finanzielle.
Die OSMF hat Glück, diese Kampagne entdeckt zu haben
Der einzige Grund, warum das entdeckt wurde, war der Umstand, dass die Firma so schlampig damit umgegangen ist: Das massenhafte Abschließen von Mitgliedschaften in letzter Minute und der enorme Zustrom an 100 Mitgliedern, der die durchschnittliche Anzahl täglich aktiver Mapper übersteigt haben Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Weder hat einer der Mitarbeiter hat seine dienstliche E-Mail-Adresse angegeben noch seinen OSM-Benutzernamen. Das Fehlen beider macht es erheblich schwieriger, das gemeinsame Agieren als Gruppe zu erkennen.
Wäre diese Kampagne stiller erfolgt und hätte sie deutlich früher im Vorfeld (und vor Ende der Frist) angefangen, wäre sie bis auf ihren wie auch immer gearteten Einfluss auf die Wahl unbemerkt geblieben.
Wir haben keine Kenntnis über die Motive der Kampagne
Die MWG ist überzeugt, dass diese Kampagne vom Arbeitgeber geleitet wurde, aber wissen nicht warum.
Man mag spekulieren, dass es ein bloß ein unschuldiger, aber plumper Versuch war, die Foundation zu unterstützen [41].
Wir wissen aus verschiedenen Quellen, dass die Firma mehrfach vertraulich gegenüber dem Vorstand die Frage aufgeworfen hat, ob sie denn wählen dürfe. Diese Frage wurde auch von GlobalLogic-Mitarbeitern in vertraulichen Konversationen mit der MWG aufgeworfen. Interessanterweise wurde diese Frage selten, wenn überhaupt, in gelegentlichen Konversationen mit Freunden aufgeworfen, die den Stichtag verpasst haben.
Man kann hier nicht helfen, aber zur Schlussfolgerung kommen, dass dies etwas mit der Wahl zu tun hat, und sich fragen, ob diese neuen Mitglieder möglicherweise zusätzlich zu der Beitrittsanweisung noch eine Abstimmungsanweisung erhalten haben.
Bislang haben wir keinen Beweis, nicht einmal Informationen hinter den Kulissen mitbekommen, was jemand in Bezug auf die Vorstandkandidaten geplant hätte. Die Mitarbeiter wissen es möglicherweise selber nicht [42].
Die Firma ist nicht ehrlich
Die Firma hat gegenüber der Öffentlichkeit und dem Vorstand behauptet, dass das eine freiwillige Reaktion auf einen öffentlichen Beitrag auf der Mailingliste war, aber das kann schwerlich mit unseren Erkenntnissen in Einklang gebracht werden: Die Äußerungen der Firma erscheinen nicht glaubwürdig.
Das wirft die Frage auf, ob diese Firma, die immerhin Teil der Mapping-Community ist, aufrichtig in Bezug auf ihre Aktionen und Absichten ist, und ob das mit einer verantwortungsvollen Geschäftsführung in der OSMF zusammenpasst.
Die MWG hat das Unternehmen bezüglich dieser Angelegenheit nicht offiziell kontaktiert, da wir denken, dass das die Aufgabe des OSMF-Vorstands ist.
Wir schlussfolgern, dass diese Last-Minute-Beitritte koordiniert waren und die Firma nicht ehrlich ist. Wir denken, dass diese Beitritte nicht unschuldig sind, da die Firma mehrfach auf die Wahlberechtigung gedrängt hat.
Empfehlungen
Wir hoffen, dass die Community darauf mit Eintritten in die OSMF reagiert und andere Mapper zum Eintritt ermutigt, um die Anzahl der Mitglieder zu erhöhen. Eine breite und vielfältige Teilnahme der Mapper an den Zielen der OSMF macht uns gegenüber einer Stimmabgabe en bloc weniger anfällig.
