Rückblick auf das Berliner OSM-Hackweekend 04/2018

Am Wochenende des 14. und 15.04.2018 fand in Berlin ein OpenStreetMap-Hackweekend statt. Nach einer Pause im letzten Jahr öffneten sich die Türen an einem neuen Ort. Das Interesse ist erfreulicherweise sogar gestiegen mit insgesamt 30 Anmeldungen. Die DB-Mindbox Berlin im Bahnhof Jannowitzbrücke bot nicht nur ausreichend Platz, sondern war auch sonst für unser zweitägiges Treffen bestens geeignet.

Im Vorfeld kommt immer wieder die Frage auf, was es denn auf einem Hackweekend zu sehen gibt. Dabei verweise ich gerne auf die Artikel über vergangene Hackweekenden und möchte auch diesmal auf die Frage eingehen. Das Hackweekend ist keine Vorführung oder keine geführte Veranstaltung mit festem Ablaufplan. Es ist in erster Linie ein Ort und Zeitraum bei dem sich OSM-Interessierte zusammenfinden um sich über bestimmte Problemstellungen im OSM-Universum auszutauschen. Das klingt abstrakt, aber eine detaillierte Beschreibung würde es nur einschränken.

Es wird viel diskutiert, es wird Code und Dokumentation geschrieben, Neues ausprobiert und Vorhandenes verbessert. Es gibt sowohl Heureka- und Facepalm-Momente und das gesamte Spektrum dazwischen. Wer wirklich wissen möchte was man erleben kann, muss dies wahrscheinlich in einem Selbsttest herausfinden.

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick der aktuellen Themen bzw. Ergebnisse des Hackweekends.

Es wurde, wie bereits oben erwähnt, viel diskutiert. Unter anderem ging es dabei um Activity Streams (W3C), Place Concept, Geocoder, Baumbestände und deren Attribute, Routing auf OSM-Daten, Mapping, API und Datenmodelle von OSM, Straßensuche, Gebäudedaten und Gebäudemodelle.

Für den Open-Source-Geocoder Photon wurde ein neues Release 0.3.0 veröffentlicht.

Die Instanz des Forks von MapOSMatic von Hartmut Holzgraefe wurde mit einem neuen OSM-Planetenimport versorgt. Dies wurde notwendig da es eine Umstellung des Kartenstils von openstreetmap-carto v3 auf v4 gab. Gearbeitet wurde auch an einer API sowie an Bugfixes.

Für die Opendronemap wurde an einem Dockerfile gearbeitet, das OSM-Daten importiert und einen WMS konfiguriert.

Die OSM-Fahrkartenautomaten-Karte (PR mit Bild, Karte) zeigt dank Tobias die Symbole der Berliner Verkehrsbetriebe. Der Code für das Baumkataster Berlin (Code, Karte) wurde aufgeräumt und dokumentiert.

Die Software des Projektes bbbike.org (Änderungen) wurde in der Version 3.19 veröffentlicht. Das letzte Release ist bereits 5 Jahre her.

Gearbeitet wurde auch an POSM, einem Projekt des Amerikanischen Roten Kreuz.

Als Fortsetzung der Diskussion auf der FOSSGIS-Konferenz 2018 (Videolink) wurde in einem lokalen Setup die Installation erprobt und analysiert welche Ressourcen eine gehostete Instanz benötigt. Seit dem Hackweekend wird zusätzlich analysiert ob ein Setup mit Docker hilfreich ist. Ein Förderantrag „uMap-Instanz“ beim FOSSGIS e.V. wurde gestellt um in Deutschland eine uMap-Instanz zu betreiben, die der gesamten Community zur Verfügung steht.

Für die Zukunft sind auch weitere Hackweekends in Berlin geplant. Die Gestaltung und Inhalte hängen stark von den Teilnehmern ab. Aus

bin ich sehr an Feedback und Vorschlägen interessiert, wie sich das Hackweekend Berlin zukünftig entwickeln kann.

Abschließend geht noch ein großer Dank geht an das Team der DB-Mindbox Berlin die uns ihre wunderschönen Räumlichkeiten für das Wochenende überlassen haben. Danke auch an alle helfenden Hände die bei der Vorbereitung und Durchführung mit angepackt haben, Stichwort Internet, Einkauf, Pizzaversorgung, Aufräumen. Die anfallenden Kosten wurden durch die Firma Mapbox (Verpflegung) und mir (Organisation, Reinigung) gedeckt.

Lars

Lars interessiert sich vor allem für die Verarbeitung und Visualisierung von Geodaten. Sowohl als Hobby als auch bei der täglichen Arbeit. Gleichzeitig ist er im FOSSGIS e.V. aktiv und unterstützt den Verein sowie OpenStreetMap bei öffentlichen Auftritten auf Messen und Konferenzen.

Kategorie: FOSSGIS, OSMBlog