Die MWG erkennt, dass rechtliche Mittel gegen schädliches Verhalten nur begrenzt wirken und denkt, dass jegliche Aktionen gegen GlobalLogic oder deren Mitarbeiter und Kunden dem Vorstand und der breiteren Community obliegen. Diese neuen Mitglieder waren auf der Mitgliederversammlung im Jahr 2018 nicht stimmberechtigt und werden, sofern sie nicht nächstes Jahr (d.h. 2019, Anm. d. Übs.) ihre Mitgliedschaft erneuern, möglicherweise nicht im Dezember 2019 wählen dürfen.
Wir glauben aber, dass das Bedenken aufkommen lässt, die vielen OSMF-Mitgliedern teilen: Kann eine Wahl von einer Kampagne im Geheimen ungerecht beeinflusst werden? Was würde eine Firma von einer offenen Kampagne abhalten?
Die MWG ist der Meinung, dass Transparenz das beste Gegenmittel gegen die meisten Probleme auf Leitungsebene ist.
Dementsprechend haben wir einige Vorschläge zur Erhöhung der Transparenz und Vermeidung von Überraschungen diskutiert: Wir stellen diese zur Diskussion, ohne ihre Annahme vorzuschlagen. Die MWG ist nicht der richtige Körper, um über diese Fragen zu entscheiden. Einige Vorschläge erfordern eine Änderung der OSMF-Satzung.
- Das Verlangen einer Bestätigung der E-Mail-Adresse bei neuen Mitgliedschaften würde es anderen schädlichen Kampagnen erschweren, für ihre Mitarbeiter ohne deren aktives Mitwirken OSMF-Mitgliedschaften abzuschließen.
- Angabe der geschäftlichen Zugehörigkeit („Firma“) während er Registrierung ermöglichen [43] und es bei den existierenden Exporten der Liste aktiver Mitglieder mit exportieren. Selbst wenn das Feld nicht verpflichtend ist, würde es anderen ermöglichen, das die Transparenz und Offenheit bei jeglichen künftigen Kampagnen zu beurteilen.
- Einführung einer neuen Richtlinie, dass die OSMF eine Liste der Stimmabgaben nach jeder Wahl veröffentlicht, die es den Mitgliedern erlauben, für sich selbst zu entscheiden, ob eine Firma einheitlich abgestimmt hat (die Stimmabgaben selbst würden stets geheim bleiben).
- Klarstellung lange im Vorfeld der nächsten Mitgliederversammlung, wann der exakte und korrekte Stichtag und -zeitpunkt sein wird.
- Darum bitten/verlangen, dass Firmen, die OSMF-Eintritte ihrer Mitarbeiter bezahlen, dies an irgendeinem Ort offenlegen (Mailingliste OSMF-Talk? membership@? board@? Kästchen bei der Anmeldung?).
Das wäre, abgesehen von der Entdeckung von Verstößen im Nachhinein, schwer durchzusetzen, aber die Voraussetzung selbst und die Androhung der Durchsetzung (oder schlechte PR) wäre genug, um böse Gestalten abzuhalten. - Nur überprüften, aktiven Mappern das Stimmabgabe und die Kandidatur für den Vorstand gestatten.
- Wahlempfehlungen durch Arbeitgeber, Stimmabgabe unter Zwang, Stimmenkauf, den Kauf von Wahlbeteiligung und/oder Wahlbetrug explizit verbieten.
- Die Operations Working Group (OWG) zu bitten, beim CiviCRM-Webserver, der für die OSMF-Mitgliederverwaltung dient, eine längere Rückhaltung von Server-Protokolldateien zu erwägen, einschließlich Neuanmeldungen; wir meinen, dass die Speicherdauer momentan zwei Wochen beträgt.
- Wir empfehlen dem Vorstand, mit GlobalLogic Kontakt aufzunehmen, um in Dialog zu treten, Absichten zu klären und einen Plan zu erarbeiten, wie man die Transparenz ihrer Aktivitäten in der OSM-Welt erhöht, möglicherweise durch eine Firmenmitgliedschaft.
Fußnoten
-
- [1] kleine Korrektur des Ortes des Mapbox-Büro am 14. Januar 2019
- [2] Hauptautoren mit intensiver Unterstützung der größeren MWG-/OSMF-/OSM-Community
- [3] 19 Stimmen haben bei der Wahl im Jahr 2017 den Ausschlag gegeben und 100 Stimmen wären genug gewesen, um irgendeinen Kandidaten der Wahl 2017 ins Amt zu befördern. Die Zahlen aus dem Jahr 2018 waren natürlich noch nicht verfügbar, als diese Stimmabgabe erfolgt ist, aber 100 Stimmen hätten gereicht, um zwischen den zwei möglichen Kandidaten für den zweiten Vorstandsposten auswählen zu dürfen.
- [4] https://wiki.osmfoundation.org/wiki/Membership_Working_Group
- [5] Da Guillaume die Vertraulichkeitsvereinbarung der MWG unterschrieben hat, hat er Zugang zu diesen Informationen, wie z.B. dem vollständigen Mitgliederverzeichnis (obwohl alle Mitglieder das auf Anfrage erhalten). Weil er damals für den Vorstand kandidiert hat, hat er diesen Fall vertraulich gemeldet und es nicht öffentlich getan.
- [6] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/osmf-talk/2011-August/001139.html
- [7] https://wiki.osmfoundation.org/wiki/Board/Minutes/2018-12-20 Ref: “2018/Res12”
- [8] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/osmf-talk/2018-November/005456.html
- [9] mit Ja gestimmt: Steve Friedl, Guillaume Rischard, Michael Spreng; Enthaltung: Paul Norman
- [10] https://www.openstreetmap.org/user/SunCobalt/diary/47107
- [11] GlobalLogic war zuvor Gegenstand von Beschwerden, die die an die DWG gerichtet wurden, als sie für Apple und Grab tätig waren.
- [12] Aus CiviCRM, dem von der OSMF verwendeten Mitgliederverwaltungssystem
- [13] In einem Diagramm, das einen größeren Zeitraum zeigt, ist der Unterschied noch deutlicher.
- [14] Dieser Beitrag erschien kurz nachdem zwei GlobalLogic-Manager begonnen hatten, sich als Mitglieder anzumelden.
- [15] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-in/2018-November/003216.html
- [16] Die Vertreter der Firma haben später den Begriff „ermutigender Beitrag“ verwendet, weshalb wir das durchweg auch tun, austauschbaur mit „Aufruf“.
- [17] https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-in/2018-December/003225.html
- [18] https://lists.openstreetmap.org/roster/talk-in
- [19] https://stateofthemap.asia/
- [20] Die erste Fassung dieses Berichts, die dem Vorstand am 26. Dezember 2018 übermittelt wurde, gab als Ort des alten Mapbox-Büros Hyderabad an. Das wurde gemeldet und am 14. Januar 2019 korrigiert.
- [21] HOT (https://www.hotosm.org/) ist eine in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe tägite Nichtregierungsorganisation im Bereich der Kartierung. HOT-Änderungssätze sind mit „#hot[Ziffern]“ in den Änderungssatzkommentaren versehen, z.B. #hot4986. Das verwendete Skript ist unter https://gist.github.com/grischard/d3e947fa8e3ccac1a5c327f920a418b5 zu finden.
- [22] https://qz.com/1481849/grab-southeast-asias-biggest-ride-hailing-firm-is-on-a-mapping-spree erwähnt 100 Mapper mit Sitz in Indien. In einer vertraulichen Konversation hat ein GlobalLogic-Angehöriger behauptet, dass er nicht Teil sei oder Kontakt zum Grab-Team von GlobalLogic habe.
- [23] [OSM-talk-fr] rappel concernant l’élection de OSMF board, https://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-fr/2018-November/090979.html (Titel im englischen Originalbericht nicht übersetzt, Anm. d. Übs.)
- [24] 48h pour ré-équilibrer la gouvernance de la fondation OpenStreetMap https://medium.com/@cq94/-906f3f648d27
- [25] Details siehe https://join.osmfoundation.org/
- [26] einmal öffentlich auf der Mailingliste Talk-in, einmal in persönlicher Konversation mit dem Vorstand
- [27] Nur erfolgreiche Anmeldungen wurden gezählt.
- [28] Wir erkennen an, dass ein paar Mitglieder ihren Benutzernamen absichtlich nicht angeben, um anonym zu bleiben. Wir haben nicht geprüft, ob die .FR-Mitglieder, die ihren Benutzernamen nicht angegeben haben, OpenStreetMap-Konten mit derselben E-Mail-Adresse haben.
- [29] Ein einziger .FR-Ausreißer hat bis zum Abschluss 17 Stunden gebraucht, wozu auch ein fehlgeschlagener Zahlungsversuch direkt zu Beginn des Prozesses und ein Abschluss der Registrierung am Folgetage gehört. Wir alle hatten schon einmal Probleme mit einer Kreditkarte, einer Internetverbindung oder sogar einem schreienden Kind, das uns von einer Online-Bestellung abgehalten hat.
- [30] Ein neues Mitglied aus Indien, das nicht zu GlobalLogic gehört, hat es am 15. November geschafft, innerhalb von zwei Minuten mit nur einem einzige Zahlungsversuch Mitglied zu werden.
- [31] Es tut uns leid, dass dieses Schaubild so chaotisch ist. Wir bitten und Verständnis und versprechen, dass es Sinn ergibt.
- [32] Die Tatsache, dass die ersten Punkte der darüber liegenden Linien eine glatte Kurve bilden ist dem Design des Diagramms geschuldet, nicht einem Muster. Es sollte kein Anlass sein, Verdacht zu schöpfen, die große Anzahl an Anmeldungen in derart kurzer Zeit sollte es jedoch.
- [33] Wir haben korrespondierende detaillierte Schaubilder für die Anmeldungen aus der .FR-Kohorte, aber sie waren so normal und hatte so wenig Anomalien, dass sie nicht einmal ansatzweise irgendetwas Nützliches hinzufügen würden.
- [34] viele viele Stunden lang
- [35] Sogar ein MWG-Mitglied schreibt seinen Namen so.
- [36] Die MWG hat mindestens einen französischen Muttersprachler (Guillaume).
- [37] Wir haben andere Aktionen im Hinterkopf, die Anlass zum Versand von Serien-E-Mails sind.
- [38] Fünf Mal wurde das Wort „mandatory“ verwendet, das Wort „compulsory“ wurde in der sechsten Antwort verwendet, die wir empfangen haben.
- [39] Englisch ist in Indien recht gebräuchlich, da es als Brücke zwischen den Sprachen dient. Höhere Bildung wird in Englischer Sprache unterrichtet und die Mailingliste Talk-in und die indische OSM-Telegram-Gruppe nutzen die englisch Sprache. GlobalLogic schreibt Jobs in Hyderabad auf Englisch aus und verlangt von den Bewerbern, dass sie einen schriftliche Test mit englischen Fragen und Antworten bestehen.
- [40] Glassdoor listet Gehälter bei GlobalLogic beginnend bei ₹1,38L/Jahr oder umgerechnet etwa 130 Britische Pfund pro Monat. Vertraulichen Konversationen zufolge verdient ein erfahrener Experte bis zu ₹7,2L pro Jahr, umgerechnet etwa 675 Britische Pfund pro Monat.
- [41] Dafür gibt es Firmenmitgliedschaften.
- [42] es wäre möglich gewesen, den nächsten Schritt („Wahlanweisung“) an die Mitarbeiter offenzulegen, nachdem die Wahl einige Wochen später im Gange war.
- [43] CiviCRM scheint dieses Feld schon zu unterstützen, wir haben es jedoch noch nicht im Detail untersucht.